14 Kinder besichtigen die Metzgerei Schiller und den Hof der Familie Wilhelm - Teil des Ferienprogramms
Sommerferien sind schon eine tolle Erfindung. Aber was stellt man mit der vielen Zeit an, wenn außer einem selbst alle verreist sind? Wenn es regnet, die Eltern den ganzen Tag lang arbeiten und die große Langeweile ausbricht? Da haben sich schlaue Viechtacher Kinder längst für das Ferienprogramm der Stadt angemeldet. Zum Beispiel, um mit dem Handwerkerverein einem Metzger beim Arbeiten über die Schulter zu schauen und um den Alltag auf einem Bauernhof mitzuerleben.„Und daraus sollen mal Würstl werden?“ Der achtjährige Lukas kann sich wohl noch nicht so recht vorstellen, dass die bräunliche Masse, die da im Kutter geknetet wird, mal als leckeres Schmankerl auf dem Küchentisch landen wird. Wie die 13 anderen Kinder reckt er neugierig den Hals, als Max Brem, Metzgergeselle in der Metzgerei Schiller, Schweine- und Rindfleisch, Speck und Gewürze in die sich laut drehende Maschine wirft. Ein einziger Arbeitsgang ergibt erstaunlich viele Würstl, wie Metzgermeister Stefan Schiller sen. seinen jungen Gästen erklärt: „Aus dieser Masse werden 75 Kilogramm Wiener Würstl gemacht, also ungefähr 1500 Stück.“
14 Kinder besichtigen die Metzgerei Schiller und den Hof der Familie Wilhelm - Teil des Ferienprogramms
Sommerferien sind schon eine tolle Erfindung. Aber was stellt man mit der vielen Zeit an, wenn außer einem selbst alle verreist sind? Wenn es regnet, die Eltern den ganzen Tag lang arbeiten und die große Langeweile ausbricht? Da haben sich schlaue Viechtacher Kinder längst für das Ferienprogramm der Stadt angemeldet. Zum Beispiel, um mit dem Handwerkerverein einem Metzger beim Arbeiten über die Schulter zu schauen und um den Alltag auf einem Bauernhof mitzuerleben.„Und daraus sollen mal Würstl werden?“ Der achtjährige Lukas kann sich wohl noch nicht so recht vorstellen, dass die bräunliche Masse, die da im Kutter geknetet wird, mal als leckeres Schmankerl auf dem Küchentisch landen wird. Wie die 13 anderen Kinder reckt er neugierig den Hals, als Max Brem, Metzgergeselle in der Metzgerei Schiller, Schweine- und Rindfleisch, Speck und Gewürze in die sich laut drehende Maschine wirft. Ein einziger Arbeitsgang ergibt erstaunlich viele Würstl, wie Metzgermeister Stefan Schiller sen. seinen jungen Gästen erklärt: „Aus dieser Masse werden 75 Kilogramm Wiener Würstl gemacht, also ungefähr 1500 Stück.“
Viele der Kinder zwischen acht und zwölf Jahren sehen zum ersten Mal mit eigenen Augen, dass zu einem Metzgereibetrieb noch viel mehr gehört als die bekannte Ladentheke. Und mit manchen Zutaten hätten die kleinen Besucher wirklich nicht gerechnet: Groß ist das Erstaunen, als der Metzger einen ganzen Eimer Eiswürfel in den Fleischbrei schüttet. „Die Masse soll eine Temperatur von zwölf Grad bekommen. Dadurch kann man sie länger kuttern, so dass sie geschmeidiger und feiner wird“, erklärt Brem.
Nach etwa einer Viertelstunde verstummt die Maschine und die Masse wird in den großen Trichter der Füllmaschine geschüttet. Jetzt kommen lange, weißlich-durchsichtige Schläuche ins Spiel: Es sind Schafsdärme, in die das Fleisch nun maschinell gefüllt wird. Mit dieser Erkenntnis weicht aus einigen der Kindergesichter die Farbe.
Ungewohnte Einblicke und leckere Würstl
„Ich esse bestimmt nie wieder Würstl“, verkündet gar die neunjährige Kristin, und ihre Freundin Johanna (8) nickt bekräftigend: „Nie wieder.“ Der Entschluss hält so lange, bis kurz darauf Elisabeth Schiller nebenan einen großen, dampfenden Topf mit Wiener Würstl, einen Korb Brezen und einen Kasten Limonade auftischt. Auch Johanna greift beherzt zu und erklärt: „Wenn die Würstl gemacht werden, dann schaut’s nicht so lecker aus. Aber wenn man sie isst, dann sind sie gut.“ Darauf Meztgermeister Schiller: „So soll es auch sein“.
Wo das Fleisch eigentlich herkommt, wie die Tiere in der Region gezüchtet und gehalten werden und wie der Alltag auf einem Bauernhof aussieht, das will Organisator Alois Pinzl sen., Vorsitzender des Handwerkervereins, den Kindern an diesem Tag auch noch zeigen. Über den jungen Besuch in Begleitung von Pinzl sowie dem zweiten Vorsitzenden Franz Wittmann und Ausschussmitglied Erwin Schürzinger freut sich die Bauernfamilie Wilhelm vom Schweinberg.
Als die Kinder mit großen Augen den Kuhstall betreten, starren 35 große Augenpaare zurück. Für die Rinder ist so eine quirlige Kindergruppe wohl ein seltener Anblick, den sie lautstark begrüßen. „Diese Kühe werden nicht geschlachtet, sondern gemolken. Wir haben uns auf die Milchwirtschaft spezialisiert“, übertönt die Stimme von Waltraud Wilhelm das Muhen. Auch ein paar Kälber gibt es im Stall. Die männlichen bleiben nur für fünf Wochen, die weiblichen für immer auf dem Hof, erklärt die Bäuerin.
Mit H-Milch nicht zu vergleichen
Dass frisch gemolkene Milch ganz anders schmeckt als H-Milch aus dem Supermarkt, davon überzeugen sich die Kinder mit ein paar kräftigen Schlucken gerne selbst. Nach der leckeren Erfrischung gibt es auf dem Bauernhof noch so einige andere Tiere zu entdecken: Schweine, Katzen, der Hund Rico und sogar einige Hühner lassen sich bereitwillig streicheln.
„So einen großen Hasen habe ich ja noch nie gesehen“, staunt der zwölfjährige Franz vor dem Kaninchenstall. Einige Mädchen haben trockenes Brot mitgebracht. Darüber freut sich auch Sepp, der Haflinger, der freudig die kichernden Kinder beschnuppert.
Nach einem erlebnisreichen Tag warten nachmittags am Alten Rathaus 14 Kinder mit viel Farbe im Gesicht und vielen Eindrücken im Kopf auf ihre Eltern. Wie gut, dass dies noch nicht das letzte Angebot im Ferienprogramm war.
© Passauer Neue Presse [www.pnp.de]. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe dieses Artikels!
Quelle: Viechtach [ Anne Wolf - Passauer Neue Presse ]