Konsumnachfrage anhaltend schwach – leichtes Umsatzplus im Fleischerhandwerk
Das Konsumklima blieb im ersten Halbjahr 2005 weiterhin eingetrübt. Auch die Ankündigung einer vorgezogenen Bundestagswahl war nicht geeignet, die tiefsitzende Verunsicherung abzubauen und eine Trendwende einzuleiten. Trotz schwacher Nachfrage nach Fleisch und Fleischerzeugnissen konnte das Fleischerhandwerk in den ersten sechs Monaten des Jahres ein leichtes Umsatzplus erzielen.
Konsumnachfrage anhaltend schwach – leichtes Umsatzplus im Fleischerhandwerk
Das Konsumklima blieb im ersten Halbjahr 2005 weiterhin eingetrübt. Auch die Ankündigung einer vorgezogenen Bundestagswahl war nicht geeignet, die tiefsitzende Verunsicherung abzubauen und eine Trendwende einzuleiten. Trotz schwacher Nachfrage nach Fleisch und Fleischerzeugnissen konnte das Fleischerhandwerk in den ersten sechs Monaten des Jahres ein leichtes Umsatzplus erzielen.
Das durchschnittliche Preisniveau für Fleisch und Fleischerzeugnisse hat sich in 2005 langsam, aber stetig erhöht. Dies ist die Folge einer notwendigen, wenn auch stark zeitverzögerten Anpassung der Ladenpreise an die massive Rohstoffteuerung, insbesondere für Schweinefleisch, aber auch für Rindfleisch.
Den repräsentativen Aufzeichnungen von Privathaushalten in Deutschland zu Folge, haben diese im ersten Halbjahr 2005 2,8 Prozent weniger Fleisch eingekauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, dafür aber 2,5 Prozent mehr je Kilogramm bezahlt. Vor allem an Schweinefleisch wurde vier Prozent weniger für den häuslichen Verzehr nachgefragt. Die Einkäufe an Rindfleisch und Wurstwaren hielten sich demgegenüber weitgehend konstant, bei Schinken waren sogar um 2,4 Prozent größere Einkaufsmengen zu beobachten. Trendprodukte waren jedoch vor allem gemischtes Hackfleisch und Geflügel.
Der Gesamtumsatz des Fleischerhandwerks erreichte nach vorläufigen Ergebnissen in der ersten Hälfte des Jahres 7,487 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem leichten Anstieg um 30,5 Millionen Euro oder 0,4 Prozent. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2004 verlief die Umsatzentwicklung dabei im ersten Vierteljahr besser als im zweiten.
Nach tendenzieller Stabilisierung in 2004 hat die Beschäftigung im Fleischerhandwerk bis Jahresmitte 2005 wieder stärker abgenommen. Zu diesem Zeitpunkt waren 161.500 Personen einschließlich Betriebsinhabern, mithelfenden Familienangehörigen und Auszubildenden beschäftigt. Dies waren 6.400 oder 3,8 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Die Abnahme der Beschäftigung hat sich damit wieder beschleunigt und steht in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang an Betrieben und Filialen sowie dem erheblich verstärkten Kostendruck.
Die Anzahl der Fleischer-Fachgeschäfte hat im ersten Halbjahr 2005 um 292 auf 17.745 abgenommen. Der Rückgang fiel damit ein Drittel höher aus, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig ist nach vorangegangenem Anstieg auch die Anzahl der Filialen wieder um 86 auf 11.120 gesunken. Zusammengenommen war das Fleischerhandwerk Mitte 2005 mit 28.865 Verkaufsstellen am Markt präsent.
Die deutlich höheren Beschaffungspreise für Rind- und Schweinefleisch haben im bisherigen Jahresverlauf die Ertragslage der Fleischer-Fachgeschäfte weiter gedrückt. Notwendige Preiskorrekturen der Ladenverkaufspreise sind erst mit erheblicher Zeitverzögerung und bei weitem nicht in vollem Umfang erfolgt. Nur unter Ausschöpfung eventuell noch vorhandener Einsparpotenziale – auch im Personalbereich – konnte die in 2004 historisch schlechte Ertragslage im ersten Halbjahr 2005 wieder auf 5,1 Prozent vom Umsatz verbessert werden. Von einem befriedigendem Ergebnis ist die Branche, vor allem auch in den neuen Bundesländern, noch deutlich entfernt.
Quelle: Frankfurt am Main [ dfv ]