Experten diskutierten Strategien auf 18. CMA-Marketingtagen in Berlin
„Wir müssen mitdenken für den mündigen Verbraucher“, dieses Fazit zog Jörn Dwehus, Geschäftsführer der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH, zum Abschluss der 18. CMA-Marketingtage, die am 22. und 23. November 2005 in Berlin stattfanden. „Informationen sollten wir daher so aufbereiten, dass die Verbraucher sie annehmen. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sie verstanden werden“, so Dwehus weiter. Er fasste damit Ergebnisse aus drei Foren zusammen, in denen insgesamt über 200 Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Politik unter dem Dachmotto „Frische Impulse für mehr Wertschöpfung – Marketinghorizonte für Lebensmittel“ über Innovationen, Marketingkonzepte und Exportstrategien diskutierten.
Experten diskutierten Strategien auf 18. CMA-Marketingtagen in Berlin
„Wir müssen mitdenken für den mündigen Verbraucher“, dieses Fazit zog Jörn Dwehus, Geschäftsführer der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH, zum Abschluss der 18. CMA-Marketingtage, die am 22. und 23. November 2005 in Berlin stattfanden. „Informationen sollten wir daher so aufbereiten, dass die Verbraucher sie annehmen. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sie verstanden werden“, so Dwehus weiter. Er fasste damit Ergebnisse aus drei Foren zusammen, in denen insgesamt über 200 Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Politik unter dem Dachmotto „Frische Impulse für mehr Wertschöpfung – Marketinghorizonte für Lebensmittel“ über Innovationen, Marketingkonzepte und Exportstrategien diskutierten.
Das hybride Verbraucherverhalten macht es dabei Marketingabteilungen und Staat nicht immer leicht, wie man den Ausführungen im Forum „Gesunde Ernährung – Marketing und Verbraucher in der Verantwortung“ entnehmen konnte. Denn je nachdem, in welchen Lebenswelten sich die Konsumenten gerade befinden, agieren sie anders. Die Einstellung zum Beispiel haushaltsführender Personen sind unterschiedlich, wenn diese sich etwa im Umfeld Beruf und Freizeit bewegen. Auf diese Polarisierung der Konsummärkte machte Thilo Hartung, Trend- und Zukunftsforscher aus München, aufmerksam. Unser Essverhalten sei durch Individualisierung, Feminisierung, Multitasking, Veränderung der Lebensphasen und Singletum gekennzeichnet. Aus diesen Gesellschaftstrends würden sich die Spannungsfelder ergeben, zwischen denen die Verbraucher pendeln. Dies wiederum drücke sich in Kundenbedürfnissen aus. So stünde Vertrauen dem gesammelten Wissen und der Erfahrung gegenüber. Hartung beobachtete durch Videostudien, dass es zum Beispiel zu einer romantischen Verklärung der „guten“ Natur komme und es einen tief sitzenden Verdacht gegen die Lebensmittelproduktion durch den Menschen gebe. Gleichzeitig würde im Alltag aber eher bedenkenlos verzehrt.
Stephan Becker-Sonnenschein, Direktor Corporate Affairs von der Kraft Foods GmbH, plädierte dafür, dass Lebensmittelunternehmen für alle Bedürfnisse und Lebensstile die passenden Nahrungsmittel anbieten sollten. Er stellte dazu Beispiele aus dem eigenen Unternehmen vor und zeigte auch, dass die Produkte für den US-amerikanischen Markt schon viel weiter differenziert seien.
Aber auch auf dem deutschen Markt tut sich diesbezüglich einiges: Chilled Food ist ein Beispiel für eine Produktgruppe, die den Hunger der Verbraucher nach situativ angepassten Lebensmitteln stillt. Im Forum „Innovationen für die Märkte von morgen – Frische aus Leidenschaft“ berichtete Pia Fontaine, Warengruppenmanagerin von der Globus SB-Warenhaus Holding, über die hervorragende Annahme von Chilled Food durch die Verbraucher in einem Testmarkt ihres Unternehmens. Dies lasse sich aus massiven Umsatzsteigerungen ableiten. Die Einführung war flankiert von einem umfassenden Kommunikations- und Platzierungskonzept, das die CMA mit entwickelt hat.
In den Foren und auf der von ZDF-Nachrichtenmoderator Steffen Seibert geführten Abschlussdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum Thema „Der Verbraucher zwischen Vielfalt und Einfalt – wer weist den Weg zum gesunden Essen?“ wurde zudem klar, dass mittlerweile viele Unternehmen ihre Aufgabe in der Aufklärung um Zusammenhänge zwischen ausgewogener Ernährung und Bewegung wahrnehmen. Julia Klöckner von der CDU und Mitglied im Ernährungsausschuss des Bundestages zeigte sich überzeugt, dass es den mündigen Verbraucher zu stärken gelte. Wenn aber zum Beispiel das Elternhaus nicht mehr seiner Aufgabe in Sachen Ernährungserziehung nachkommen könne, müsse sich der Staat und Institutionen mit zielgruppengerechten Angeboten und Informationen stärker einklinken.
Quelle: Berlin [ cma ]