"Von einer auch nur in etwa gleichmäßigen Versorgungslandschaft für die analysierten Herzkrankheiten kann in Deutschland nicht die Rede sein", betonte Dr. Ernst Bruckenberger, Autor des neuen "Herzbericht 2006" bei der Präsentation der Publikation auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Der jährlich erstellte Bericht analysiert die Krankheits- und Versorgungsentwicklung der deutschen Herzmedizin. Tatsächlich ist es - zumindest statistisch gesehen - in nicht unerheblichem Ausmaß vom Wohnort abhängig, ob man herzkrank wird, ob man daran verstirbt oder wie es mit der Versorgungsdichte aussieht.
"Von einer auch nur in etwa gleichmäßigen Versorgungslandschaft für die analysierten Herzkrankheiten kann in Deutschland nicht die Rede sein", betonte Dr. Ernst Bruckenberger, Autor des neuen "Herzbericht 2006" bei der Präsentation der Publikation auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Der jährlich erstellte Bericht analysiert die Krankheits- und Versorgungsentwicklung der deutschen Herzmedizin. Tatsächlich ist es - zumindest statistisch gesehen - in nicht unerheblichem Ausmaß vom Wohnort abhängig, ob man herzkrank wird, ob man daran verstirbt oder wie es mit der Versorgungsdichte aussieht.
Erkrankungsrisiko am niedrigsten in Bremen
Die so genannte stationäre Morbidität, also die Zahl von Krankeitsfällen, die zu einem Krankenhausaufenthalt führen (für ischämische Herzkrankheiten, Klappenkrankheiten, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und angeborene Fehlbildungen des Kreislaufsystems), ist in Bremen am niedrigsten, das hier um mehr als 21 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Am häufigsten sind Krankenhausaufenthalte für diese Krankheiten im Saarland, das um 22 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt.
Berliner sterben am seltensten an Herzinfarkt
Was die Sterblichkeit beim akuten Herzinfarkt betrifft, so hat im Vergleich der Städte und Landkreise Berlin den mit Abstand niedrigsten Wert (73,3 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt), gefolgt von den Landkreisen Dithmarschen (57,1 Prozent unter dem Durchschnitt) und Nordfriesland (45,8 Prozent unter dem Durchschnitt). Besonders schlecht schneiden hier die Landkreise Schönebeck (167,5 Prozent über dem Bundesdurchschnitt), der Bördekreis (89,7 Prozent über dem Durchschnitt) oder Kronach (88,2 Prozent über dem Durchschnitt) ab.
Die Sterblichkeit für alle fünf im Bericht untersuchten Krankheitsgruppen weist unter den Bundesländern eine erhebliche Spanne auf: Hamburg liegt um knapp 23 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, was die Todesfälle betrifft, Sachsen-Anhalt um mehr als 17 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Unterschiedliche Versorgungsdichte
Zum Teil, aber bei weitem nicht zur Gänze, wie Bruckenberger betont, lassen sich Unterschiede bei Morbidität und Mortalität mit den Versorgungsstrukturen erklären. Auch diese variieren erheblich im Bundesvergleich: Die höchste Dichte an Linksherzkatheter- Untersuchungen im Verhältnis zur Bevölkerung hat Hamburg, die niedrigste Sachsen-Anhalt. Bei den Ballondilatationen (PCI) liegt Berlin an der Spitze (32,6 Prozent über dem Bundesschnitt), auch hier schneidet Sachsen-Anhalt (31,3 Prozent unter dem Bundesschnitt) am schlechtesten ab. Am wenigsten Herzoperationen pro Kopf gibt es in Sachsen, die meisten im Saarland.
Die Versorgungsdichte allein sage aber noch nichts über Krankheitsraten und Todesfälle aus. "Das Vorhandensein eines Herzzentrums , von Linksherzkatheter-Messplätzen ist kein Garant für eine niedrige Sterbeziffer", betont Dr. Bruckenberger.
Quelle: Köln [ DGK ]