Nach fünf Jahren BSE in Deutschland Rückgang der BSE-Fälle europaweit
"In Deutschland und der gesamten Europäischen Union gelten umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen BSE. Deshalb rechnen wir als Folge der Vorsorgemaßnahmen in diesem Jahr mit einem Rückgang der BSE-Fälle in Deutschland ebenso wie in der gesamten EU", erklärte der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, fünf Jahre nach der Bestätigung des ersten BSE-Falles in Deutschland (26.11.2000).
Nach fünf Jahren BSE in Deutschland Rückgang der BSE-Fälle europaweit
"In Deutschland und der gesamten Europäischen Union gelten umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen BSE. Deshalb rechnen wir als Folge der Vorsorgemaßnahmen in diesem Jahr mit einem Rückgang der BSE-Fälle in Deutschland ebenso wie in der gesamten EU", erklärte der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer, fünf Jahre nach der Bestätigung des ersten BSE-Falles in Deutschland (26.11.2000).
Die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) ist eine langsam voranschreitende und schließlich zum Tode führende Erkrankung des zentralen Nervensystems bei erwachsenen Rindern, die erstmals Ende 1986 im Vereinigten Königreich nachgewiesen wurde und inzwischen bis auf Schweden in allen alten Mitgliedstaaten der EU sowie in Polen, Slowenien, der Slowakei und der Tschechischen Republik, aber auch z.B. in Kanada und Japan aufgetreten ist.
Seit Bestätigung des ersten BSE-Falls eines in Deutschland geborenen Rindes am 26. November 2000 wurden in Deutschland weit mehr als zwölf Millionen BSE-Schnelltests durchgeführt. Die meisten der bisherigen BSE-Fälle wurden durch ein spezielles Überwachungsprogramm bei Tieren gefunden, die verendet waren, not- oder krank geschlachtet wurden oder klinische Erscheinungen aufwiesen. Insgesamt wurden mit Stand 2005 in Deutschland 386 BSE-Fälle festgestellt (2000 = 7, 2001 = 125, 2002 = 106, 2003 = 54, 2004 = 65; 2005: bislang: 29). In allen Bundesländern, mit Ausnahme der Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin, traten bisher BSE-Fälle auf.
Zur Minimierung des Risikos wurden in allen Bereichen von Haltung, Schlachtung und Verarbeitung von Wiederkäuern umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen. "Diese Schutz- und Überwachungsmaßnahmen ergänzen sich und gewährleisten nach dem derzeitigen Stand des Wissens den größtmöglichen gesundheitlichen Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher", erklärte Bundesminister Seehofer.
Im einzelnen stützen sich Maßnahmen auf folgende Regelungen:
- Obligatorische BSE-Tests bei allen über 24 Monate alten geschlachteten, getöteten oder verendeten Rindern
- Entfernung und Vernichtung von Risikomaterial
- Verfütterungsverbot für Tiermehl und Tierfett an lebensmittelliefernde Nutztiere
- Aktives Überwachungsprogramm auf BSE-ähnliche Erkrankungen bei Schafen und Ziegen
Nach Ansicht der Experten werde sich wegen der langen Inkubationszeit von BSE ab dem kommenden Jahren zeigen, wie schnell die BSE-Schutzmaßnahmen, die ab dem Jahr 2000 eingeführt worden sind, nun greifen. "Deshalb wäre es verfrüht, die Schutzmaßnahmen zu lockern.", unterstrich Seehofer. "Entscheidungen über andere Vorgehensweisen in Deutschland werden wir ggf. in Abstimmung mit der EU treffen", erklärte der Minister.
"Ein Verfütterungsverbot für tierisches Eiweiß an Rinder muss unabhängig von der weiteren Entwicklung der Krankheit dauerhaft bestehen bleiben. Der vorsorgende Verbraucherschutz muss hier absoluten Vorrang haben. Wenn die eingeleiteten Maßnahmen auch weiterhin Wirkung zeigen, wird analog zum EU-Vorgehen die Testalterfrage neu geklärt", erklärte Bundesminister Seehofer.
Zur Zeit werde im Rahmen des TSE-Forschungskonzepts intensiv nach den Ursachen, den Übertragungswegen und Bekämpfungsmöglichkeiten geforscht. Am Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit wurde das Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger errichtet, das im Dezember 2001 seine Arbeit aufnahm. Damit wurde das bisherige Referenzlabor für BSE- und Scrapie-Diagnostik zu einem nationalen TSE-Forschungszentrum ausgebaut. Nach umfangreichen Umbauten zur Errichtung eines Sicherheitsstalles werden auf der Insel Riems erstmals in Deutschland BSE-Infektionsversuche an Rindern durchgeführt. Von ihnen verspricht man sich neue Erkenntnisse über die Entstehung und Ausbreitung der Krankheit im Körper. Darüber hinaus dient der Versuch der Gewinnung von Proben aus der Inkubationsphase der Krankheit, die für die Entwicklung von Testmethoden, auch Lebendtests, von essentieller Bedeutung und anderweitig nicht verfügbar sind.
Quelle: Berlin [ bmelv ]