foodwatch stellte eine Studie über die Futtermittelwirtschaft und deren Auswirkungen auf die Qualität von Lebensmitteln vor. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass sich Skandale wie BSE, Nitrofen und Dioxin jederzeit wiederholen können. Grund sei, dass Futtermittel mit einer von Gesetzgeber, Behörden und Wirtschaft gebilligten „Lizenz zur Langzeitvergiftung“ von Tier und Mensch hergestellt würden, so die Verbraucherorganisation.

Ob BSE, Nitrofen oder Dioxin, die großen Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre hatten ihren Ursprung in Futtermitteln. Wie die foodwatch-Studie zeigt, sind diese der Treibstoff für die Hochleistungsproduktion in der Agrarindustrie: 104 Millionen Geflügeltiere, 26 Millionen Schweine und 13 Millionen Rinder werden jedes Jahr mit 68 Millionen Tonnen Futtermitteln gefüttert. Die Landwirtschaft ist auf möglichst billiges Futter angewiesen, weil Futter den Großteil der Produktionskosten verursacht. Entsprechend ist ein Mehrpreis für eine höhere Qualität bei Futtermitteln nicht im Interesse der Fleischwirtschaft.

foodwatch stellte eine Studie über die Futtermittelwirtschaft und deren Auswirkungen auf die Qualität von Lebensmitteln vor. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass sich Skandale wie BSE, Nitrofen und Dioxin jederzeit wiederholen können. Grund sei, dass Futtermittel mit einer von Gesetzgeber, Behörden und Wirtschaft gebilligten „Lizenz zur Langzeitvergiftung“ von Tier und Mensch hergestellt würden, so die Verbraucherorganisation.

Ob BSE, Nitrofen oder Dioxin, die großen Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre hatten ihren Ursprung in Futtermitteln. Wie die foodwatch-Studie zeigt, sind diese der Treibstoff für die Hochleistungsproduktion in der Agrarindustrie: 104 Millionen Geflügeltiere, 26 Millionen Schweine und 13 Millionen Rinder werden jedes Jahr mit 68 Millionen Tonnen Futtermitteln gefüttert. Die Landwirtschaft ist auf möglichst billiges Futter angewiesen, weil Futter den Großteil der Produktionskosten verursacht. Entsprechend ist ein Mehrpreis für eine höhere Qualität bei Futtermitteln nicht im Interesse der Fleischwirtschaft.

Das gehe auf Kosten der Gesundheit der Verbraucher, sagt Matthias Wolfschmidt. Der studierte Veterinärmediziner ist bei foodwatch verantwortlich für die Studie „Lug und Trog“, die die Münchner Gregor Louisoder Umweltstiftung gefördert hat. Ein akutes Beispiel ist der chlorhaltige Schadstoff Dioxin, der immer wieder in Futtermitteln gefunden wird. „Über das Tierfutter findet ein ständiger Gifteintrag in Lebensmittel statt - mit Billigung von Regierungen und Überwachungsbehörden“, so Wolfschmidt. Um Lebensmittel nicht vom Markt nehmen zu müssen, plane die Europäische Union sogar eine Erhöhung der Höchstgrenzen für Dioxine. Das hat foodwatch aus vertraulichen Quellen erfahren. Über 80 Prozent der menschlichen Dioxinbelastung gehen auf tierische Lebensmittel zurück. Die Tiere nehmen Dioxine vor allem mit dem Futter auf. Im Körper reichern sich Dioxine an und wirken Krebs auslösend sowie Erbgut verändernd.

Die foodwatch Recherchen ergeben, dass Futtermittelkontrollen häufig wirkungslos sind. Wolfschmidt: „Zudem setzen die Kontrollen an den falschen Stellen an und die Statistik wird systematisch schöngefärbt.“ Im Jahr 2003 wurden 589 Proben aus neun Millionen Tonnen Importfutter gezogen. Das heißt, nur jede 600ste LKW-Ladung wurde überhaupt erfasst. Statt ganze Chargen zu kontrollieren, werden nur wenige Stichproben genommen.

„Weder die Schnäppchenmentalität der Verbraucher noch kriminelle Energie sind die Ursache für die regelmäßigen Futtermittelskandale“, so Wolfschmidt. Schuld seien die Spielregeln, die zur Vergiftung geradezu einladen würden. Nach der gegenwärtigen Gesetzeslage tragen die Hersteller praktisch kein Haftungsrisiko und die Verbraucher haben keine wirkungsvollen Klagerechte. Das sehe man am Beispiel des Nitrofen-Skandals, für den niemand zur Rechenschaft gezogen worden sei, beklagt Wolfschmidt. Mögliche, ohnehin niedrige Bußgelder, drohen derzeit zu verjähren. Vor drei Jahren war Futter-Getreide mit dem Pflanzenschutzmittel Nitrofen vergiftet in die Nahrungskette gelangt.

Sichere Futtermittel würden für den Verbraucher keine Mehrkosten bedeuten, berechnet foodwatch in der Studie. 20 Prozent teureres Futter schlage an der Fleischtheke im Supermarkt mit nur 2,5 Prozent Mehrpreis zu Buche. Trotzdem handele Verbraucherministerin Renate Künast nicht, sondern gäbe den Interessen der Agrarlobby nach. „Ihr vollmundiges Versprechen nach dem Nitrofen-Skandal, die Lebensmittelsicherheit für die deutschen Verbraucher zu erhöhen, hat sie bisher nicht gehalten“, kritisiert Wolfschmidt. „Auch das neue Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB), wird nichts an den untragbaren Zuständen ändern“, so Wolfschmidt. Dieses wird derzeit im Vermittlungsausschuss im Bundestag beraten.

Futtermittel-Report als PDF-Datei zum [Download].

foodwatch hat zum Futtermittel-Report ein rechtliches Gutachten erstellen. Dieses ist hier als PDF-Dokument [herunterladbar] (150 Seiten).

Quelle: Berlin [ foodwatch ]

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