Zu Beginn der Kabeljau-Saison im Winter meldet der NSEC, der norwegsiche Exportausschuss für Fisch und Meeresfrüchte, dass der nordöstliche Arktikkabeljau nicht gefährdet ist. Für die Fangsaison 2006 können norwegische Fischer mit ca. 220.000 Tonnen Kabeljau rechnen.
Zu Beginn der Kabeljau-Saison im Winter meldet der NSEC, der norwegsiche Exportausschuss für Fisch und Meeresfrüchte, dass der nordöstliche Arktikkabeljau nicht gefährdet ist. Für die Fangsaison 2006 können norwegische Fischer mit ca. 220.000 Tonnen Kabeljau rechnen.
Kabeljau ist einer der beliebtesten Speisefische. Die hohe Nachfrage hat dazu geführt, dass die Kabeljau-Bestände in vielen Fanggebieten dramatisch zurückgegangen sind. Dies gilt insbesondere für die Nord- und Ostsee. Dagegen haben die Norweger positive Meldungen: Der Bestand des in der Barentssee beheimateten nordöstlichen Arktiskabeljau ist in sehr gutem Zustand. Da diese Population weitgehend isoliert von anderen Beständen lebt, konnten umfangreiche Schutzmaßnahmen der norwegischen Fischereibehörde dort effektiv greifen.
Quoten und Kontrollen garantieren gute Bestände
Mit ca. 30% der Exporteinnahmen aus Fischereiprodukten stellt Kabeljau den wirtschaftlich bedeutendsten norwegischen Fisch aus Wildfängen dar. Viele Regionen sind wirtschaftlich abhängig vom Kabeljau-Fang. Der Schutz des Kabeljaus dient daher auch der Sicherung von Arbeitsplätzen. Auf Basis wissenschaftlicher Forschungsergebnisse haben die Norweger zusammen mit Russland eine Strategie entwickelt, die eine wirtschaftlich sinnvolle Befischung der Barentssee ermöglicht und den Fischbestand nicht gefährdet. Kernstück dieser Bewirtschaftungsstrategie ist die Fangquote, die alljährlich neu festlegt wird und die für die nachhaltige Sicherung der Bestände sorgt. 2006 liegt diese Quote für Norwegen bei 220.000 Tonnen Kabeljau. Zum Vergleich: Die gesamte Kabeljauquote für die Nordsee beträgt 20.000 Tonnen.
Fangquoten allein reichen jedoch nicht aus, um die Kabeljaubestände langfristig zu stabilisieren. Auch spezielle technische Ausrüstungen und Fanggeräte der norwegischen Fischer stellen sicher, dass lediglich große und geschlechtsreife Tiere gefangen werden. Dies trägt zum Erhalt und zur Vergrößerung der Population bei. Strenge Kontrollen durch das norwegische Fischereidirektorat und die Küstenwache gewährleisten, dass alle Vorschriften eingehalten und die individuellen Quoten nicht überschritten werden - Strafen bei Verstößen reichen von hohen Bußgeldern bis zum Entzug der Lizenz und werden unmittelbar vollstreckt.
Ebenso wird die Wirksamkeit der Maßnahmen regelmäßig überprüft. Jährlich kontrollieren Wissenschaftler das gesamte Ökosystem der Barentssee. Neben Untersuchungen zur Entwicklung der Jungfische werden Informationen über die Temperatur, Nährsalze, Phyto- und Zooplankton, bodenlebende Organismen, Fische, Robben, Wale und Vögel gesammelt. Diese Ergebnisse dienen wiederum der Festlegung der Fangquoten für die nächste Saison.
Wissenschaftler des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) bewerten die getroffenen Maßnahmen durchweg positiv.
Das Saison-Highlight: Skrei von den Lofoten
Nirgendwo werden die bestandserhaltende Fischereipolitik Norwegens und ihre Erfolge sichtbarer als beim traditionellen Skreifischfang vor den Lofoten. Millionen Exemplare dieses besonderen Winterkabeljaus finden sich alljährlich zwischen Januar und April vor der Inselgruppe ein und sichern den Bewohnern so seit Jahrhunderten ihr Auskommen. So bleibt auf Drängen der Bevölkerung und der Fischindustrie eines der größten Erdölfelder im Lofotengebiet zum Schutz der Laichplätze unangetastet.
Seit diesem Jahr ist der Skrei als registrierte Handelsmarke eingetragen. Nur ausgewählte Betriebe, die strengste Auflagen bei Fang, Auswahl, Lagerung und Transport des edlen Fisches erfüllen, erhalten vom NSEC das Recht, ihren Winterkabeljau als Skrei(R) zu vertreiben. Und so können sich Fischliebhaber darauf verlassen, dass dieser exklusive Fisch auch in Zukunft zur Verfügung stehen wird.
Quelle: Tromsø / Hamburg [ Norwegian Seafood Export Council ]