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Bei der Hauptversammlung der A. Mocksel AG erläuterte Vorstandschef Dr. Uwe Tillmann die Strategie des Unternehmens, beschrieb den Geschäftsverlauf 2004 und den Jahresstart 05 und gab einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung. meat-n-more.info dokumentiert das Redeskript: Einführung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste.

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Bei der Hauptversammlung der A. Mocksel AG erläuterte Vorstandschef Dr. Uwe Tillmann die Strategie des Unternehmens, beschrieb den Geschäftsverlauf 2004 und den Jahresstart 05 und gab einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung. meat-n-more.info dokumentiert das Redeskript:

Einführung

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste.

Ich freue mich sehr, dass ich Sie im Namen des Vorstands zur heutigen achtzehnten Hauptversammlung der A. Moksel AG hier in Buchloe begrüßen darf.

Ein nicht ganz einfaches Geschäftsjahr liegt hinter uns. Ein Jahr, das in unserer gesamten Branche deutliche Spuren hinterlassen hat. Heute, in der Mitte des Jahres 2005 wissen wir, dass die Spitze des Eisbergs sicher noch nicht erreicht ist, denn auch weiterhin entwickelt sich der Markt schwierig.

Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen heute darlegen, wie die geschäftliche Entwicklung bei Moksel im Jahr 2004 verlaufen ist, welchen Status Quo wir bis heute erreicht haben und welche Ziele wir als nächstes ins Auge fassen.

Daher beginne ich meinen Bericht zunächst mit einem Rückblick auf die strategischen Entwicklungen und werde anschließend ausführlich über die Ausnutzung des genehmigten Kapitals berichten. Es folgt der Überblick über die Marktentwicklung. Danach werde ich Ihnen die Ergebnisse des Jahres 2004 präsentieren. Als nächstes möchte ich mich der Betrachtung der aktuellen Situation zuwenden und Ihnen die Notwendigkeit zur Änderung der Satzung erläutern. In diesem Zusammenhang werde ich auch auf die weitere Unternehmensentwicklung eingehen und die Perspektiven beleuchten, die sich der Moksel-Gruppe und damit auch unseren Aktionären bieten.

Ausnutzung des genehmigten Kapitals

Sie erinnern sich, meine Damen und Herren, dass in der letzten Hauptversammlung ein Beschluss zur Kapitalerhöhung gefasst wurde. Am 19. Mai diesen Jahres hat der Vorstand beschlossen, dieses Kapital auszunutzen. Durch Ausgabe von 11.200.000 neuen Aktien wird das Grundkapital um einen Betrag von 28,6 Mio. Euro erhöht, insgesamt beträgt das Grundkapital der A. Moksel AG nach der Kapitalerhöhung knapp 86 Mio. Euro.

Übernommen werden die neuen Aktien durch die NFZ Norddeutsche Fleischzentrale Aktiengesellschaft und die NFZ Convenience Produkte GmbH. Beide werden durch die Kapitalerhöhung eine Minderheitsbeteiligung von ca. 33,3 % an unserer Gesellschaft erlangen; davon entfallen auf die NFZ Norddeutsche Fleischzentrale Aktiengesellschaft ca. 17,4 % und auf die NFZ Convenience Produkte GmbH ca. 15,8 %. Als Gegenleistung erwirbt unsere Gesellschaft sämtliche Geschäftsanteile an der RANCH Master GmbH.

Die RANCH Master GmbH ist seit über 35 Jahren im Tiefkühlgeschäft tätig und verfügt über eine starke Position im SB- und Convenience-Bereich. Das Unternehmen generiert etwa 60 Prozent seines Absatzes über den Lebensmitteleinzelhandel und nimmt gleichzeitig eine starke Stellung im Foodservice ein. Auch was die strategischen Kooperationen mit anderen Unternehmen der Lebensmittelbranche angeht, ist RANCH Master gut aufgestellt. Mit rund 350 eigenen Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2004 einen Umsatz von knapp 100 Mio. Euro.

Dass die Sacheinlage zu angemessenen Bedingungen erfolgt, zeigt die von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH durchgeführte Bewertung der Geschäftsanteile an der RANCH Master GmbH und der dafür auszugebenden Aktien unserer Gesellschaft. Dabei wurde für die RANCH Master GmbH ein Wert von 41.462.000,00 Euro ermittelt. Auf den Bewertungen von PricewaterhouseCoopers beruht die Anzahl der an die NFZ Norddeutsche Fleischzentrale Aktiengesellschaft und die NFZ Convenience Produkte GmbH auszugebenden neuen Aktien. Beiden Gesellschaften wurden neben den neuen Aktien als Gegenleistung auch eine bare Zuzahlung gewährt. Diese beträgt insgesamt 1.029.000 Euro und wurde erforderlich, weil der Wert der RANCH Master GmbH den Wert der Moksel-Aktien überstieg. Die bare Zuzahlung wird fällig, wenn auch die Geschäftsanteile an der RANCH Master GmbH auf die A. Moksel AG übergehen.

Sowohl die NFZ Norddeutsche Fleischzentrale Aktiengesellschaft als auch die NFZ Convenience Produkte GmbH sind Tochtergesellschaften unseres Mehrheitsaktionärs, der VION B.V. Wie auch sonst bei Sachkapitalerhöhungen üblich, wurden die Bezugsrechte der Altaktionäre ausgeschlossen. Eine Entscheidung, die nach sorgfältiger Abwägung der Vorteile, die der Erwerb der neuen Beteiligung unserer Gesellschaft bringt, vom Vorstand als erforderlich und verhältnismäßig beurteilt wurde. Da der Wert der Sacheinlagen dem tatsächlichen Wert der neuen Aktien zuzüglich der baren Zuzahlung entspricht, tritt keine Verwässerung der Vermögenswerte der Aktionäre der A. Moksel AG ein.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte Ihnen an dieser Stelle die Überlegungen, die dieser Entscheidung zu Grunde liegen, detailliert erläutern.

Schon seit vielen Jahren haben wir bei Moksel die SB und Convenience Märkte im Fokus. Unser strategisches Ziel war und ist, in diesen umsatzrelevanten Segmenten als innovativer Vorreiter vertreten zu sein. Denn der Trend zu vorverpackten und küchenfertigen Produkten im SB- und Convenience-Bereich entwickelt sich kontinuierlich weiter. Und es gibt klare Fakten, die diese Entwicklung begründen.

Convenience als die so genannte schnelle Form der Küche ist eine Art der Ernährung, die den Gewohnheiten der Verbraucher entspricht und stark entgegen kommt. Die Zahl der Single Haushalte nimmt kontinuierlich zu und hier finden sich Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe oder dem Regal auf dem Einkaufszettel. Aber auch Familien, in denen beide Partner berufstätig sind, greifen immer häufiger dazu. Deshalb wird dem Convenience Markt – trotz anhaltender Konjunkturschwäche – weiteres Wachstum prognostiziert. Die Entwicklung zeigt also, dass wir hier bereits in der Vergangenheit mit Flexibilität und Innovationskraft vorausschauend agiert haben.

Insbesondere in den vergangen Jahren haben wir unser Convenience-Segment weiter gestärkt und sind mit einem breiten Sortiment gut aufgestellt. RANCH Master verfügt ebenfalls über eine starke, gewachsene Position im Convenience-Bereich. Als erster professioneller Hersteller von tiefgekühlten Hamburgern setzte das Unternehmen seinerzeit in Deutschland Zeichen für die gesamte Branche.

Als ein 'Trendsetter´ der Branche für Innovation bietet RANCH Master ein vielseitiges Produktangebot: Hamburger, Cevapcici, Gyros, Frikadellen aber auch Fertiggerichte. Mikrowellen-Snacks und Fingerfood ebenso wie Eintöpfe, Suppen und Gemüse.

RANCH Master nimmt eine Vorreiterrolle bei Qualität und Produktionsprozessen ein. In den vergangenen Jahren investierte das Unternehmen rund 15 Mio. Euro in den hochmodernen Standort in Wunstorf, der heute neben dem International Food Standard auch den British Retail Consortium Standard erfüllt. Im erstem Halbjahr 2005 konnte RANCH MASTER bereits den Absatz um rund 34 Prozent von gut 13 tausend Tonnen auf über 18 tausend Tonnen steigern.

Durch die Integration der RANCH Master GmbH in den bereits bei Moksel bestehenden Convenience-Bereich können wir insbesondere unsere Synergien in der Produktentwicklung – z.B. bei der Salomon Hitburger, dem Marktführer für innovatives Fingerfood – sinnvoll bündeln. Wertvolle Möglichkeiten eröffnen sich vor allem durch den Produktionsverbund, der uns das Know-how vom Kochen über das Braten bis zum Garen eröffnet. Ein Wissen, das wir uns bisher übrigens teuer von extern haben einkaufen müssen. Der Transfer wertvollen Know-hows verbessert unsere Marktstellung also nicht nur, sondern schafft uns eine starke Position im zukunftsträchtigen Markt für Convenience-Food.

Meine Damen und Herren, der Erwerb von RANCH Master ist ein ebenso logischer, wie wichtiger Schritt, der uns in diesem strategisch bedeutsamen Bereich wesentlich stärkt. Bereits in der Vergangenheit haben wir viel in den Ausbau der SB- Convenience investiert. So flossen im Jahr 2004 50% der getätigten Investitionen in die SB-Convenience Standorte (über 8 Mio. Euro). Für 2005 sieht die Planung ebenfalls eine Investition von 50% (rund 10 Mio. Euro) an diesen Standorten vor.

Darüber hinaus werden wir im Laufe des Jahres 2005 die restlichen Anteile an der Eyckeler & Malt AG erwerben. Und schließlich macht es auch unter ökonomischen Gesichtpunkten Sinn, die ehemaligen Wettbewerber im Markt bei Moksel zu bündeln, um nicht nebeneinander her aktiv zu sein.

Lassen Sie mich gleich weiter ausführen, was wir bei Moksel darüber hinaus unternommen haben, um unser Portfolio auf ein gezieltes Wachstum auszurichten. Im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie stehen die Konzentration unserer Handelsaktivitäten und die Ausnutzung aller Synergiepotenziale. Alle Entscheidungen, die wir in diesem Zusammenhang unternehmen, erleichtern die Geschäftsabwicklung in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Mit dem Verkauf der Paulsen-Gruppe im März diesen Jahres reduzierten wir die Komplexität des Konzernverbundes deutlich. Konsolidiert sind 67% Gesellschaften abgegangen. Genauer gesagt sind von vormals 182 nur noch 60 Gesellschaften verblieben. Das bedeutet, dass wir unsere Energien auf weniger Gesellschaften innerhalb der Moksel-Gruppe konzentrieren können. Moksel bündelt seine Handelsaktivitäten inzwischen unter anderem bei der im gleichen Geschäftsfeld wie die Paulsen-Gruppe tätigen Eyckeler & Malt AG.

Was die Wettbewerbssituation auf den internationalen Fleischmärkten anbelangt, müssen wir davon ausgehen, dass sie sich auch im laufenden Jahr nicht verbessern wird. Im Gegenteil, denn die in 2005 gestartete EU-Agrarreform wird das operative Geschäft der Moksel-Gruppe und der A. Moksel AG im Jahr 2005 nachhaltig beeinträchtigen. Ich möchte Ihnen kurz darlegen, warum.

Die bisher auf dem Rindfleischmarkt der EU geleisteten Prämienzahlungen werden von der Produktion entkoppelt, so dass nur noch eine jährliche Betriebsprämie statt wie bisher tierbezogene Prämien ausgezahlt werden. Während die großen Rinderproduktionsländer Frankreich und Spanien damit erst 2006 beginnen, hat Deutschland den Weg der Vollentkopplung gewählt.

Dies stellt einen gravierenden Einschnitt dar, durch den nach aktueller Schätzung der ZMP das Rinderangebot dieses Jahr um 6 Prozent deutlich abnehmen wird. Allein bis Mitte Juni sind bereits 11 Prozent weniger Rinder geschlachtet worden als im Vorjahresvergleichszeitraum. Die EU-Staaten ohne Deutschland werden hingegen nur 0,5 Prozent einbüssen.

Am stärksten schlägt sich dieser Einschnitt bei den männlichen Rindern nieder. Der damit verbundene Preisanstieg beim Schlachtvieh von rund 6 Prozent erscheint somit realistisch. Es ist davon auszugehen, dass viele landwirtschaftliche Betriebe ihre Produktion im laufenden Jahr einstellen werden. Wie viele, das weiß heute noch keiner genau zu sagen. Es steht aber fest, dass besonders wir als der Marktführer bei den Rinderschlachtungen in Deutschland von der Umsetzung dieser EU-Agrarreform betroffen sind.

Wir müssen uns – und das sage ich hier mit Nachdruck – in eine Position bringen, aus der heraus wir flexibel auf den Wandel unserer traditionellen Märkte reagieren können. Und wir müssen aktiv in neue Märke investieren.

Schon lange setzten wir den Fokus auf hochwertige Auslandsmärkte. Ihr Anteil konnte im Konzern 2004 um über 13 Prozent von 554 Mio. Euro im Jahr 2003 auf 629 Mio. Euro gesteigert werden. In den letzten fünf Jahren (seit 2000) wurde bei konstantem Gesamtumsatz sogar eine Steigerung um insgesamt 29 Prozent also um 141 Mio. Euro erzielt. Ein Wachstum, das im Zuge der EU Agrarreform schwierig zu halten sein wird. Umso wichtiger ist die Investitionsfähigkeit in die Bereiche SB-und Convenience.

Notwendigkeit zur Beschaffung von genehmigtem Kapital

In diesem Zusammenhang, meine Damen und Herren, kommt unserer Investitionsfähigkeit eine besonders Bedeutung zu. Die Konzentration des Marktes fordert uns ebenso wie der Wettbewerb viel ab. Hier ist absolute Flexibilität gefragt, damit wir von heute auf morgen schnell und geschickt reagieren können. Heute mehr denn je müssen wir deshalb über die finanziellen und wirtschaftlichen Möglichkeiten verfügen, unsere unternehmerische Entwicklung gezielt voran zu treiben.

Mit der Beschlussfassung über die Schaffung von Genehmigtem Kapital, die wir im Rahmen der heutigen Hauptversammlung einbringen, möchten wir dafür die entsprechenden Voraussetzungen schaffen.

Die Marktentwicklung 2004

Meine Damen und Herren, die Rahmenbedingungen, die unser Geschäft im Jahr 2004 beeinflusst haben, waren wie Sie sicher wissen, nicht die günstigsten. Das Konsumklima war weiterhin verhalten und auch die Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung hat sich nur zum Teil erfüllt. In Deutschland hat sich die Situation für die Fleischwirtschaft auch im Jahr 2004 nicht entspannt. Die Privatnachfrage ist nach Schätzungen der GfK bei Fleisch als auch bei Wurstwaren rückläufig. In der traditionellen Gastronomie, den Schnellrestaurants und Imbissen stagnierte 2004 ebenfalls der Absatz.

Zwei auch für uns wichtige Entwicklungen haben die Fleischmärkte bewegt: Der Rückgang der offenen Ware um 16 Prozent sowie eine Steigerungsrate von 18 Prozent bei SB-Frischfleisch. Die von 13 auf 15 Prozent gestiegenen Marktanteile der Discounter sowie der Ausbau der SB-Sortimente in Verbrauchermärkten und SB-Warenhäusern schlagen sich an dieser Stelle deutlich nieder.

Die Umsetzung der EU-Agrarreform Anfang 2005 und die damit verbundene Entkopplung der Schlachtprämien von der Produktion führte erstmals seit Jahren zu einem Anstieg der Rindfleischerzeugung in 2004. Der Grund dafür ist der Wegfall der Prämie, der viele Bauern dazu veranlasst hat, die Tiere auch „vor der Zeit“ noch Ende des Jahres zur Schlachtung zu bringen.

Die Schweineerzeugung stieg 2004 auf ein neues Rekordniveau. Bei sinkender Inlandsnachfrage und gleichzeitig ansteigender Exportnachfrage lagen 2004 die Erzeugerpreise im Jahresmittel gut 10 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Geschäftsentwicklung 2004

Moksel-Konzern

In den Betrieben der Moksel-Gruppe wurden im Geschäftjahr 2004 mit 509.000 Rindern 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr geschlachtet (2003: 492.000). In Folge des Anstiegs der gewerblichen Schlachtungen in Deutschland auf rund 3,7 Mio. Stück 2004 (2003: 3,5 Mio. Stück) konnte sich die Moksel-Gruppe mit einem Marktanteil von 13,8 Prozent an den gewerblichen Schlachtungen im Jahr 2004 erneut behaupten (2003: 13,9 Prozent).

Die Zahl der Schweineschlachtungen ist in der Moksel-Gruppe im Jahr 2004 analog zum Markt leicht um 1,3 Prozent auf 2,41 Millionen Schweine angewachsen (2003: 2,38 Millionen). Mit 5,2 Prozent lag der Marktanteil an den gewerblichen Schlachtungen auf Vorjahresniveau (2003: 5,3 Prozent). Mit rund 86 Prozent haben wir in den Moksel-Betrieben die angestrebte Auslastung der Kapazität erneut erreicht.

In den inländischen Produktionsbetrieben verzeichnete die Moksel-Gruppe einen konsolidierten Absatz von 549.000 Tonnen (2003: 530.000). Der Absatz von Rindfleisch in die Länder der Europäischen Union steigerte sich auf 76.400 Tonnen (2003: 72.600). Und auch der Schweinefleischabsatz konnte auf 59.400 Tonnen (2003: 54.000) ausgebaut werden.

Der Umsatz der Moksel-Gruppe stieg um 3,3 Prozent auf 1,87 Mrd. Euro. Der Inlandsumsatz lag mit 1,24 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau (2003: 1,26 Mrd. Euro). Der für die Moksel-Gruppe strategisch wichtige Auslandsumsatz konnte deutlich, von 554 Mio. Euro im Vorjahr um 75 Mio. Euro auf 629 Mio. Euro im Jahr 2004 ausgebaut werden. Damit konnte der Anteil des Auslandsumsatzes um 13% gesteigert werden und macht damit 33,6 Prozent vom Gesamtumsatz aus (2003: 30,6 Prozent).

Der Steueraufwand belief sich in der Moksel-Gruppe 2004 auf rund 4,5 Mio. Euro.

Meine Damen und Herren, der Moksel-Konzern konnte sich im Jahr 2004 im wirtschaftlich schwierigen Marktumfeld deutlich behaupten. Mit 22,2 Mio. Euro wurde sogar ein leicht verbessertes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (2003: 22,1 Mio. Euro) erzielt. Nach Bedienung des Besserungsscheins in Höhe von 10,5 Mio. Euro (2003: 9,4 Mio. Euro) und den Auswirkungen der Mindestbesteuerung konnte der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2004 mit 7,2 Mio. Euro den Vorjahreswert von 8,4 Mio. Euro jedoch nicht erreichen.

Die Bilanzsumme lag im Berichtsjahr mit 441,0 Mio. Euro in Folge der gestiegenen Vorräte und Forderungen deutlich über dem Niveau des Jahres 2003 (412,3 Mio. Euro). Hierfür verantwortlich sind neben den deutlichen Preissteigerungen die Ausweitung des Drittlandgeschäfts zum Jahresende sowie die vermehrten Rinderschlachtungen Ende des Jahres in Folge des Inkrafttretens der EU-Agrarreform Anfang 2005.

A. Moksel AG

Die Schlachtungen der Moksel AG am Schlachthof in Buchloe wurden 2004 um 5 Prozent auf 143.000 Rinder (2003: 136.000) gesteigert. Der Absatz der A. Moksel AG lag im Jahr 2004 mit rund 53.000 Tonnen deutlich über dem Vorjahreswert (2003: 49.000 Tonnen). Der Exportanteil betrug bei der A. Moksel AG knapp 60% in 2004 (2003: 57%).

Bedingt durch die gestiegenen Verkaufspreise sowie den Ausbau der Rinderschlachtungen am Schlachthof in Buchloe hat die A. Moksel AG den Umsatz in 2004 deutlich auf 154,2 Mio. Euro gesteigert (2003: 140,4 Mio. Euro).

Nach Bedienung des Besserungsscheins in Höhe von 10,5 Mio. Euro (2003: 9,4 Mio. Euro) schloss die A. Moksel AG das Geschäftsjahr 2004 mit einem Jahresüberschuss von 4,15 Mio. Euro (2003: 3,37 Mio. Euro) ab.

Die Markt- und Geschäftsentwicklung 2005

Meine Damen und Herren, wenden wir uns nun der Geschäftsentwicklung 2005 zu.

Der Start in das laufende Jahr war geprägt durch die Veränderungen, die die Umsetzung der EU Agrarreform mit sich brachten.

Bei den Rinderschlachtungen rechnen wir zum Halbjahr mit 223.000 Stück und damit mit rund 9 Prozent weniger als im Vorjahr (245.000 Stück). Die Schweineschlachtungen werden mit 1,2 Mio. Stück voraussichtlich das Niveau des Vorjahres erreichen (1,2 Mio. Stück).

Der Umsatz der Moksel-Gruppe wird nach vorläufigen Zahlen in diesem Zeitraum mit 812 Mio. Euro rund 76 Mio. Euro unter dem 1. Halbjahr 2004 liegen (888 Mio. Euro). Berücksicht man jedoch den Verkauf der Paulsen-Gruppe rückwirkend zum 1. Januar 2005 so würden wir auch preisbedingt einen um 68 Mio. Euro oder 10 Prozent gestiegenen Umsatz verzeichnen.

Das vorläufige Ergebnis nach Steuern und Besserungsschein zum Halbjahr wird positiv vom Verkauf der Paulsen-Gruppe beeinflusst. Nach 3,1 Mio. Euro im vergangenen Jahr rechnen wir im ersten Halbjahr 2005 mit einem Ergebnis nach Steuern und Besserungsschein im Konzern das mit 4,5 Mio. Euro rund 1,4 Mio. Euro über dem Vorjahr liegen wird.

Erläuterung zur Notwendigkeit der Satzungsänderung

Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen erläutern, warum wir in der heutigen Hauptversammlung eine Beschlussfassung über die Änderung der Satzung einbringen.

Zum 1. November 2005 soll das Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des Anfechtungsrechts, kurz UMAG genannt, in Kraft treten. Im UMAG werden unter anderem die Anmeldevorschriften zur Teilnahme an der Hauptversammlung geändert. Demnach kann die Satzung bestimmen, dass die Anmeldung der Aktionäre samt Nachweis ihres Aktienbesitzes die bisher vorgeschriebene Hinterlegung der Aktien ersetzt. Wir schlagen daher vor, die Satzung der A. Moksel AG an diese neuen Regelungen anzupassen.

Nach dem Gesetzentwurf zum UMAG kann die Satzung den Versammlungsleiter außerdem dazu ermächtigen, das Frage- und Rederecht des Aktionärs zeitlich angemessen zu beschränken. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich entschlossen, der Hauptversammlung eine entsprechende Anpassung der Satzung an das UMAG vorzuschlagen, um auch in Zukunft die inhaltliche Qualität der Hauptversammlung zu sichern. Für die Aktionäre ist mit dieser Satzungsregelung keine wesentliche Einschränkung ihrer Rechte verbunden.

Ausblick 2005

Meine Damen und Herren, ich habe Ihnen ausführlich dargelegt, welchen äußeren Einflüssen unser Unternehmen ausgesetzt ist. Insbesondere die EU-Agrarreform wird im laufenden Jahr unsere Entwicklung nachhaltig beeinflussen.

Dazu kommt ein Phänomen, von dem unsere ganze Branche betroffen ist, nämlich die Veränderungen, die sich durch die EU-Osterweiterungen ergeben. Die Diskussion über die Durchführung der EU-Dienstleistungsrichtlinie im Zusammenhang mit zum Teil illegal beschäftigten Osteuropäern hat überall zu Razzien in Schlachthöfen geführt. So wurde erst vor knapp 3 Wochen eine groß angelegte Razzia am Schlachthof in München durchgeführt. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verstoßes gegen das Arbeitnehmer-Überlassungsgesetz gegen den Schlachthofbetreiber.

Wir in der Moksel-Gruppe stehen für eine klare gesetzliche Regelung. Daher beschäftigen wir in der Gruppe keine Billig-Lohnarbeiter nach der EU-Dienstleistungsrichtlinie. Neben unseren heute 1.788 eigenen Mitarbeitern in Deutschland arbeiten circa 1.580 Fremdarbeiter in unserem Unternehmen. Darunter fallen auch rund 400 Fremdarbeiter aus den neuen EU-Mitgliedsländern. Alle Fremdarbeiter, die für uns tätig sind, sind jedoch zum größten Teil schon viele Jahre lang im Rahmen bestehender Werkarbeitsverträge bei Moksel beschäftigt.

Was unsere eigenen Mitarbeiter angeht, möchte ich an dieser Stelle ein ganz besonderes Lob aussprechen. Wenn auch die Bedingungen nicht immer einfach waren, ist es uns doch gemeinsam gelungen, am Erfolg zu arbeiten. Produktive Arbeitsplätze zu erhalten ist unser Ziel. Aber wir müssen uns auch darüber bewusst sein, dass wir steigendem Druck durch die Konkurrenz aus Osteuropa und den durch den Markt definierten Preisen standhalten müssen. Fest steht: Die Konkurrenz wird härter und auch wir müssen deren Effizienz im Blick behalten.

Darüber hinaus macht uns die Preisorientierung der deutschen Verbraucher auf der Absatzseite zu schaffen. Wir müssen – wie alle Unternehmen in der Fleischbranche – mit neuen und außergewöhnlichen Produkten daran arbeiten, unsere Stellung im Markt zu manifestieren.

Aus diesem Grund, meine Damen und Herren, ist eine gesicherte Investitionsfähigkeit und Innovationsfähigkeit für unser Unternehmen unerlässlich.

Der Druck, der auf dem gesamten Markt liegt, prägt den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2005. Auf Basis der bisherigen Entwicklung und diesen erheblichen Schwierigkeiten strebt der Vorstand für das Gesamtjahr ein Ergebnis auf Vorjahresniveau an.

Die zukünftigen Perspektiven mit Moksel

Meine Damen und Herren, auch weiterhin stehen unsere Zeichen auf qualitatives Wachstum. Die entsprechende Basis dafür haben wir in der Vergangenheit geschaffen. Unsere dezentrale Struktur mit ihrer bewährten Regionalität ist ein Erfolgskonzept, an dem wir auch weiterhin festhalten. Moksel verfügt über eine herausragende Stellung in Qualität, Hygiene und Technologie. Und durch unsere strategischen Schritte in der Vergangenheit sind wir in den Wachstumsfeldern Frischfleisch und vorverpackte Produkte gut aufgestellt. Unsere gesamte Kompetenz und die Leistungsfähigkeit unserer engagierten Mitarbeiter schaffen eine solide Position, aus der heraus wir agieren können.

Allerdings müssen wir auch die äußeren Faktoren in unsere Betrachtung mit einbeziehen. Der Fleischmarkt im Inland entwickelt sich immer mehr zu einem „rein Preis getriebenen Markt“, der dadurch zunehmend an Attraktivität verliert. Interessante Wachstumsimpulse liegen im Auslandsgeschäft, in innovativen Produkten sowie im weiteren Ausbau der SB- und Convenience Produktion. Genau darin sehen wir für uns interessante und viel versprechende Perspektiven indem wir heute die dafür nötige Flexibilität schaffen, sind wir gut gerüstet, um den Herausforderungen, denen wir begegnen auch entgegen treten zu können.

Meine Damen und Herren, sehr geehrte Aktionäre und Gäste, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Quelle: Buchloe [ Dr. Uwe Tillmann ]

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