Auch Produkte mit „Mehrwert“ zunehmend gefragt

Die Vermarktung von Nahrungsmitteln läuft positiver als die anderer Segmente. Offensichtlich versteht es die Branche besser, den Bedürfnissen der Verbraucher entgegenzukommen. Besonders gut schneiden Sortimente ab, die ein Mehr an Gesundheit, Wellness, Convenience und Genuss versprechen.

Der Nahrungsmittelmarkt profitiert von der wachsenden Qualitätsorientierung der Menschen. Gerade in Zeiten erhöhter Sparsamkeit fällt den kleinen Freuden, die ein wohlschmeckendes Premiumprodukt vermittelt, besondere Bedeutung zu. Als Sortimente mit überdurchschnittlicher Innovationsstärke und Wachstumspotenzial hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg die Bereiche Wellness, Genuss und Convenience identifiziert. Während die Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel außerhalb der Gastronomie in der Definition des Statistischen Bundesamtes seit 2002 bis Ende dieses Jahres um etwa sechs Prozent auf geschätzte 171 Milliarden Euro gestiegen sein werden, wuchsen die Trend-Segmente deutlich stärker.

Auch Produkte mit „Mehrwert“ zunehmend gefragt

Die Vermarktung von Nahrungsmitteln läuft positiver als die anderer Segmente. Offensichtlich versteht es die Branche besser, den Bedürfnissen der Verbraucher entgegenzukommen. Besonders gut schneiden Sortimente ab, die ein Mehr an Gesundheit, Wellness, Convenience und Genuss versprechen.

Der Nahrungsmittelmarkt profitiert von der wachsenden Qualitätsorientierung der Menschen. Gerade in Zeiten erhöhter Sparsamkeit fällt den kleinen Freuden, die ein wohlschmeckendes Premiumprodukt vermittelt, besondere Bedeutung zu. Als Sortimente mit überdurchschnittlicher Innovationsstärke und Wachstumspotenzial hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg die Bereiche Wellness, Genuss und Convenience identifiziert. Während die Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel außerhalb der Gastronomie in der Definition des Statistischen Bundesamtes seit 2002 bis Ende dieses Jahres um etwa sechs Prozent auf geschätzte 171 Milliarden Euro gestiegen sein werden, wuchsen die Trend-Segmente deutlich stärker.

Die Entwicklung des Segments Convenience ist dabei am dynamischsten. Gemessen am Basisjahr 2002 steigt dessen Umsatz in 2005 um 31 Prozent. Wellness-Artikel bringen 18 Prozent, Genussprodukte 13 Prozent mehr Geld in die Kasse als im Jahr 2002.

Wachsende Qualitätsorientierung

Zwar dominiert immer noch die Preisachtsamkeit das Einkaufsverhalten, aber das Verhältnis von Preis- und Qualitätsorientierung entspricht jetzt wieder jenem aus dem Jahr 2001 – also vor der Einführung des Euro. Letztere hatte der Preisorientierung der Verbraucher einen gewaltigen Schub versetzt.

Die Situation unterscheidet sich allerdings wesentlich von der vor vier Jahren: Die Euro-Einführung kam ein gutes Jahr nach der BSE-Krise, welche qualitätsorientiertes Einkaufen in den Vordergrund gerückt hatte. Insbesondere bei tierischen Produkten wurden supergünstige Angebote vom Verbraucher misstrauisch beäugt und liefen oft ins Leere. Mit dem Tag der Euro-Einführung ging die kurze Zeit der starken Qualitätsorientierung jäh zu Ende und der Preis stand wieder absolut im Fokus.

Heutzutage haben günstige Preise nichts Anrüchiges an sich. Längst haben die Discounter ihre Sortimente qualitativ aufgewertet und bieten inzwischen auch höherpreisige Alternativen zum Grundbedarf. Der Verbraucher hat sich daran gewöhnt, hohe Qualität zu günstigen Preisen zu bekommen.

Schärferer Wettbewerb der Discounter

Somit befinden sich die Discounter seit Monaten wieder auf dem Wachstumspfad, bis September mit einem Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Alle anderen Vertriebskanäle geben laut GfK Marktanteile ab.

Allerdings ist bei genauerem Hinsehen Lidl der einzige nennenswerte Wachstumsfaktor für die Billigschiene. Er hat seit Jahresbeginn neue Herstellermarken in sein Sortiment aufgenommen und schwächere durch stärkere Marken ersetzt. Demgegenüber hat Aldi, der fast ausschließlich auf Eigenmarken setzt, an Boden verloren.

Zugleich ist allerdings für ihn die Flaute im NonFood-Bereich ein großes Handicap, denn immerhin entfallen 20 Prozent des Umsatzes auf NonFood-Aktionsware.

Zwar treibt der Ölpreis die Inflationsrate insgesamt hoch, für Nahrungsmittel aber ist die Tendenz langfristig gegenläufig: Die GfK hat 248 Warengruppen untersucht und den Durchschnittspreis im Jahr 2001 auf 100 gesetzt. Aus den Einzelindizes wurde dann ein Gesamtindex gebildet, wonach im September 2005 das betrachtete Warenbündel um sechs Prozent preiswerter war als im ersten Halbjahr 2001.

Im Vergleich des dritten Quartals 2005 mit dem entsprechenden Vorjahresquartal sind die Preise allerdings gerade im Frischebereich angestiegen. Insbesondere Obst, Gemüse und Kartoffeln sind dieses Jahr in der Regel teurer als vor Jahresfrist. Damit zeigten sich die Märkte erheblich stabiler im Vergleich zum Vorjahr, als hohe Ernten zu ruinösen Preisen auf der Erzeugerstufe führten.

Von Stabilität kann im Bereich der Molkereiprodukte nicht die Rede sein. Dem harten Wettbewerb im Discountbereich verdankt der Verbraucher, dass er für Sahne, Butter und Naturquark heute etwa zehn Prozent weniger zahlt als zu Jahresbeginn.

Aldi hatte im Frühjahr 2005 die Preise für Naturquark und Sahne gesenkt und wie üblich hatten sich die Wettbewerber schnell angeschlossen.

Frischfleisch: Aldi Süd steigt ein

Und auch das Geschäft mit Fleisch bleibt schwierig. Als Lidl vor fast vier Jahren in das Frischfleischgeschäft einstieg, war man in der Fleischbranche der Meinung, dass die Preisstellung des Discounters durchaus akzeptabel sei. Inzwischen streben jedoch die Discounter, allen voran Lidl, auch für Fleisch die Rolle der Preisführerschaft an. Infolgedessen öffnet sich mehr und mehr die Preisschere zwischen SB- und Thekenware.

Zwar halten SB-Warenhäuser durch verstärkte Aktionstätigkeit bei Schnelldrehern, die teils unter dem Discountpreis liegen, ihre Kunden bei der Stange. Metzgereien nehmen diesen Preiskampf aber nicht auf, sie setzen auf Service und Kundenbetreuung.

Insgesamt deckten Discounter im ersten Halbjahr 20 Prozent des Fleischbedarfes der Verbraucher.

Quelle: Bonn [ zmp ]

Kommentare (0)

Bisher wurden hier noch keine Kommentare veröffentlicht

Einen Kommentar verfassen

  1. Kommentar als Gast veröffentlichen.
Anhänge (0 / 3)
Deinen Standort teilen