Podiumsdiskussion auf der Internationalen Grünen Woche
Die Umsätze im deutschen Markt für Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung sind im Jahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent gestiegen. Derzeit werden in Deutschland mit Biolebensmitteln Umsätze in Höhe von rund vier Milliarden Euro erzielt, was einem Marktanteil von rund 2,5 Prozent entspricht. Dies betonte Prof. Ulrich Hamm von der Universität Kassel in der Podiumsdiskussion zum Thema „Biolebensmittel – knappes Gut, guter Markt?“ auf dem ErlebnisBauernhof der Internationalen Grünen Woche. In seinen Untersuchungen kommt er zu dem Ergebnis, dass Bio-Käufer von der sehr hohen Qualität der Produkte überzeugt sind und dass eine zunehmende Anzahl von Verbrauchern bei Lebensmitteln für Qualität auch deutlich höhere Preise akzeptiert. Gleichzeitig bezeichnete es Hamm aber als nicht nachvollziehbar, wenn Verbraucher für das Motorenöl des eigenen Autos bereitwillig das Zehnfache des Preises von gutem Speiseöl zahlen.
Podiumsdiskussion auf der Internationalen Grünen Woche
Die Umsätze im deutschen Markt für Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung sind im Jahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent gestiegen. Derzeit werden in Deutschland mit Biolebensmitteln Umsätze in Höhe von rund vier Milliarden Euro erzielt, was einem Marktanteil von rund 2,5 Prozent entspricht. Dies betonte Prof. Ulrich Hamm von der Universität Kassel in der Podiumsdiskussion zum Thema „Biolebensmittel – knappes Gut, guter Markt?“ auf dem ErlebnisBauernhof der Internationalen Grünen Woche. In seinen Untersuchungen kommt er zu dem Ergebnis, dass Bio-Käufer von der sehr hohen Qualität der Produkte überzeugt sind und dass eine zunehmende Anzahl von Verbrauchern bei Lebensmitteln für Qualität auch deutlich höhere Preise akzeptiert. Gleichzeitig bezeichnete es Hamm aber als nicht nachvollziehbar, wenn Verbraucher für das Motorenöl des eigenen Autos bereitwillig das Zehnfache des Preises von gutem Speiseöl zahlen.
Auf dem Podium des ErlebnisBauernhofes schilderte Roland Ferber von EDEKA Nord den Biomarkt aus Sicht des Lebensmitteleinzelhandels. Demnach ist Bio inzwischen „Pflicht“ und gehört bei jedem modernen Vollsortimenter ins Programm. Mittlerweile vertreibt EDEKA über 280 Öko-Produkte unter der Eigenmarke Bio-Wertkost. Ferber hat beobachtet, dass ein attraktives Angebot an Biolebensmitteln auch eine entsprechende Nachfrage nach sich zieht. Insbesondere Fleisch und Wurstwaren bilden derzeit ein starkes Wachstumssegment. Hans-Michael Goldmann (FDP) lobte diesen Weg des Lebensmitteleinzelhändlers. Die Landwirte müssten sehen, wo sie ihren jeweiligen Markt finden. Für ihn ist das Miteinander von ökologischer und konventioneller Erzeugung von besonderer Bedeutung. Am deutschen Bio-Siegel kritisierte Goldmann, dass es den Import ausländischer Bioware, die teilweise unter niedrigeren Standards erzeugt wird, begünstige.
Der Beauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für den Ökologischen Landbau, Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, bestätigte, dass die Biobetriebe derzeit „ausverkauft“ seien. Dennoch steigen aber nach seiner Aussage die Erzeugerpreise nicht in dem Maße, dass sich die Bioerzeugung für die Landwirte wirklich rechnet. Dazu trage insbesondere die in den vergangenen Jahren extrem angestiegene Kostenbelastung der (Öko-)Landwirtschaft bei. Der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, setzte sich für die weitere Förderung des ökologischen Landbaus ein. In Mecklenburg-Vorpommern werden bereits knapp 10 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet. Backhaus verwies auf die hohen Leistungen für den Landschafts- und Naturhaushalt, weshalb er insbesondere in ökologisch sensiblen Regionen und Wassereinzugsgebieten Chancen für den Öko-Landbau sieht. Außerdem würden durch Produktion und Verarbeitung viele Arbeitsplätze geschaffen und gesichert.
Quelle: Berlin [ dbv ]