Das Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück erstellt eine Machbarkeitsstudie zur ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Fischzucht in Usbekistan. Im Rahmen der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Untersuchung werden Konzepte zur Steigerung des Gesamtfischertrags am Aralsee erarbeitet.

Das Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück erstellt eine Machbarkeitsstudie zur ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Fischzucht in Usbekistan. Im Rahmen der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Untersuchung werden Konzepte zur Steigerung des Gesamtfischertrags am Aralsee erarbeitet.

Ziel der Studie ist es, die wirtschaftlichen Bedingungen für die Fischzucht im Einzugsgebiet des Aralsees zu optimieren. Darüber hinaus soll ein übertragbares Modell für eine nachhaltige Fischereiwirtschaft in langjährig umweltgeschädigten Gebieten unter besonderer Berücksichtigung naturschutzfachlicher Belange erarbeitet werden.

"Dazu zählen der Erhalt gefährdeter Arten, Verbesserung des Naturhaushaltes und Erhöhung der Biodiversität", so der Osnabrücker Wissenschaftler Prof. Dr. Michael Matthies, der die Studie verfassen wird.

Zum Hintergrund:

Durch die überhöhte und ineffiziente Wassernutzung für die Produktion von Baumwolle sind die Fischereierträge in Usbekistan seit den sechziger Jahren um bis zu 84 Prozent gesunken. "Diese Katastrophe manifestiert sich in der fortschreitenden Austrocknung des Aralsees, wo die Fischerei komplett zum Erliegen kam und die Fischerboote im Sandboden festliegen", erklärt Matthies. Schon zu sowjetischen Zeiten wurden daher Fischfarmbetriebe in allen Regionen Usbekistans aufgebaut und große Mengen Seewasserfisch importiert, die in den ehemaligen Fischerdörfern am Aralsee verarbeitet wurden. Durch diese Planwirtschaft wurden die sozioökonomischen Effekte in den betroffenen Gegenden gemildert, wenn nicht sogar behoben. Nach der Unabhängigkeit Usbekistans sind jedoch die Fischerei, die Fischzucht und auch die Fischverarbeitung zusammengebrochen.

Der Fischkonsum ist seit dem Rückzug des Aralsees stark zurückgegangen. Diese dramatische Entwicklung hängt in erster Linie mit wirtschaftlichen Problemen im Land zusammen. Neben fehlenden Investitionsmitteln, einer schleppenden Privatisierung und schlechtem Management sind es aber auch veränderte Umweltbedingungen, die zu diesem Rückgang führten.

Die einzige entwickelte Produktionsform sind extensiv bewirtschaftete Teichwirtschaften. Es existieren ca. 20 Firmen, die eine Teichfläche von ca. 10.000 Hektar Teichfläche bewirtschaften. Neben den allgemein bekannten Verfahren, wie Teiche oder Durchflussanlagen, werden auch moderne, kreislaufgeführte Systeme in die Untersuchungen mit einbezogen.

Die Technologie der Fischzucht in geschlossenen, kreislaufgeführten Anlagen ist in Deutschland weit entwickelt. Diese von der Umwelt entkoppelten Systeme bieten die Möglichkeit der Fischzucht in geschlossenen Wasser- und Stoffkreisläufen. Dadurch wird gleichzeitig ein geringerer Wasserbedarf und eine effizientere Kontrolle über die Produktionsbedingungen im Wasser erreicht. Im Projekt erarbeitet ein Konsortium aus kleinen und mittleren Unternehmen und wissenschaftlichen Instituten die technische, ökologische und ökonomische Machbarkeit der entwickelten Konzepte.

Quelle: Osnabrück [ uni ]

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