Rund 600 Teilnehmer setzten sich auf dem 4. Unternehmertag Lebensmittel in Köln intensiv mit den Chancen von Lebensmittelhandel und Ernährungsindustrie in Europa auseinander. Unter dem Motto "Vielfalt ohne Grenzen" entwickelten Referenten und Diskussionsteilnehmer Strategieansätze für ein erfolgreiches Engagement deutscher Unternehmen in Europa. Dabei waren sich Industrie und Handel einig, dass der harte Wettbewerb im Inland die Unternehmen in hohem Maße fit gemacht hat für die europäischen und internationalen Märkte.

Rund 600 Teilnehmer setzten sich auf dem 4. Unternehmertag Lebensmittel in Köln intensiv mit den Chancen von Lebensmittelhandel und Ernährungsindustrie in Europa auseinander. Unter dem Motto "Vielfalt ohne Grenzen" entwickelten Referenten und Diskussionsteilnehmer Strategieansätze für ein erfolgreiches Engagement deutscher Unternehmen in Europa. Dabei waren sich Industrie und Handel einig, dass der harte Wettbewerb im Inland die Unternehmen in hohem Maße fit gemacht hat für die europäischen und internationalen Märkte.

"Trotz des natürlichen Spannungsfeldes, in dem sich Handel und Ernährungsindustrie bewegen, gibt es eine Reihe von Feldern, in denen beide ihre Kräfte bündeln und insbesondere auf dem europäischen Parkett gemeinsam auftreten müssen", betonten Karl-Erivan W. Haub, Vizepräsident des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), und Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), anlässlich des Unternehmertages Lebensmittel. Dieser gemeinsame Kongress von BVE und HDE ist Ausdruck der Partnerschaft von Handel und Industrie und bietet alljährlich beste Voraussetzungen für die Kommunikation der Absatzpartner.

Die europäischen Verbraucher nahm Johann-Hinrich Nagel (Geschäftsführer ACNielsen) unter die Lupe und beleuchtete das Kaufverhalten der europäischen Konsumenten mit brandaktuellen Marktforschungsdaten. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass es "den" europäischen Konsumenten bisher nicht gibt. Die Verbraucherstimmung helle sich aber derzeit in allen wichtigen Märkten auf und wesentliche Trends wie Gesundheit, Bio und Handelsmarken sind überall in Europa auf dem Vormarsch. Im Verhalten der Verbraucher spiegeln sich sehr deutlich die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der einzelnen Länder wider, aber auch die nationalen Vorlieben und Charaktere. (Vortrag)

Dr. David Bosshart (CEO Gottlieb Duttweiler Institut) zeigte Wege des Erfolgs für Europas Unternehmen auf und gab spannende und visionäre Einblicke in Konzepte der Zukunft: Vielfalt und kreativer Umgang mit starken Traditionen sind für ihn das einzige, was Europa stark machen kann in Zukunft und was gegen eine intensiver werdende Konkurrenz weiterhilft. Er fordert deshalb Talente, Qualifikationen, offensiv-optimistische Einstellungen und einen nicht zu bändigenden Willen weiterzulernen. Der Kampf um Kunden wird im horizontalisierten Wettbewerb dramatisch zunehmen. Für Bosshart ist die Zeit, in der man sich über den Preis profilieren konnte, ist definitiv vorbei. Er prognostiziert, dass am meisten die Discountformate ihre Identität ändern werden.
Über Strategien jenseits des Preiskampfs diskutierten unter der Leitung von Andreas Bauer (Partner, Roland Berger Strategy Consultants) vier Top-Manager aus Handel und Industrie: Alfred Glander (Plus Warenhandelsgesellschaft), Alain Caparros (Rewe Group), Dr. Wolfgang Ingold (Franz Wiltmann - Westfälische Fleischwarenfabrik) und Andreas Land (Griesson - de Beukelaer).

Erfolgreiche Strategien müssen über den reinen Preiswettbewerb hinausgehen, so Andreas Land, Griesson - de Beukelaer GmbH & Co. KG, allerdings müsse jedes Unternehmen den Preiswettbewerb als Tatsache annehmen, nur so werde es gelingen langfristig erfolgreiche Antworten für den Markt zu entwickeln.

"Kunden achten wieder mehr auf den Wert", stellt Alain Caparros, Mitglied des Vorstands der REWE GROUP, fest und räumt gleichzeitig ein, dass der Preis ein wesentlicher Bestandteil des Wertes sei. Jedoch gelte es, neue Wertmaßstäbe zu schaffen und diese über die Werbung dem Konsumenten zu kommunizieren, empfahl Alain Caparros.

Dr. Wolfgang Ingold, Franz Wiltmann GmbH & Co. KG Westfälische Fleischwarenfabrik, stellt als Erfolgsstrategie seines Unternehmens die umfassende Kommunikation mit den Verbrauchern durch die "Gläserne Produktion" heraus. Nur so könne Glaubwürdigkeit als Voraussetzung von Vertrauen geschaffen werden.

Langfristig führe "die Gier nach Wachstum" nicht zum Erfolg, dies ist die Überzeugung von Alfred Glander, Geschäftsführer Plus Warenhandelsgesellschaft mbH. Im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns sieht er den Umgang mit der Ware. Entsprechend habe Plus z.B. den Gesundheitstrend in einer neuen Produktlinie aufgegriffen und biete seinen Kunden so eine Problemlösung für die gesundheitsbewusste Ernährung im Alltag an.

Im Interview mit Matthias Bongard (WDR) gab Sarah Wiener, bekannte TV-Köchin, Buchautorin und Inhaberin mehrerer Berliner Restaurants, einen Einblick in die Branche der Fernsehköche. Sie forderte die Teilnehmer des Unternehmertages auf, noch stärker auf Qualität und Herkunft der Lebensmittel zu setzen, um so aus der Preisabwärtsspirale heraus zu kommen.

Der nächste "Unternehmertag Lebensmittel" findet am 5./6. März 2007 in Köln statt.

Quelle: Berlin / Köln [ bve ]

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