Im Verbraucherschutz bald auf Hilfe anderer Bundesländer angewiesen
In Hessen wird es zukünftig keine Ausbildung in Lebensmittelchemie mehr geben, die Universität Frankfurt am Main schließt den bisherigen Studiengang, um Kosten einzusparen. Dies teilte der hessische Wissenschaftsminister Udo Corts vor wenigen Tagen der Lebensmittelchemischen Gesellschaft (LChG), einer Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, mit. „Damit leistet sich Hessen einen Bärendienst im Verbraucherschutz“, so Dr. Axel Preuß, der Vorsitzende der LChG, „denn für einen wirksamen Schutz der Bürgerinnen und Bürger sind Lebensmittelchemikerinnen und Lebensmittelchemiker unverzichtbar.“Seit mehr als 80 Jahren wurde an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main eine hervorragende Ausbildung in Lebensmittelchemie durchgeführt, zuletzt auf anerkannt hohem Niveau unter Professor Dr. Armin Mosandl. Nun hat der Senat der Universität beschlossen, den Studiengang einzustellen, um Mittel einzusparen. Allerdings war die Lebensmittelchemie erst vor einigen Jahren in ein neues Institutsgebäude umgezogen und am neuen Standort zusätzlich mit hohen Investitionen besser ausgerüstet worden. Das erweist sich nun als Fehlinvestition. Darüber hinaus schauen über 80 derzeit Studierende dort nun in eine ungewisse Zukunft.
Im Verbraucherschutz bald auf Hilfe anderer Bundesländer angewiesen
In Hessen wird es zukünftig keine Ausbildung in Lebensmittelchemie mehr geben, die Universität Frankfurt am Main schließt den bisherigen Studiengang, um Kosten einzusparen. Dies teilte der hessische Wissenschaftsminister Udo Corts vor wenigen Tagen der Lebensmittelchemischen Gesellschaft (LChG), einer Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, mit. „Damit leistet sich Hessen einen Bärendienst im Verbraucherschutz“, so Dr. Axel Preuß, der Vorsitzende der LChG, „denn für einen wirksamen Schutz der Bürgerinnen und Bürger sind Lebensmittelchemikerinnen und Lebensmittelchemiker unverzichtbar.“Seit mehr als 80 Jahren wurde an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main eine hervorragende Ausbildung in Lebensmittelchemie durchgeführt, zuletzt auf anerkannt hohem Niveau unter Professor Dr. Armin Mosandl. Nun hat der Senat der Universität beschlossen, den Studiengang einzustellen, um Mittel einzusparen. Allerdings war die Lebensmittelchemie erst vor einigen Jahren in ein neues Institutsgebäude umgezogen und am neuen Standort zusätzlich mit hohen Investitionen besser ausgerüstet worden. Das erweist sich nun als Fehlinvestition. Darüber hinaus schauen über 80 derzeit Studierende dort nun in eine ungewisse Zukunft.
Außerdem waren seit mehr als einem Jahr die Berufungsverhandlungen für eine Nachfolge von Prof. Mosandl geführt und kürzlich abgeschlossen worden. Das hessische Wissenschaftsministerium hatte bereits einen Ruf an den ausgesuchten Kandidaten erteilt, möchte aber jetzt nichts mehr davon wissen. So ein schlechter Stil ist bisher noch nie vorgekommen. Wenn das Land den nun wohl anstehenden Arbeitsgerichtsprozess verliert, kommen erhebliche, vermeidbare Kosten auf Hessen zu.
Gerade in einem Bundesland, in dem viele namhafte Lebensmittelhersteller angesiedelt sind, ist die Entscheidung der Goethe-Universität nicht zu verstehen. Minister Corts hätte zwar dagegen einschreiten können, er sieht aber „öffentliche Belange als nicht erheblich beeinträchtigt.“ Denn wenn auch in Hessen keine Lebensmittelchemikerinnen und Lebensmittelchemiker mehr ausgebildet werden, so könne sich das Land ja welche aus anderen Bundesländern holen. Wenn das hessische Beispiel allerdings Schule macht, ist das natürlich nicht mehr möglich.
Die gesundheitliche Unbedenklichkeit und die Qualität von Lebensmitteln, aber auch von kosmetischen Mitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs wird seit jeher vor allem auch von Lebensmittelchemikerinnen und Lebensmittelchemikern gewährleistet. Sie kontrollieren die Produkte entweder firmenintern schon bei der Herstellung, in eigenen Handelslaboratorien oder im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Ohne sie ist ein wirksamer Verbraucherschutz praktisch nicht vorstellbar.
Im Rahmen des 34. Deutschen Lebensmittelchemikertages im September 2004 in Bonn wurde die hessische Entscheidung massiv kritisiert. Besonders nach den großen Investitionen im Institut für Lebensmittelchemie in Frankfurt bestand dafür keinerlei Verständnis. „In Hessen wird gespart, koste es, was es wolle“, so Dr. Preuß. Dass dabei der Schutz der Bürgerinnen und Bürger mittelfristig auf der Strecke bleiben kann, interessiere die Landesregierung anscheinend nicht.
Die Lebensmittelchemische Gesellschaft ist mit rund 3000 Mitgliedern die größte Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Sie veranstaltet mit dem Deutschen Lebensmittelchemikertag die zentrale Jahrestagung der Lebensmittelchemikerinnen und Lebensmittelchemiker in Deutschland. Mehr als 500 Wissenschaftler aus der Wirtschaft sowie aus Behörden, Handelslaboratorien, Hochschulen oder anderen Forschungseinrichtungen treffen sich hier, um die Weiterentwicklung ihrer Wissenschaft in Vorträgen und Postern vorzustellen und zu diskutieren.
Quelle: Berlin [ GDCh ]