Grüne Woche aktuell: 1. Tag
Erstmals eröffnete Horst Seehofer als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gemeinsam mit Ministern aus vielen ausstellenden Nationen am Freitag die Internationale Grüne Woche. Begleitet wurde er dabei vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, dem Präsidenten des Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, sowie den beiden Geschäftsführern der Messe Berlin, Raimund Hosch und Dr. Christian Göke.
Grüne Woche aktuell: 1. Tag
Erstmals eröffnete Horst Seehofer als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gemeinsam mit Ministern aus vielen ausstellenden Nationen am Freitag die Internationale Grüne Woche. Begleitet wurde er dabei vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, dem Präsidenten des Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, sowie den beiden Geschäftsführern der Messe Berlin, Raimund Hosch und Dr. Christian Göke.
Im Zeichen der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft forderte Seehofers niederländischer Amtskollege Cees Veermann ihn zu einem Elfmeter-Duell heraus. Beide trafen das Tor. Anschließend begrüßte der neue Landwirtschaftsminister seine Amtskollegin Ivana Dulic-Markovic aus Serbien-Montenegro. Nach Gesprächen mit Sloweniens Botschafterin Dragoljuba Bencina und dem thailändischen Botschaftsrat Adisorndej Sukhasvasti traf Seehofer seine schwedische Kollegin Ann-Christin Nykvist, die Käse und Elchschnaps reichte. Frankreichs Botschafter Claude Martin empfing Seehofer an einem üppigen Büffet mit Käsespezialitäten. Nach einem Gespräch mit Lettlands Minister für Landwirtschaft, Martins Roze, unterhielt sich Seehofer mit seinem Amtskollegen des EU-Beitrittskandidaten Rumänien, Gheorghe Flutur. Kuhglocken läuteten den Weg zu Bundesrat Joseph Deiss und Regierungsrat Hansjörg Trachsel aus der Schweiz. Österreichs Landwirtschaftskammerpräsident, Ökonomierat Gerhard Wlodkowski, überreichte Seehofer ein Lebkuchenherz. Zu den stürmischen Gesängen der Kuban- und Wolgograd-Kosaken hieß anschließend Russlands Landwirtschaftsminister Alexej Gordejew seinen Kollegen auf der größten Landesvertretung der Messe willkommen. Seehofer traf die Gouverneure der Regionen Krasnodar und Wolgograd, Alexander Tkatschew und Nikolai Maxjuta. Er nahm sich Zeit für ein Gespräch mit Moskaus Oberbürgermeister Juri Luschkow.
Eröffnungsfeier im ICC Berlin mit 5.000 Ehrengästen
Ganz im Zeichen des diesjährigen Partnerlandes Russland stand die feierliche Eröffnung der Internationalen Grüne Woche am Donnerstagabend im Internationalen Congress Centrum Berlin (ICC Berlin). Die Tanz- und Gesangsensembles Lesginka, Kasatschja Wolnitsa und Gzhel begeisterten die 5.000 Besucher mit ihren Darbietungen. „Die Berliner Ausstellung ist für uns ein wichtiges Instrument zum Ausbau der Beziehungen in Wirtschafts-, Handels- und sogar Kulturbeziehungen, kurzum ein Instrument der Integration Russlands in die globale Wirtschaft“, sagte der Minister für Landwirtschaft der Russischen Föderation,. Alexej W. Gordejew. Dass heute viele russische Unternehmen auf dem internationalen Nahrungsgütermarkt vertreten sind, sei „in vielerlei Hinsicht auch der Grünen Woche zu verdanken“. Auch hoch entwickelte Staaten seien gut beraten, bei der Energieversorgung und der Nahrungsmittelproduktion eine Grundversorgung auf nationaler Ebene sicherzustellen, betonte der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Horst Seehofer. In seiner Eröffnungsrede setzte sich der Minister vehement für einen Abbau der Bürokratie ein, die er als „die Geißel unserer Zeit“ bezeichnete. „Der Bauernhof ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft und unserer Umwelt“, sagte die EU-Kommissarin für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Mariann Fischer-Boel. Die seit 1992 von Reformen geprägte Landwirtschaft brauche jetzt „ein klares Signal von Stabilität und Verlässlichkeit“, so der Vorsitzende des EU-Rates Landwirtschaft und Fischerei, Österreichs Landwirtschaftsminister Josef Pröll. „Das Gegeneinander von modernen Landwirtschaft und Verbraucherschaft gehört der Vergangenheit an“, unterstrich der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner. Natürliche Produkte hätten ihren Preis, würden aber auch ein Vielfaches an Gesundheit und Lebensqualität bieten, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. Gastgeber Raimund Hosch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH, bezeichnete die Grüne Woche als ein „Evergreen“, der sich in seiner 80jährigen Geschichte immer stärker als wichtiges Forum für die Erörterung der europäischen und globalen Agrarpolitik etabliert habe.
EU-Landwirtschaftskommissarin Fischer-Boel: Nach der Zucker- jetzt die Weinreform
Nach der Einigung über die Zuckerreform bereitet die EU Reformen im Obst- und Gemüsebereich sowie auf dem Weinsektor vor. Das sagte die EU-Kommissarin für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Mariann Fischer-Boel, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz anlässlich der Internationalen Grünen Woche. Angesichts einer Überproduktion bei leicht sinkenden Verbrauchszahlen gelte es eine nachhaltige und effiziente europäische Weinwirtschaft sicherzustellen. Nach einer Konferenz mit allen Beteiligten im Februar werden Vorschläge für eine künftige Gesetzgebung ausgearbeitet, die rechtzeitig zum Produktionsjahr 2007 vorliegen soll.
Die Kommissarin bezeichnete die Entwicklung der ländlichen Bereiche als den zukunftsträchtigsten Teil der grundlegenden Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Sie gab sich enttäuscht darüber, dass die entsprechende Zuweisung im EU-Haushalt für die Jahre 2007 bis 2013 deutlich hinter der Forderung der Kommission zurückgeblieben ist. Für die Mitgliedsstaaten gelte es jetzt, die Gelder so effizient wie möglich einzusetzen. Die neuen Regeln für die ländliche Entwicklung böten mehr Spielraum, die Mittel für die Schaffung von neuem Wachstum und Arbeitsplätzen auf dem Lande zu verwenden.
Alles auf Grün: Brandenburger Tor erstrahlt in den Farben der Grünen Woche
Noch bis Mitternacht haben Berliner und Berlinbesucher heute Gelegenheit, ein einzigartiges Lichtspektakel am Brandenburger Tor mitzuerleben: Aus Anlass des 80jährigen Bestehens der Internationalen Grünen Woche wird Berlins berühmtestes Wahrzeichen bereits seit dem 10. Januar in den Farben und mit Motiven der weltweit einzigartigen Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau illuminiert. Mit Einbruch der Dämmerung hüllen Großprojektoren das Brandenburger Tor und seine zwei Nebengebäude in eine grüne Farbwolke. Gleichzeitig sorgen Grüne-Woche-typische Motive – etwa die bekannten gelben Ähren des Logos - für so manchen Aha-Effekt. In Szene gesetzt wird das Spektakel vom Düsseldorfer Lichtkünstler Karl Feldmann. Der 25-Jährige hat bereits im August 2005 an der Illumination der Schweizer Botschaft und des Marriott-Hotels am Potsdamer Platz mitgewirkt.
Tea-Time-Diskussion der EU-Kommission
Neue ländliche Entwicklungspolitik der EU für 2007 - 2013
EU-Direktor Dr. Antonis Constantinou und Dr. Peter Wehrheim (Programm-Manager Deutschland) informierten auf der Grünen Woche 2006 Agrar-Experten über die neue ländliche Entwicklungspolitik der EU-Kommission, die die Landwirtschaft in ihrer Funktion für Land um Umwelt stärkt und die Entwicklung der ländlichen Gebiete unterstützt. Im Zentrum der Präsentation stand die Strukturpolitik für den ländlichen Raum. Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors, Diversifizierung und die konsequente Weiterentwicklung der ländlichen Infrastruktur waren weitere Themen. Am 15. Januar um 16:30 Uhr moderiert Claire Sauvaget (Programm-Koordinatorin Polen) in der Halle 21b eine Tea-Time-Diskussion zur „Ländlichen Entwicklung in den neuen Mitgliedsstaaten: Vorbereitungsmaßnahmen und aktuelle Programme“.
Ukraine sucht Partner für Biodiesel-Produktion
Mit ihrer traditionsgemäß starken Beteiligung will die Ukraine nicht nur ihre Produkte vorstellen, sondern auch intensiv Kontakte mit neuen Geschäftspartnern knüpfen. Zahlreiche deutsche Unternehmen würden sich bereits erfolgreich in seinem Land engagieren, sagte Landwirtschaftsminister Alexander Baraniwsky am Freitag. Jetzt habe die Ukraine mit dem Anbau von Raps begonnen und sei im Begriff, eine Produktion von Biodiesel-Kraftstoff aufzubauen. Der Minister sprach sich vehement für einen fairen Wettbewerb aus. Die bisherigen Subventionen für die Landwirtschaft in der EU würden es ermöglichen, dass Bauern aus Westeuropa ihre Produkte zu Preisen in die Ukraine exportieren können, die unter den Herstellungskosten einheimischer Landwirte liegen. In ihrer Halle 7.2a präsentieren mehr als 60 Aussteller aus der Ukraine über 600 Produkte. Besucher können hier eine Vielfalt an Spezialitäten von Borschtsch und Pirogen über Pralinen und Honig bis zu Bier und Sekt probieren.
Ernährungsindustrie hat sich „wacker geschlagen“
Die Ernährungsindustrie in Deutschland hat sich 2005 in einem schwierigen Umfeld wacker geschlagen, schätzt BVE-Vorsitzender Jürgen Abraham ein. Nach Berechnungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) sei der Branchenumsatz um 3,3 Prozent auf 134,5 Milliarden Euro gestiegen. Dazu hätten maßgeblich die Anstrengungen der Unternehmen im Export beigetragen. Nach Schätzungen des BVE wurden im Ausland deutsche Lebensmittel im Wert von 29,7 Milliarden Euro (22,1 % vom Gesamtumsatz) umgesetzt. Das entspricht laut Abraham einem Zuwachs von 7,2 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Schwieriger gestalte sich allerdings die Marktentwicklung im Inland. Zwar zeichnete sich seit der zweiten Jahreshälfte 2005 eine leichte Konjunkturerholung ab, doch mit 2,2 Prozent blieb das Umsatzwachstum im Inland eher bescheiden. Die Schwäche des privaten Verbrauchs drücke auf die Preise.
Fünf Cent mehr für Bio-Milchbauern
Um 28,8 bis 29 Cent je Kilogramm Milch dürfte laut Einschätzung der ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle im Jahre 2005 in Deutschland der durchschnittliche Preis für Milch mit 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß gelegen haben. Damit fiel der seit Jahren zu beobachtende Rückgang der Milchpreise im vorigen Jahr wesentlich geringer aus als dies aufgrund der Reformen der EU-Milchmarktordnung zunächst angenommen wurde. Im Bio-Marktsegment rechnet die ZMP in 2005 mit rund 34,4 Cent je Kilogramm Milch (4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß), also rund fünf Cent über dem Preisniveau der konventionellen Milchproduktion. Damit hat sich die Preisentwicklung vom konventionellen Milchmarkt abgekoppelt. Insgesamt sind die Bio-Preise stabil. Etwa 27,4 Milliarden Kilogramm Rohmilch wurden in 2005 an die Molkereien geliefert, rund 1,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil der gelieferten Bio-Milch lag bei etwa 1,5 Prozent.
Hartkäsespezialität aus den Schweizer Bergen
„Private Initiativen wie etwa der Auftritt unserer Ernährungswirtschaft an der Grünen Woche Berlin sind für die Positionierung unserer Produkte von zentraler Bedeutung“, so die Einschätzung von Bundesrat Joseph Deiss, Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements. Er sei stolz, dass 45 Prozent der deutschen Konsumenten den Schweizer Käse zu den besten der Welt zählen. Auf der Grünen Woche könnten sich die Besucher von der Güte der Schweizer Produkte überzeugen, sagte Deiss. Das betrifft zum Beispiel Schokolade aus den Kantonen Fribourg, Bern und Aargau, den berühmten Mönchskopfkäse „Tête de Moine“ aus dem Kanton Bern, original Schweizer Raclette, Wein aus dem Waadtland und Spirituosen aus Willisau. Gastkanton des achten offiziellen Länderauftritts der Schweiz ist Graubünden. International bedeutende landwirtschaftliche Produkte sind hier das luftgetrocknete Bündnerfleisch und der Natur belassene „Piz Bever“, eine Hartkäsespezialität, benannt nach dem gleichnamigen 3.230 Meter hohen Graubündner Berg. 14 Bergsennereien auf über 1.000 Metern Höhe haben sich zusammengeschlossen und produzieren diesen Bergkäse handwerklich traditionell alle nach dem gleichen Rezept. Seit Oktober 2005 wird der „Piz Bever“ in Deutschland vom bekannten Schweizer Frischmilchverarbeiter Emmi vertrieben.
Agribusiness ist stabilisierender Faktor
Mit einem Produktionswert von 48 Milliarden Euro bilden Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei in Deutschland nach den Worten von Bauernverbands-Präsident Gerd Sonnleitner das Rückgrat der Wirtschaft der ländlichen Räume. Über 500 Milliarden Euro Umsatz realisiere das Agribusiness, also die Landwirtschaft- und Ernährungsindustrie mit allen vor- und nachgelagerten Bereichen, in Deutschland. Als viertgrößter Wirtschaftszweig liege es damit voll auf Augenhöhe mit der Automobilindustrie und übertreffe sogar die Gesundheits- und Wellnessbranche, so Sonnleitner. Damit sei dieser Wirtschaftszweig zu einem stabilisierenden Faktor der heimischen regionalen Wirtschaft, des Arbeitsmarktes und der Ausbildung geworden. Mehr als 40.000 Auszubildende lernen derzeit in den Agrarberufen. Hinzu kommen noch einmal fast 30.000 in den Berufen Metzger, Bäcker und Konditor.
Schleswig-Holstein: Teilnahme eine “Frage der Ehre”
Das Frühstück steht im Mittelpunkt des heutigen Ländertages von Schleswig-Holstein in Halle 20. Mit rund 60 Unternehmen und einer Vielzahl von Aktivitäten ist das nördlichste Bundesland gleich an drei Standorten auf der Grünen Woche vertreten. Neben der Beteiligung in der Länderhalle gibt es eine umfassende touristische und kulinarische Präsentation in der Halle der Ernährungswirtschaft (22a) sowie eine Vorstellung von Kultur und Fremdenverkehr in der deutsch-dänischen Grenzregion in Halle 21b. „Ziel der Landesregierung ist es, die vielfältige Struktur unserer Agrar- und Ernährungswirtschaft zu erhalten und auszubauen“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher. Die Beteiligung an der Grünen Woche sei für die Firmen „eine Frage der Ehre“. Die Messe biete die Möglichkeit, die starke Marke Schleswig-Holstein besser im Wettbewerb zu positionieren und internationales Publikum zu gewinnen. Am Freitag unterzeichnete er unter dem Funkturm neue Kooperationsabkommen mit seinen Kollegen aus Estland und Lettland, Ester Tuiksoo und Martins Roze. Für 2007 hat Ministerpräsident Peter-Harry Carstensen, der am Sonnabend um 10 Uhr gemeinsam mit der dänischen EU-Kommissarin Mariann Fischer-Boel in Halle 21b selbst zum Kochlöffel greifen wird, die Grüne Woche zur Chefsache erklärt. Dann soll die Beteiligung des Bundeslandes zu einem „denkwürdigen Auftritt“gesteigert werden.
Journalisten fragen, Politiker antworten: Nationale Alleingänge nicht gefragt
Ein europäischer Aktionsplan für den Anbau und die Verwertung von Biomasse, die Entwicklung der Vogelgrippe, die endgültige Verabschiedung der EU-Zuckermarktordnung und der Einsatz der Grünen Gentechnik: Dies sind die Themen, die in den kommenden Monaten ganz oben auf der Agenda der EU-Agrarminister stehen, erklärte Österreichs Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll gegenüber internationalen Agrarjournalisten auf der Grünen Woche (IGW). Ebenso wie Pröll, dessen Land zurzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, sprach sich Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer dafür aus, EU-Richtlinien zur Agrarpolitik in nationales Recht umzusetzen, aber – etwa bei den Vorschriften zur Schweine- und Legehennenhaltung - nicht darüber hinauszugehen. „Man kann zwar nationale Pilotprojekte machen; dauerhaft ist Tier-, Umwelt- und Naturschutz aber nur im internationalen Kontext möglich“, so der Minister. Dabei hob Seehofer die Leistungsfähigkeit der Branche hervor: Nach den USA, Frankreich und den Niederlanden belege Deutschland weltweit Platz 4 der Agrarexporteure – mit einem Zuwachs von sieben Prozent im Jahr 2005.
Türkei: Gastfreundlichkeit mit Tees und getrockneten Früchte
Zwei türkische Importeure bieten auf der Grünen Woche Waren an, die das Land am Bosporus weltbekannt gemacht haben: In Halle 7.2b erhält der Besucher Teesorten in vielen Geschmacksrichtungen und ein reiches Sortiment an getrockneten Früchten. „In dem wir Tees anbieten, demonstrieren wir seit Jahrtausenden unsere Gastfreundlichkeit“, sagt Ali Ileri von der Teeoase. Neu in seinem Sortiment ist Tuareg-Tee, eine Mischung aus grünem Tee und Nanaminze. Erstmals bietet der Türke löslichen Datteltee an. Auch den Klassiker, Apfel-Çay, reicht er den Besuchern über die Theke. Nebenan, bei Sultan Palast, bietet Duygun Eren türkischen Honig, Pistazien und getrocknete Feigen aus Nazilli an. „Das ist Feigenstadt der Welt“, sagt sie schmunzelnd. Ihre Aprikosen stammen aus der osttürkischen Provinz Malatya, dem weltweit größten Anbaugebiet dieses Obstes. „Alles, was wir aus der Türkei anbieten, ist ohne Pestizide angebaut. Wir verkaufen das Obst ungezuckert und ohne Konservierungsstoffe“, klärt Duygu Eren die Besucher auf.
Olympisches Winterbrot und Porter Black-Cherry aus Sachsen
Mit etlichen Produktpremieren warten sächsische Unternehmen zur Grünen Woche auf, so die Bergquell-Brauerei Löbau mit den Bier-Mixgetränken Porter Black-Cherry und Porter Black-Lemon, die Mico Lebensmittelhandel GmbH mit der Tempo Terrine sowie die Mühle und Bäckerei Bärenhecke, die passend zu den Turiner Winterspielen mit dem Olympischen Winterbrot auf den Markt kommt. Die Komet Gerolf Pöhle & Co. GmbH hat die einstige Ost-Kultmarke „Rotplombe“ wiederbelebt, die für schmackhafte Süßspeisen und Desserts steht. Ebenso können die Besucher in der Länderhalle 5.2a traditionelle Brauspezialitäten, Käsesorten, Wurstprodukte und Backwaren probieren. 25 Unternehmen der Nahrungsmittel- und Tourismusbranche haben sich in diesem Jahr zum dritten Mal unter dem Dach des Agrar-Marketing Sachsen (AMS) e.V. zusammengeschlossen. Auf 1.200 Quadratmetern Fläche präsentieren sie die vielfältigen Spezialitäten der Region. Zudem stellen fünf Regionalverbände der Tourismuswirtschaft neue Broschüren, Kataloge und Angebote vor und informieren über Events wie die kommende Eröffnung des Deutschen Landwirtschaftsmuseums Schloss Blankenhain. AMS-Präsident Wilfried Ackermann kurz vor Messebeginn: „Natürlich haben wir auch für unseren Gemeinschaftsauftritt auf der Internationalen Grünen Woche 2006 ein klares wirtschaftliches Ziel. Und das heißt schlicht: Kunden pflegen und neue Kunden gewinnen.“
Kostenlose Telefon-Hotline für Tierfreunde
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) bietet während der Heim-Tier & Pflanze einen besonderen Beratungsservice an: Während der gesamten Laufzeit der beliebten Publikumsschau können Tierfreunde unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-0005218 Fragen zur richtigen Ernährung und Pflege von Hunden, Katzen, Nagern, Reptilien und Fischen stellen.
Heim-Tier & Pflanze: Bengalen sind neugierig und nicht gern allein
Minileoparden werden sie treffender Weise genannt, die Bengalen. Eine sehr seltene Rasse, erklärt Züchterin Gina Kahns, und nach ihrer Einschätzung die wertvollste Katze überhaupt. Immerhin müssten Interessenten für eine gute Bengalen-Katze so ab 1.300 Euro berappen. Für Kinder unter zwölf Jahren sei diese Rasse jedoch nicht geeignet, rät Gina Kahns. Gewisse Erfahrungen im Umgang mit Katzen sollten schon vorhanden sein, ergänzt sie. Sie selbst ist stolze Besitzerin von acht Bengalen, will aber vier Katzenbabys verkaufen. Zu den markanten Merkmalen der Minileoparden gehört das orange-goldene Fell, das schwarz gepunktet oder streifenförmig gezeichnet ist. Es gibt aber auch andere Farben. Weitere Kennzeichen sind die grünen Augen, die schwarzen Fußballen, das schwarz umrandete Maul und der hell-sandfarbene Bauch. Bengalen stammen aus Amerika und wurden in den 60er Jahren aus Wildkatzen gezüchtet, erzählt Gina Kahns. Sie seien sehr verschmust, besonders die Kater, Wasser liebend, verwöhnt, was das Futter betrifft, sehr neugierig und nicht gern allein, weiß die Züchterin zu berichten.
Weißes Gold auf der Wellness Plus: Salze mit allen Sinnen erleben
Salz ist gleich Salz – muss man da etwa noch wählerisch sein? Aber sicher, meint Sven Hurtig, der den Besuchern der Wellness Plus Wissenswertes und Kurioses über Wirkung und Anwendung naturbelassener Salze demonstriert. Soll das weiße Kristall wirklich gesundheitsfördernd sein, muss es absolut frei von schädlichen Umwelteinflüssen sein. Deshalb stammen die Salze des Physiotherapeuten Hurtig aus Salzlagern in mindestens 400 Meter Tiefe und werden für den Verzehr schonend und ohne den Zusatz von Chemikalien aufgearbeitet. Auf einem Salzlehrpfad erfahren Neugierige an fünf Stationen alles über die Geschichte und Mythologie des „Weißen Goldes“, das bis ins 19. Jahrhundert mit Edelsteinen aufgewogen wurde:; ein Atommodell des Salzkristalls klärt über physikalische und chemische Eigenschaften auf, ein Salzlexikon zum Anfassen über seine Artenvielfalt. Denn Salz ist eben nicht gleich Salz
Kleingärtnertradition trifft auf die Lauben-Moderne
Traditionelle Gartenlaube trifft auf moderne „DuLa“. Auf der Grünen Woche zeigt die Ausstellung der Gartenfreunde Berlin e.V. in Halle 9, wie Tradition und Moderne zusammenfließen. In der „Traditionslaube“ sind alte Verträge, schweres Gartengerät und altertümliches Mobiliar ausgestellt. Keine 20 Meter entfernt beginnt in Form der „Durchlaube“ die Moderne. Alle Wände können weit aufgeschoben werden, so dass man durch die Laube hindurchschreiten kann. Es weist eine Edelstahlküche auf, das schlichte Mobiliar kann variabel genutzt werden. „Bei den Kleingärtnern findet ein Generationswechsel statt“, so Peter Ehrenberg, Vizepräsident des Landesverbandes. Mit den DuLas ließen sich junge Stadtbewohner für die Kleingärtnerei begeistern. „Deshalb unser Motto ,Erlebnis Stadtgrün’“, so Ehrenberg. Auf 2.500 Quadratmetern plätschern Steinbrunnen, stehen moderne Holzskulpturen. Ganz traditionell sind auf dem Gelände aber auch Kräuter- und Salatbeete angelegt sowie Blumen und Obststräucher gepflanzt. Und ein 6,30 Meter großer Gartenzwerg grüßt die Besucher.
WELLNESS PLUS: Wohlfühlprogramm für die Wechseljahre
Hitzewallungen und Schlaflosigkeit, Depressionen und Antriebslosigkeit – Wechseljahres-Symptome gehören zu den Dingen, über die frau meist nur hinter vorgehaltener Hand spricht. Das ist genau der falsche Weg, meint Annemarie von Gradowski. Die ausgebildete Wellness- und Wechseljahres-Beraterin berät Frauen zwischen 40 und 60 Jahren, damit sie die Umbruchzeit entspannt, positiv und ausgeglichen erleben können. Auch spezielle Wohlfühlseminare für Frauen um 50 bietet die 53-Jährige an und zeigt dabei, wie Körper und Seele gleichermaßen verwöhnt werden können. Am 14. und 18 Januar steht ihr Vortrag „Wohlfühlen in den Wechseljahren“ auf dem Programm, in dem die Beraterin über typische Beschwerden der Wechseljahre und sanfte Behandlungsmethoden informiert.
Service-Hotline Vogelgrippe und „Gammelfleisch“
Kann der Mensch sich durch den Verzehr von Geflügelfleisch mit dem Geflügelgrippe-Virus infizieren? Wie sind die Anzeichen einer Infektion? Kann man Tiere durch Impfung schützen? Diese und andere Fragen beantworten Experten des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt). Sie stehen Verbrauchern und Medienpartner während der Internationalen Grünen Woche als Ansprechpartner auf dem ErlebnisBauernhof in Halle 3.2, Stand 101 zur Verfügung.
Außerdem hat der Bundesverband eine Service-Hotline 01805 – 671480 (12 c./min.) eingerichtet, die während der Grünen Woche täglich von 10-18 Uhr besetzt ist.
Quelle: Berlin [ messe berlin ]