Rekorderzeugung an Rind- und Schweinefleisch

Die internationalen Märkte für Rind- und Schweinefleisch gewinnen weiter an Bedeutung. Die Erzeugung wächst, wenn auch in einzelnen Regionen der Welt sehr unterschiedlich. Einzelne Faktoren wirkten sich zuletzt störend auf die Entwicklung aus, so die BSE-Krise in Nordamerika, die Importquoten Russlands und die Abwertung des US-Dollars.

Nach Angaben der FAO überschritt der weltweite Rinderbestand 2003 erstmals die Marke von 1,5 Milliarden Tieren. Das rinderreichste Land der Welt ist Indien: Rund 19 Prozent aller Rinder leben dort, das sind – Büffel eingeschlossen – über 280 Millionen Tiere. Der Subkontinent spielt aber ähnlich wie China international nur eine untergeordnete Rolle. Viel bedeutender ist Südamerika. Dort wächst der Bestand am schnellsten. Brasilien, Argentinien und Uruguay erreichten 2004 zusammen einen Zuwachs von sechs Prozent. In den USA, Europa und Russland dagegen schrumpfen die Bestände.

Rekorderzeugung an Rind- und Schweinefleisch

Die internationalen Märkte für Rind- und Schweinefleisch gewinnen weiter an Bedeutung. Die Erzeugung wächst, wenn auch in einzelnen Regionen der Welt sehr unterschiedlich. Einzelne Faktoren wirkten sich zuletzt störend auf die Entwicklung aus, so die BSE-Krise in Nordamerika, die Importquoten Russlands und die Abwertung des US-Dollars.

Nach Angaben der FAO überschritt der weltweite Rinderbestand 2003 erstmals die Marke von 1,5 Milliarden Tieren. Das rinderreichste Land der Welt ist Indien: Rund 19 Prozent aller Rinder leben dort, das sind – Büffel eingeschlossen – über 280 Millionen Tiere. Der Subkontinent spielt aber ähnlich wie China international nur eine untergeordnete Rolle. Viel bedeutender ist Südamerika. Dort wächst der Bestand am schnellsten. Brasilien, Argentinien und Uruguay erreichten 2004 zusammen einen Zuwachs von sechs Prozent. In den USA, Europa und Russland dagegen schrumpfen die Bestände.

Kanada ist ein Sonderfall: In den beiden vergangenen Jahren stieg die Rinderzahl hier um 16 Prozent. Aufgrund des BSE-bedingten Handelsembargos konnten keine Tiere wie sonst in den USA geschlachtet werden, was bei begrenzten Schlachtkapazitäten zu einem Anstieg des Bestands führte.

Gebremstes Wachstum bei der Rindfleischproduktion

Die weltweite Rindfleischproduktion erreichte 2004 nach Angaben der FAO mit fast 59 Millionen Tonnen ein Rekordniveau –auch wenn der Anstieg mit knapp einem Prozent geringer als im Vorjahr ausfiel. Die Motoren des Wachstums waren Südamerika und China. Die europäische Produktion hingegen stagnierte, die russische schrumpfte.

Der nordamerikanische Rindfleischmarkt war geprägt von der BSE-Krise. In Kanada ging die Produktion 2003 stark zurück. 2004 stieg sie aber wieder deutlich. In den USA verstärkte die Krise 2004 den Rückgang der Rindfleischerzeugung, auch weil keine Schlachttiere mehr aus Kanada importiert wurden. 2003 war die Produktion bereits um mehr als drei Prozent gesunken.

BSE hemmt Rindfleischhandel

Der langfristige Trend beim weltweiten Handel mit Rindfleisch zeigt zwar nach oben, dennoch litten die Geschäfte in den vergangenen Jahren unter BSE und den damit verbundenen Handelsrestriktionen. Der nordamerikanische Export brach im Laufe des Jahres 2003 ein, nachdem wichtige Importländer wie Japan oder Südkorea Einfuhrverbote für Kanada und die USA verhängt hatten. Auch innerhalb Nordamerikas stockte der Handel. Ende 2004 kündigte die US-Regierung an, die Handelsbeschränkungen für das Nachbarland zum März dieses Jahres teilweise zu lockern.

Trotz der jüngsten BSE-Fälle in Kanada wollte man an den Plänen festhalten. Nur wenige Tage vor der geplanten Öffnung blockierte jedoch ein US-Bezirksgericht die Aufhebung des Importverbots.

Australien und Neuseeland konnten 2004 infolge der nordamerikanischen BSE-Fälle deutlich Marktanteile hinzugewinnen. Die Ausfuhren Richtung Ostasien stiegen sprunghaft, während am traditionell wichtigen Exportmarkt Nordamerika Rückgänge verzeichnet wurden. Die südamerikanischen Ausfuhren erhöhten sich in den vergangenen Jahren zum Teil mit zweistelligen Zuwachsraten. Begünstigt wurde dies nicht zuletzt durch die Wechselkurskonstellation. Während in Australien aufgrund begrenzter Kapazitäten nicht mit größeren Exportmengen zu rechnen ist, wird das Exportvolumen Südamerikas voraussichtlich weiter wachsen. Insbesondere bei den Rindfleischlieferungen nach Europa ist von einer Zunahme auszugehen, weil die hiesige Produktion durch die Agrarreform wahrscheinlich sinken wird. In Russland zeigten die 2003 eingeführten Importquoten Wirkung: Die Importmengen stagnierten, die Preise stiegen; die Inlandsproduktion erfuhr jedoch keine Belebung.

Jedes zweite Schwein in China

Der Schweinebestand der Welt hat sich in den letzten 40 Jahren verdoppelt. Heute werden weltweit über 950 Millionen Schweine gehalten, rund die Hälfte davon in China – mit steigender Tendenz. Der europäische Bestand wächst dagegen nicht mehr, er beläuft sich auf rund 153 Millionen Tiere (EU-25). In den USA wurden 2004 knapp 61 Millionen Schweine gehalten, knapp ein Prozent mehr als im Vorjahr. Ein leichtes Bestandswachstum verzeichnete auch Brasilien.

So viel Schweinefleisch wie noch nie

Das Wachstum der weltweiten Schweinefleischerzeugung setzte sich im vergangenen Jahr fort. Nach Angaben der FAO wurden 2004 mehr als 1,28 Milliarden Schweine geschlachtet. Das waren fast zwei Prozent mehr als im Vorjahr und entsprach einer Fleischmenge von 100 Millionen Tonnen. Knapp die Hälfte des Schweinefleischs wird in China produziert; 2004 lag die Erzeugung dort um drei Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Europäische Union (EU-15) erzeugte im vorigen Jahr knapp 18 Millionen Tonnen bei moderatem Wachstum von weniger als einem Prozent. Die Nummer Drei in der Schweinefleischerzeugung sind die USA. Hier wurden über neun Millionen Tonnen erzeugt, drei Prozent mehr als im Vorjahr. Ähnlich hohe Wachstumsraten wie China weisen – wenn auch auf niedrigerem Gesamtniveau – Brasilien, Kanada, die Philippinen und Mexiko auf. In zehn Jahren dürfte sich in diesen Ländern das Produktionsniveau um ein Viertel erhöht haben. Seit 2002 befindet sich auch Russland auf Wachstumskurs.

Die Nachfrage nach Schweinefleisch nimmt weltweit zu. Durch BSE im Rinderbereich und Vogelgrippe beim Geflügel erhielt die Nachfrage zusätzliche Impulse. Höhere Einkommen, wie beispielsweise in China, lassen auf ein weiteres Wachstum schließen. Die Nachfrage in den USA belebte sich durch den Trend zur Ernährung mit weniger Kohlenhydraten.

Schweinefleischhandel steigt

Mit dem Wachstum in der Erzeugung und im Verbrauch nahm auch der weltweite Handel mit Schweinefleisch zu. Größter Exporteur ist die Europäische Union. Vor allem die Einführung der russischen Importquoten führte dazu, dass die Ausfuhren der EU-15 2003 um fast vier Prozent zurückgingen. Im Folgejahr konnte wieder deutlich mehr Schweinefleisch auf den internationalen Märkten – vor allem in Japan – platziert werden. Als Nummer Zwei auf dem Weltmarkt konnten die USA in den Jahren 2003 und 2004 insgesamt um 28 Prozent zulegen; der niedrige Dollarkurs erleichterte den internationalen Verkauf von Schweinefleisch enorm. Auch in Kanada und Brasilien zeigt der mittelfristige Trend beim Export von Schweinefleisch nach oben. Weil Brasilien sehr stark von seinem Hauptabsatzmarkt Russland und dessen Handelspolitik abhängt, wird hier zunehmend versucht, auch andere Märkte zu erschließen.

China konnte beim Export in den vergangenen Jahren zulegen, vor allem auf den ostasiatischen Märkten.

Japan ist der wichtigste Schweinefleischimporteur. Nachdem die Einfuhren dort 2003 um drei Prozent zurückgingen, sind sie 2004 wieder um rund acht Prozent gestiegen. Weil Rindfleisch und Geflügel zum Teil knapp waren, wichen die Japaner oft auf Schweinefleisch aus. Die Importe Russlands sanken in den Jahren 2003 und 2004 aufgrund der Einfuhrquoten um mehr als 30 Prozent. Die USA importierten 2003 so viel Schweinefleisch wie noch nie. Der schwache Dollar führte dazu, dass die Einfuhren im Folgejahr wieder zurückgingen.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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