Rinder- und Schweinemäster verlieren deutlich

Eine Trendwende in der nationalen Agrarpolitik forderte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, anlässlich der Vorstellung des Situationsberichtes 2005. Vor der Bundespressekonferenz in Berlin kritisierte Sonnleitner die latente Schwächung der landwirtschaftlichen Betriebe durch bürokratische Auflagen sowie entmutigende Steuererhöhungen und steigende Sozialabgaben. Trotzdem habe sich die deutsche Landwirtschaft im Markt gut behauptet und damit die Grundlage für mehr als 4 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland gelegt. Das wirtschaftliche Ergebnis des abgelaufenen Wirtschaftsjahres 2003/2004 sei aber für die Bauernfamilien abermals ernüchternd.

Auf ausgesprochen sehr niedrigem Vorjahresniveau stieg das Unternehmensergebnis im Durchschnitt der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe erstmals wieder geringfügig um 3 Prozent auf durchschnittlich 24.800 Euro pro Jahr an. Aus diesem Unternehmensergebnis müssen Investitionen und die Entlohnung der Familie getragen werden. Umgerechnet auf eine Arbeitskraft bedeutet dies ein monatliches Brutto-Einkommen in der Landwirtschaft von durchschnittlich 1.470 Euro, erklärte der DBV-Präsident. Dieses völlig unbefriedigende Einkommen beinhalte alle Zahlungen aus Brüssel und aus dem Agrarhaushalt des Bundes. Der Einkommensabstand zur gewerblichen Wirtschaft liege damit bei 34 Prozent. Gleichwertige Lebensverhältnisse in der Landwirtschaft - so der Auftrag des Landwirtschaftsgesetzes – seien damit nicht erfüllt.

Rinder- und Schweinemäster verlieren deutlich

Eine Trendwende in der nationalen Agrarpolitik forderte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, anlässlich der Vorstellung des Situationsberichtes 2005. Vor der Bundespressekonferenz in Berlin kritisierte Sonnleitner die latente Schwächung der landwirtschaftlichen Betriebe durch bürokratische Auflagen sowie entmutigende Steuererhöhungen und steigende Sozialabgaben. Trotzdem habe sich die deutsche Landwirtschaft im Markt gut behauptet und damit die Grundlage für mehr als 4 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland gelegt. Das wirtschaftliche Ergebnis des abgelaufenen Wirtschaftsjahres 2003/2004 sei aber für die Bauernfamilien abermals ernüchternd.

Auf ausgesprochen sehr niedrigem Vorjahresniveau stieg das Unternehmensergebnis im Durchschnitt der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe erstmals wieder geringfügig um 3 Prozent auf durchschnittlich 24.800 Euro pro Jahr an. Aus diesem Unternehmensergebnis müssen Investitionen und die Entlohnung der Familie getragen werden. Umgerechnet auf eine Arbeitskraft bedeutet dies ein monatliches Brutto-Einkommen in der Landwirtschaft von durchschnittlich 1.470 Euro, erklärte der DBV-Präsident. Dieses völlig unbefriedigende Einkommen beinhalte alle Zahlungen aus Brüssel und aus dem Agrarhaushalt des Bundes. Der Einkommensabstand zur gewerblichen Wirtschaft liege damit bei 34 Prozent. Gleichwertige Lebensverhältnisse in der Landwirtschaft - so der Auftrag des Landwirtschaftsgesetzes – seien damit nicht erfüllt.

Tierhalter im Minus

Je nach Produktionsschwerpunkt entwickelte sich die deutsche Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 2003/2004 sehr unterschiedlich. Ein regelrechtes „Katastrophenjahr“ erlebten angesichts der gesunkenen Produktpreise und der gestiegenen Futtermittelpreise die Futterbaubetriebe mit Milchvieh- und Rinderhaltung sowie die Veredlungsbetriebe (Schweine- und Hühnerhaltung), stellte Sonnleitner fest. Die auf Milchvieh spezialisierten Futterbaubetriebe blieben mit durchschnittlich 21.400 Euro Unternehmensgewinn (minus 9,9 Prozent) nochmals deutlich hinter dem schlechten Vorjahr zurück. Ähnlich entwickelten sich die Einkommen bei den auf Rindermast spezialisierten Betrieben (19.700 Euro, minus 10,4 Prozent). Die Schweinemäster unterschritten das Vorjahresergebnis sogar um 12,8 Prozent auf nur noch 17.400 Euro.

Ackerbau steht besser da

Dagegen profitierten die Ackerbaubetriebe von den hohen Getreide-, Raps- und Kartoffel- und Rübenpreisen als Folge der erheblichen Ertragseinbußen durch die Sommerdürre 2003. Unter den Ackerbaubetrieben gibt es regional Licht und Schatten. Während die Dürre 2003 in einigen Teilen Ost- und Süddeutschlands zu teilweise existenzbedrohlichen Ertragsausfällen geführt habe, konnten andernorts die Landwirte von den anziehenden Erzeugerpreisen profitieren. Auch die Weinbaubetriebe verzeichneten im Wirtschaftsjahr 2003/2004 einen Gewinnrückgang (minus 9,0 Prozent auf 36.600 Euro).

Ökobetriebe tendenziell wie konventionelle entwickelt

Die in der Regel auf Ackerbau und Sonderkulturen spezialisierten Öko-Betriebe hatten eine vergleichbare Entwicklung. Unter dem Strich haben die Ökobetriebe ebenfalls von der Preishausse bei Ackerbauprodukten, vor allem im Kartoffelanbau, profitiert. Sie verbesserten ihr Unternehmensergebnis auf 35.800 Euro (+ 19,6 Prozent). Die Öko-Betriebe mit Milchviehhaltung mussten wie ihre konventionell wirtschaftenden  Kollegen wesentlich schlechtere Unternehmensergebnisse hinnehmen. Öko-Biobetriebe haben durch höhere staatliche Zahlungen eine etwas stabilere Situation. Durchschnittlich erhält ein Öko-Betrieb zum Beispiel 14.040 Euro Ausgleich für Agrarumweltmaßnahmen im Vergleich zu 2.500 Euro im konventionellen Betrieb.

Große regionale Unterschiede

Ein Vergleich nach Bundesländern zeigt im Unternehmensergebnis erhebliche Unterschiede. Mit durchschnittlich 46.200 Euro erwirtschaften die Haupterwerbsbetriebe in Schleswig-Holstein das höchste Jahresergebnis. Über dem Bundesdurchschnitt lagen auch Rheinland-Pfalz (32.500 Euro) und Niedersachsen (26.400 Euro) und die neuen Bundesländer (38.000 Euro). Der positive Einfluss des Ackerbaus und der Sonderkulturen war dafür verantwortlich. Dagegen bleiben die Unternehmensergebnisse in Baden-Württemberg und Bayern deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Die schlechten Ergebnisse im Futterbau (Milch) und in der Schweinemast waren dafür maßgeblich.

"Proteste verständlich"

Angesichts der „ernüchternden“ Einkommensentwicklung seien die Proteste der Bauern verständlich, wenn wie im Haushaltsbegleitgesetz 2005 die Beiträge zur landwirtschaftlichen Sozialversicherung drastisch angehoben würden. Eine enorme Wettbewerbsverschlechterung sei auch die drastische Steuererhöhung beim Agrardiesel von durchschnittlich 56 Prozent. Daher gelte es, bei Bund und Ländern für eine rasche Verbesserung der Wettbewerbsverhältnisse innerhalb Deutschlands und der EU zu werben. Land- und Ernährungswirtschaft bräuchten als typisch standortgebundener Wirtschaftsbereich eine innovative und kreative Agrar- und Wirtschaftspolitik, um im weltmarktbestimmten Wettbewerb zu bestehen.

Innovative Entwicklungen mit starken Impulsen für Investitionen und neue Arbeitsplätze seien der Landwirtschaft in diesem Jahr besonders durch die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien gelungen. Dies zeige, dass der Landwirt als Energiewirt seine unternehmerischen Chancen nutzt. Immerhin könnten Land- und Fortwirtschaft einen beachtlichen Teil der Energie- und Rohstoffmärkte Deutschlands umweltfreundlich und wettbewerbsorientiert beliefern.

Für den Situationsbericht wurden die Buchführungsergebnisse von rund 21.000 Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben sowie Agrargenossenschaften für das Wirtschaftsjahr 2003/2004 ausgewertet, die repräsentativ die wirtschaftliche Entwicklung der Landwirtschaft in Deutschland dokumentieren.

Quelle: Berlin [ dbv ]

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