Gemeinsame Erklärung zur Tierhaltung und zum Tierschutz

Billigpreis-Kampagnen auf den Lebensmittelmärkten gefährden grundsätzlich den erreichten Tierschutzstandard in den deutschen Ställen. Dabei nehmen die deutschen Bauern den Tierschutz bei der Haltung ihrer Nutztiere ernst, haben die ethischen Herausforderungen erkannt, die sowohl in der Diskussion um Tierschutzfragen wie bei der Weiterentwicklung der Haltungsformen voran getragen werden. Durch die Billigpreis-Kampagnen des Lebensmitteleinzelhandels und der Discounter werde das Engagement für den Tierschutz aber nicht belohnt, sondern im Gegenteil der Druck auf die Landwirtschaft verstärkt, um tierische Nahrungsmittel wie Milch, Fleisch oder Eier möglichst preisgünstig zu erzeugen. Die Verbraucher werden deshalb aufgefordert, beim Einkauf den erreichten hohen Tier- und Umweltschutz der deutschen Tierhaltung sowie die Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu honorieren. Dies geht aus der gemeinsamen Erklärung „Verpflichtung für den Schutz der Tiere in der Landwirtschaft“ der beiden kirchlichen Organisationen Ausschuss für den Dienst auf dem Lande (ADL) in der EKD und der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands (KLB) mit dem Deutschen Landfrauenverband (dlv) und dem Deutschen Bauernverband (DBV) hervor.

Die vier Organisationen sahen sich zu dieser gemeinsamen Erklärung durch die anhaltende Billigpreis-Kampagne des Lebensmitteleinzelhandels und durch die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen über den Tierschutz in der Landwirtschaft veranlasst. Bei allen ethischen Diskussionen müsste der Verbraucher an der Ladentheke auch berücksichtigen, dass die tierhaltenden Bauern mit ihren Produkten Milch und Fleisch ein faires, adäquates Einkommen erzielen müssen. Erst damit könnten weitere notwendige Investitionen zur Qualitätserzeugung und zur tierschutzgerechten Modernisierung der Ställe getätigt werden. Der technische Fortschritt biete neue Möglichkeiten, die Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern. Positive Beispiele des verbesserten Tierschutzes in Deutschland sehen die vier Organisationen zum Beispiel in der heutigen Haltung von Kälbern in Gruppen, von Kühen und Rindern in modernen Boxenlaufställen, in der Entwicklung von modernen Kuh-Liegeflächen oder von Kleinvoli  eren für Legehennen. Frühere Missstände bei den Tiertransporten seien entsprechend dem heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand abgestellt, weitere Anstrengungen hinsichtlich wirksamer Kontrollen aber notwendig.

Gemeinsame Erklärung zur Tierhaltung und zum Tierschutz

Billigpreis-Kampagnen auf den Lebensmittelmärkten gefährden grundsätzlich den erreichten Tierschutzstandard in den deutschen Ställen. Dabei nehmen die deutschen Bauern den Tierschutz bei der Haltung ihrer Nutztiere ernst, haben die ethischen Herausforderungen erkannt, die sowohl in der Diskussion um Tierschutzfragen wie bei der Weiterentwicklung der Haltungsformen voran getragen werden. Durch die Billigpreis-Kampagnen des Lebensmitteleinzelhandels und der Discounter werde das Engagement für den Tierschutz aber nicht belohnt, sondern im Gegenteil der Druck auf die Landwirtschaft verstärkt, um tierische Nahrungsmittel wie Milch, Fleisch oder Eier möglichst preisgünstig zu erzeugen. Die Verbraucher werden deshalb aufgefordert, beim Einkauf den erreichten hohen Tier- und Umweltschutz der deutschen Tierhaltung sowie die Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu honorieren. Dies geht aus der gemeinsamen Erklärung „Verpflichtung für den Schutz der Tiere in der Landwirtschaft“ der beiden kirchlichen Organisationen Ausschuss für den Dienst auf dem Lande (ADL) in der EKD und der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands (KLB) mit dem Deutschen Landfrauenverband (dlv) und dem Deutschen Bauernverband (DBV) hervor.

Die vier Organisationen sahen sich zu dieser gemeinsamen Erklärung durch die anhaltende Billigpreis-Kampagne des Lebensmitteleinzelhandels und durch die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen über den Tierschutz in der Landwirtschaft veranlasst. Bei allen ethischen Diskussionen müsste der Verbraucher an der Ladentheke auch berücksichtigen, dass die tierhaltenden Bauern mit ihren Produkten Milch und Fleisch ein faires, adäquates Einkommen erzielen müssen. Erst damit könnten weitere notwendige Investitionen zur Qualitätserzeugung und zur tierschutzgerechten Modernisierung der Ställe getätigt werden. Der technische Fortschritt biete neue Möglichkeiten, die Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern. Positive Beispiele des verbesserten Tierschutzes in Deutschland sehen die vier Organisationen zum Beispiel in der heutigen Haltung von Kälbern in Gruppen, von Kühen und Rindern in modernen Boxenlaufställen, in der Entwicklung von modernen Kuh-Liegeflächen oder von Kleinvoli  eren für Legehennen. Frühere Missstände bei den Tiertransporten seien entsprechend dem heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand abgestellt, weitere Anstrengungen hinsichtlich wirksamer Kontrollen aber notwendig.

Landwirtschaft und Kirchen weisen darauf hin, dass Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz verankert ist und Deutschland eines der weltweit umfassendsten Tierschutzgesetze hat. In der oftmals durch Emotionen geprägten Diskussion über Tierschutzfragen würde der erreichte Tierschutzstandard in deutschen Ställen teilweise jedoch nicht gewürdigt. Zu wenig sei bekannt, dass die Stallbauten im Jahre 2005 mit Lüftungs- und Klimaanlagen, mit tiergerechten Liegeplätzen und Futterautomaten keinerlei Ähnlichkeiten mehr hätten mit den dunklen stickigen und häufig nassen Ställen vor hundert Jahren. Die vier Organisationen mahnen an, dass damals wie heute die Nutztierhaltung von der Öffentlichkeit nicht mit den Maßstäben der Hobbytierhaltung beurteilt werden dürfe.

Gemeinsam fordern ADL, KLB, DBV und dlv in ihrer Erklärung eine kritische Reflexion der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung. Die vier Organisationen betonen die Verantwortung des Menschen für das Mitgeschöpf Tier. Nach dem christlichen Schöpfungsverständnis seien Tiere Mitgeschöpfe und nicht ein Rohstoff oder Material für menschliche Zwecke. Der sich daraus entwickelnde Grundsatz, wonach das menschliche Handeln von der Ehrfurcht vor Gottes Schöpfung, vor dem Leben geprägt sei, werde in der öffentlichen Diskussion in Deutschland für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung nachdrücklich eingefordert. Die Tötung von Tieren sei in der von Konflikten geprägten Schöpfungsordnung unvermeidlich. Doch gehe es um einen respektvollen Umgang mit den Tieren als Mitgeschöpfe, die den Menschen zur Ernährung dienten.

Quelle: Bonn [ dbv ]

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