Der deutsche Bio-Markt boomt weiter: 2005 wuchs der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln um 14% auf etwa 4 Milliarden Euro. Schwierige politische Rahmenbedingungen erschweren eine Ausdehnung des Bio-Anbaus im selben Maße. Folge: Deutsche Rohware wird knapp.

Der deutsche Bio-Markt boomt weiter: 2005 wuchs der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln um 14% auf etwa 4 Milliarden Euro. Schwierige politische Rahmenbedingungen erschweren eine Ausdehnung des Bio-Anbaus im selben Maße. Folge: Deutsche Rohware wird knapp.

„Zwar nahm im Jahr 2005 die Zahl der Bio-Betriebe wieder leicht zu und die ökologisch bewirtschaftete Fläche wuchs um 5% auf über 800 Tsd. Hektar, dennoch lief das Marktwachstum dieser Entwicklung davon und das Angebot an heimischer Ware wurde erstmals knapp“, so Dr. Götz Rehn, Vorstand des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).

Zunehmende bürokratische Hürden, die Streichung der Umstellungsförderung in einigen Bundesländern und die vorgesehene Kürzung der Agrarumweltprogramme, mit denen auch der Ökologische Landbau gefördert wird, wirken hemmend auf umstellungswillige Landwirte und unterbinden die notwendige Planungssicherheit.

Mit einem Anteil von 30% am europäischen Bio-Markt, ist der deutsche Bio-Markt der größte innerhalb der EU. „Es wäre bedauerlich diesen Markt nicht mit einheimischer Ware zu bedienen“, so Rehn, „können mit dem Ökologischen Landbau doch gleichzeitig in herausragender Weise gesellschaftliche Ziele erreicht werden: Er erzeugt gesunde und schmackhafte Lebensmittel, schafft zusätzliche Arbeitsplätze im ländlichen Raum, schützt Umwelt und Tiere und ge-staltet eine vielfältige Landschaft.“ Sollen die Steuermittel effizient eingesetzt werden, mit denen diese Leitungen der Landwirtschaft honoriert werden, dann muss die Politik dafür sorgen, dass möglichst viele Landwirte auf Öko-Anbau umstellen können. „Deshalb irrt Minister Seehofer, wenn er konventionelle und Bio-Betriebe als gleich zu behandeln ansieht“, befindet Dr. Alexander Gerber, Geschäftsführer des BÖLW.

Die Nachfrage nach Bio wächst, weil der Verbraucher mehr und mehr auf Qualität, Geschmack und Herkunft seiner Lebensmittel achtet. Die zunehmende Zahl der Verkaufsstätten und das größer werdende Sortiment erleichtern dem Verbraucher den Bio-Einkauf. Neben dem konventionellen Einzelhandel konnte auch der Bio-Fachhandel starke Umsatzzuwächse verbuchen. So legten die Bio-Supermärkte zwischen 15 und 25% im Umsatz zu und der Bundesverband Naturkost Naturwaren verzeichnete für den Naturkostgroßhandel 15% Wachstum im Jahr 2005.

Quelle: Nürnberg [ bölw ]

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