Preise auf Rekordtief
Mit sommerlicher Nachfrageflaute allein ist die derzeitige Katastrophe am Eiermarkt nicht zu erklären. Den Grundstock für den jüngsten Preisverfall hat die als Folge des letztjährigen Preishochs EU-weit gestiegene Produktion gelegt. Die wechselhafte Einkaufsstrategie des Discounters Aldi-Nord verunsichert zudem die Marktbeteiligten. Auch lässt die erhoffte Kostenentlastung durch sinkende Futterpreise auf sich warten.Ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau erholten sich die Eierpreise im Juli zeitweise leicht, fielen jedoch gegen Monatsende wieder hinter die Ausgangsbasis zurück. In etwa behaupten konnte sich lediglich Großware als Folge der anhaltend umfangreichen und häufig wohl auch vorgezogenen Schlachtungen. Anfang August schien die sommerliche Nachfrageflaute ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Bei drängendem Angebot in allen Marktsegmenten tendierten die Preise nach unten. Zusätzliche Verunsicherung brachte der erneute Strategiewechsel des Discounters Aldi-Nord:
Preise auf Rekordtief
Mit sommerlicher Nachfrageflaute allein ist die derzeitige Katastrophe am Eiermarkt nicht zu erklären. Den Grundstock für den jüngsten Preisverfall hat die als Folge des letztjährigen Preishochs EU-weit gestiegene Produktion gelegt. Die wechselhafte Einkaufsstrategie des Discounters Aldi-Nord verunsichert zudem die Marktbeteiligten. Auch lässt die erhoffte Kostenentlastung durch sinkende Futterpreise auf sich warten.Ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau erholten sich die Eierpreise im Juli zeitweise leicht, fielen jedoch gegen Monatsende wieder hinter die Ausgangsbasis zurück. In etwa behaupten konnte sich lediglich Großware als Folge der anhaltend umfangreichen und häufig wohl auch vorgezogenen Schlachtungen. Anfang August schien die sommerliche Nachfrageflaute ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Bei drängendem Angebot in allen Marktsegmenten tendierten die Preise nach unten. Zusätzliche Verunsicherung brachte der erneute Strategiewechsel des Discounters Aldi-Nord:
Aldi stellt erneut um
Bereits im April/Mai hatte die Auslistung von Käfigeiern bei Aldi zugunsten von Eiern aus Bodenhaltung für Marktirritationen gesorgt. Diese Entscheidung wurde nach kurzer Zeit aber wieder revidiert. Überraschend folgte Ende Juli dann die Entscheidung, Ware aus Käfighaltung erneut auszulisten und stattdessen Eier aus Bodenhaltung als „Standardprodukt” zu führen. Diesmal dürften die Marktauswirkungen wesentlich gravierender sein. Zwar können die bisherigen Überschüsse aus der Bodenhaltung jetzt besser abfließen, durch die angekündigte Abkehr von längerfristigen Kontrakten ist aber das gesamte Preisgefüge für Alternativ-Ware ins Wanken gekommen. Es bleibt abzuwarten, ob Anbieter dauerhaft bereit und in der Lage sind, zu den gebotenen geringen Aufschlägen gegenüber einem „Käfig-Basispreis“ – man spricht von + 1,4 Cent – zu liefern.
Die Preise für Käfigware sanken daraufhin jedenfalls auf ein neues Rekordtief: Der Großhandel zahlte am 13. August für 100 deutsche Standardeier der Gewichtsklasse M im Mittel nur noch 3,05 Euro und für entsprechende niederländische Ware 2,70 Euro, über 60 Prozent weniger als zu Beginn dieses Jahres und rund 45 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Aber auch die Kurse für Eier aus Bodenhaltung stürzten mit ab.
Rentabilität noch tiefer im Minus
Die Rentabilität der Eierproduktion ist damit noch tiefer in den roten Bereich abgerutscht. Der jüngste „Absturz” der Eierpreise konnte durch den erst leichten Rückgang der Mischfutterpreise nicht ausgeglichen werden.
In keinem der zurückliegenden Jahre zeigten die Berechnungen der Bruttomarge ein derart negatives Ergebnis. Kurzfristig ist hier keine grundlegende Besserung zu erwarten. Zwar dürften die Mischfutterpreise bald deutlicher nachgeben, doch lassen diese Rückgänge angesichts der in den meisten Regionen verzögert angelaufenen Getreideernte häufig auf sich warten.
Eine nachhaltige Befestigung der Eierpreise zeichnet sich zudem nicht ab. Zumindest für Produzenten, die auf großhandelsmäßigen, überregionalen Absatzkanälen vermarkten, steht somit eine Rückkehr in die Gewinnzone noch in weiter Ferne.
Quelle: Bonn [ zmp ]