Uneinheitliche Preistendenzen
Im Oktober wird die Rindfleischnachfrage von niedrigeren Temperaturen profitieren und sich vor allem auf Keulenware sowie auf Teilstücke aus den vorderen Partien konzentrieren. Die Erzeugerpreise für Jungbullen dürften stabil bis fest tendieren, bei Schlachtkühen sind leichte Preisabschläge aus saisonalen Gründen nicht auszuschließen. Mit leicht rückläufigen Notierungen müssen auch die Schweinemäster rechnen. Die Erlöse am Schlachtkälber- und Lämmermarkt dürften hingegen eher nach oben gerichtet sein. Kräftiger Abbau der JungbullenbeständeDas Jungbullenangebot wird im Oktober voraussichtlich begrenzt bleiben, es könnte sogar niedriger sein als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Darauf lässt zumindest die aktuelle Entwicklung der Schlachtzahlen schließen: War im ersten Halbjahr 2004 noch eine starke Zunahme zu verzeichnen, so lagen die gewerblichen Schlachtungen der meldepflichtigen Schlachtunternehmen in den letzten Wochen annähernd auf Vorjahresniveau.
Uneinheitliche Preistendenzen
Im Oktober wird die Rindfleischnachfrage von niedrigeren Temperaturen profitieren und sich vor allem auf Keulenware sowie auf Teilstücke aus den vorderen Partien konzentrieren. Die Erzeugerpreise für Jungbullen dürften stabil bis fest tendieren, bei Schlachtkühen sind leichte Preisabschläge aus saisonalen Gründen nicht auszuschließen. Mit leicht rückläufigen Notierungen müssen auch die Schweinemäster rechnen. Die Erlöse am Schlachtkälber- und Lämmermarkt dürften hingegen eher nach oben gerichtet sein.Kräftiger Abbau der Jungbullenbestände
Das Jungbullenangebot wird im Oktober voraussichtlich begrenzt bleiben, es könnte sogar niedriger sein als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Darauf lässt zumindest die aktuelle Entwicklung der Schlachtzahlen schließen: War im ersten Halbjahr 2004 noch eine starke Zunahme zu verzeichnen, so lagen die gewerblichen Schlachtungen der meldepflichtigen Schlachtunternehmen in den letzten Wochen annähernd auf Vorjahresniveau.
Verantwortlich für das spürbar erhöhte Angebot in den ersten sechs Monaten dieses Jahres war der beschleunigte Bestandsabbau von Schlachtrindern im Vorfeld der Agrarreform. Nach den Ergebnissen der Viehzählung vom Mai 2004 hat der Bestand an männlichen Schlachtrindern um knapp sechs Prozent gegenüber dem vorhergehenden Zähltermin abgenommen. Dies entspricht einer Verringerung der Tierzahlen um deutlich über 60.000 Tiere. Da auch die Zahl der männlichen Jungrinder im Alter zwischen sechs Monaten und einem Jahr um über vier Prozent zurückgependelt ist, muss in Zukunft mit einem rückläufigen Angebot an Schlachtbullen gerechnet werden.
Das begrenzte Angebot wird im Oktober aus heutiger Sicht vergleichsweise hohe Auszahlungspreise für Jungbullen mit sich bringen. Diese dürften um rund 40 Cent je Kilogramm über dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Fleischnachfrage konzentriert sich im Herbst auf Keulenware, zum Beispiel für Rouladenfleisch, und auf die preiswerteren Teilstücke aus den vorderen Partien. Werbeaktionen des Handels dürften zunehmend für reibungslose Warenabzüge im Jungbullenbereich sorgen.
Schlachtkuhpreise mit Schwächeneigung
Bei den Milch- und Schlachtkühen hat sich der Strukturwandel nach den Ergebnissen der jüngsten Viehzählung vom Mai ebenso wie im Jungbullenbereich fortgesetzt. Die Zahl der Milchkühe reduzierte sich im Bundesmittel um gut zwei Prozent, im Schlacht- und Mastkuhbereich gingen die Bestände gegenüber dem Vorjahr sogar um über sechs Prozent zurück. Dies führte zunächst zu einem erhöhten Aufkommen an weiblichem Schlachtvieh; Ende August waren Schlachtkühe jedoch nur sehr knapp verfügbar und mussten vergleichsweise teuer bezahlt werden. Im Augustdurchschnitt lag die Notierung für Kühe der Fleischhandelsklasse O3 bei 2,07 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht, das waren immerhin 39 Cent mehr als ein Jahr zuvor.
Gestützt wird der Markt für Schlachtkühe derzeit durch eine sehr stetige Nachfrage der Schlachtunternehmen, da insbesondere Verarbeitungsfleisch von weiblichen Tieren sowohl im Inland als auch im benachbarten Ausland rege nachgefragt wird. Dennoch dürften die Auszahlungspreise für Schlachtkühe im Oktober leicht zur Schwäche neigen, da mit dem Weideabtrieb im Herbst mehr Kühe zur Schlachtung kommen werden. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Agrarreform im Milchbereich Anreize für verschiedene Betriebe schafft, aus der Milchproduktion auszusteigen und Schlachtkühe abzuschaffen. Dies würde zu einem größeren Angebot an Schlachtkühen führen und sich in deutlicheren Preisabschlägen für Schlachtkühe niederschlagen.
Feste Preise für Schlachtkälber
Der Markt für Schlachtkälber ist im Oktober durch ein vergleichsweise begrenztes Angebot gekennzeichnet, das problemlos zu stabilen bis festen Konditionen Unterkommen bei den Schlachtunternehmen finden dürfte. Die Kalbfleischnachfrage bleibt stetig, wie schon in den zurückliegenden Wochen und Monaten. Insbesondere im Gastronomiebereich ist Kalbfleisch gefragt. Die Notierungen für Schlachtkälber werden voraussichtlich nach oben tendieren. Sollte sich die Preisentwicklung der letzten Monate fortsetzen, dürfte das Preisniveau des Vorjahres leicht überschritten werden. Im Oktober 2003 kosteten pauschal abgerechnete Tiere im Bundesmittel 4,79 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht.
Lämmerpreise stabil bis fest
Auf dem Schaffleischsektor ist mit einer gut ausgeglichenen Marktsituation und stabilen bis leicht anziehenden Preisen für Schlachtlämmer zu rechnen. Das Lämmerangebot aus heimischer Produktion dürfte etwa so groß ausfallen wie im Vorjahr, denn in Deutschland wurden im Mai annähernd so viel Schafe gezählt wie zwölf Monate zuvor. Die Schaffleischnachfrage könnte mit dem Beginn des Ramadan zur Monatsmitte leichte Impulse erhalten. Die Erzeugerpreise für Schlachtlämmer werden das Ergebnis des Vorjahres aber wohl nicht ganz erreichen.
Schweinepreise fortgesetzt über Vorjahr
Die Auszahlungspreise für Schlachtschweine liegen derzeit auf einem so hohen Niveau wie schon lange nicht mehr. Die Schlachtunternehmen nehmen das Schlachtschweineangebot zügig auf, und die Erzeugerpreise für Schweine der Fleischhandelsklasse E konnten sich im Bundesmittel Anfang September auf 1,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht befestigen. Ausschlaggebend dafür war neben dem oft begrenzten Schweineangebot die stetige Nachfrage nach Verarbeitungsware von Schweinen im In- und Ausland. Insbesondere der Handel mit verschiedenen EU-Beitrittsländern hat sich merklich belebt.
Im Oktober könnten die Auszahlungspreise für Schlachtschweine jedoch leicht zur Schwäche neigen. Zum einen spricht der saisonale Verlauf der vergangenen Jahre für diese Entwicklung, zum anderen dürften die Herbstferien in Deutschland zu einer gewissen Nachfrageberuhigung führen. An der Warenterminbörse in Hannover schloss der Oktoberkontrakt für Schlachtschweine am 8. September mit 1,50 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Sollten sich die Preise auch am Kassamarkt bei rund 1,50 Euro einpendeln, würde das Vorjahresergebnis trotzdem noch um 25 Cent je Kilogramm überschritten. Für einen nur moderaten Rückgang der Schlachtschweinepreise spricht, dass das Schweineangebot im Oktober kleiner ausfallen kann als im Vorjahr. Denn die Schweinebestände waren im Mai insgesamt um knapp drei Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Insbesondere dürfte sich der Rückgang bei den Zuchtsauen um 2,6 Prozent und bei den Ferkel um 2,2 Prozent bemerkbar machen.
Quelle: Bonn [ zmp ]