Vermarktung als Bio-Ware problematisch

Gut acht Prozent der Schafe in Deutschland werden ökologisch gehalten. Dabei sind die Bestände der Bio-Betriebe in Ostdeutschland mit durchschnittlich 223 Tieren je Betrieb deutlich größer als in den alten Bundesländern mit durchschnittlich 105 Schafen. Die Produktion von Schafmilch hat im Vergleich zur Lammfleischerzeugung nur einen geringen Anteil. Das sind Ergebnisse einer Studie der Universität Hohenheim.

Vermarktung als Bio-Ware problematisch

Gut acht Prozent der Schafe in Deutschland werden ökologisch gehalten. Dabei sind die Bestände der Bio-Betriebe in Ostdeutschland mit durchschnittlich 223 Tieren je Betrieb deutlich größer als in den alten Bundesländern mit durchschnittlich 105 Schafen. Die Produktion von Schafmilch hat im Vergleich zur Lammfleischerzeugung nur einen geringen Anteil. Das sind Ergebnisse einer Studie der Universität Hohenheim.

Bio-Lammfleisch wird vor allem über die Direktvermarktung abgesetzt, fast 81 Prozent der Produzenten nutzen diesen Absatzweg. Allerdings können rund 47 Prozent des biologisch erzeugten Lammfleisches nicht als Bio-Ware vermarktet werden und wird stattdessen konventionell verkauft. Als Grund dafür werden erhebliche Mängel der Vermarktungsstrukturen ausgemacht. Zusätzlich entstehen Probleme durch das Herdenmanagement, da die Ablammzeiten überwiegend auf das Frühjahr gelegt sind und somit ein Großteil der Tiere im Herbst zur Vermarktung ansteht und nicht zeitgleich mit der größten Nachfrage zu den moslemischen Feiertagen im Frühjahr und zu Ostern. Von den Vermarktungsorganisationen wurde die schwankende Qualität der Lämmer mit teilweise nicht marktfähigen Partien bemängelt.

Die Bio-Schafmilch wird laut der Studie ausschließlich in Hofkäsereien verarbeitet und vorwiegend direkt vermarktet. Lediglich kleinere Mengen werden an den Einzel- und Großhandel abgegeben. Die Verarbeitung von Bio-Schafmilch in Hofkäsereien erschwert allerdings den Neueinstieg wegen der notwendigen erheblichen Investitionen in bauliche und maschinelle Einrichtungen.

Als weiteres Hindernis wird die mangelhafte Vermarktungsstruktur angesehen. Das führt dazu, dass Vertriebsorganisationen ihre Bio-Schafmilchprodukte zum Großteil im Ausland kaufen, wo große Chargen mit einheitlicher Qualität zu günstigeren Preisen angeboten werden.

Eine Konsumentenbefragung im Rahmen der Studie ergab, dass unter den Lammfleischprodukten am häufigsten Keule und Koteletts konsumiert werdem. Der durchschnittliche akzeptierte Preisaufschlag lag bei 27 Prozent. Schafmilchprodukte werden am häufigsten im Supermarkt oder Bioläden erworben werden. Der Einkauf in Hofläden spielt eher eine untergeordnete Rolle. Der durchschnittlich akzeptierte Aufschlag lag bei gut einem Fünftel.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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