Öko-Hähnchen-Fütterung

Die Übergangsregelung für die EU-Verordnung 1804/99, die die tierische Veredlung im ökologischen Landbau betrifft, endet am 24. August 2005. Danach müssen "Öko-Tiere" zu 100 Prozent mit Biofutter versorgt werden - ein Zusatz synthetisch gewonnener Aminosäuren ist verboten!

Über die hieraus resultierenden Probleme für die Hähnchenmast berichtete kürzlich das Mitteilungsblatt der Fleischforschung Kulmbach über Untersuchungen am Institut für Tierhaltung und Tierschutz, Kitzingen. Geeignet für die Biomast sind langsamer wachsende Tiere, wie sie bereits in Frankreich gezüchtet werden. Die Tageszunahmen dieser Hybriden liegen zwischen 28 und 42 g, sie erreichen nach 70 Masttagen etwa 1.950 bis 2.950g, während schnell wachsende Broiler mit 58 g täglichen Zunahmen etwa 4.050g Mastendgewicht erbringen.

Öko-Hähnchen-Fütterung

Die Übergangsregelung für die EU-Verordnung 1804/99, die die tierische Veredlung im ökologischen Landbau betrifft, endet am 24. August 2005. Danach müssen "Öko-Tiere" zu 100 Prozent mit Biofutter versorgt werden - ein Zusatz synthetisch gewonnener Aminosäuren ist verboten!

Über die hieraus resultierenden Probleme für die Hähnchenmast berichtete kürzlich das Mitteilungsblatt der Fleischforschung Kulmbach über Untersuchungen am Institut für Tierhaltung und Tierschutz, Kitzingen. Geeignet für die Biomast sind langsamer wachsende Tiere, wie sie bereits in Frankreich gezüchtet werden. Die Tageszunahmen dieser Hybriden liegen zwischen 28 und 42 g, sie erreichen nach 70 Masttagen etwa 1.950 bis 2.950g, während schnell wachsende Broiler mit 58 g täglichen Zunahmen etwa 4.050g Mastendgewicht erbringen.

Die deutlich geringeren Nährstoffanforderungen langsam wachsender Tiere lassen sich im Öko-Betrieb durch Getreide und Leguminosen sowie ökologische Aufwertungsfuttermittel (Sonnenblumen- und Leinkuchen, Sojavollbohnen) plus konventionelle Proteinkomponenten (Kartoffeleiweiß, Maiskleber, Bierhefe) befriedigen.

Muss dagegen in der 100-Prozent-Bioration der konventionelle Proteinanteil durch Öko-Futtermittel ersetzt werden, könnte das zu einem extrem hohen Proteinüberschuss bei erheblichen Aminosäure-Imbalanzen führen. In Fütterungsversuchen mit energetisch gleichwertigen (ca. 12,0 MJ/kg) Rationen, bestehend aus A: 86 % Öko- plus 14 % konventionellen Futtermitteln (Rohprotein (RP) 25,5 %), B: 100 % Öko-Futtermittel (RP 27,2%) oder C: 99,9 % Öko plus 0,1% DL-Methionin (RP 21.9%) zeigten sich signifikante Unterschiede. Mastendgewicht und tägliche Zunahmen, aber auch der Futterverbrauch, lagen bei Ration B am niedrigsten. Der Proteinansatz war mit 687g/kg Zuwachs bei B deutlich am höchsten. Allerdings lag die Futterproteinaufnahme bei der 100-Prozent-Bioration 18 bzw. 28 % über der von A bzw. C.

Mit 2,41 Liter Wasser je kg Futter tranken die B-Tiere besonders viel. Ursache hierfür könnte die hohe Proteinaufnahme sein, die einerseits den Stoffwechsel belastet und andererseits über die Nieren entgiftet und ausgeschieden wird. Entsprechend feucht war auch die Einstreu.

Durch Verfütterung einer mit DL-Methionin angereicherten Bioration ließen sich Proteinverschwendung und zusätzliche Kosten vermeiden - hierzu müsste aber die EU-Verordnung geändert werden. Seitens der Zucht bestehen keine Probleme, hier stehen bereits ausreichend Bio-Mastelterntiere zur Verfügung. Allerdings müssten die Mehrkosten bei der Kükenerzeugung durch höhere Erlöse bei der Vermarktung der Bio-Hähnchen abgedeckt werden. Der Absatz von Öko-Hähnchen ist allerdings bisher begrenzt.

Quelle: Bonn [ aid: Dr. Sigrid Baars ]

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