Rindfleischhandel auf Sparflamme
Die Nachfrage nach Rindfleisch dürfte im August erfahrungsgemäß ruhig sein. Denn viele Bundesbürger verbringen ihren Jahresurlaub im Ausland und fallen hierzulande als Kunden aus, zudem schränken hohe Temperaturen den Absatz ein. Erst ab der zweiten Monatshälfte sind mit den Heimkehrern wieder leichte Impulse beim Rindfleischkonsum zu erwarten. Eine gewisse Marktentlastung dürfte der Versand von Jungbullenfleisch nach Südeuropa während der Urlaubszeit mit sich bringen.
Rindfleischhandel auf Sparflamme
Die Nachfrage nach Rindfleisch dürfte im August erfahrungsgemäß ruhig sein. Denn viele Bundesbürger verbringen ihren Jahresurlaub im Ausland und fallen hierzulande als Kunden aus, zudem schränken hohe Temperaturen den Absatz ein. Erst ab der zweiten Monatshälfte sind mit den Heimkehrern wieder leichte Impulse beim Rindfleischkonsum zu erwarten. Eine gewisse Marktentlastung dürfte der Versand von Jungbullenfleisch nach Südeuropa während der Urlaubszeit mit sich bringen.
Die Schlachtungen von Jungbullen werden im August wohl wieder etwas zunehmen, sie bleiben saisonal bedingt aber noch unterdurchschnittlich. Gleichzeitig könnten sich die Auszahlungspreise für männliche Schlachttiere aufgrund des wieder leicht erhöhten Bedarfs der Schlachtunternehmen etwas befestigen. Der saisonale Tiefpunkt sollte nach den kräftigen Abschlägen im Juli überwunden sein. Deutliche Preisanhebungen sind aber eher unüblich, und die Preislinie von drei Euro je Kilogramm ist erst einmal in die Ferne gerückt. Die Erzeuger können wohl zufrieden sein, wenn der Auszahlungspreis vom August 2005 nicht unterschritten wird. Dieser lag für Tiere der Handelsklasse R3 bei 2,85 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht.
Schlachtkuhangebot bleibt klein
Am Schlachtkuhmarkt wird das Angebot im Laufe des August voraussichtlich wieder leicht zunehmen. Die Kuhfleischnachfrage dürfte zunächst aber noch verhalten ausfallen und sich erst in der zweiten Monatshälfte etwas beleben, da die fleischverarbeitende Industrie nach der Sommerpause wieder vermehrten Bedarf hat. Das saisonale Preishoch für Schlachtkühe wurde im Juni mit Preisen über 2,50 Euro je Kilogramm für Tiere der Klasse O3 erreicht.
Im Juli kam es im Sog der nachgebenden Bullenpreise zu Preisschwächen, die sich saisonbedingt im August fortsetzen könnten. Nach der Preiskorrektur vom Juli sind drastische Abschläge im Vorschaumonat aus heutiger Sicht aber nicht wahrscheinlich, mehrmals kam es in den Vorjahren so gar zu leichten Preisbefestigungen in dieser Zeit. Das Angebot wird nämlich gemessen am Bedarf der Schlachtereien weiterhin begrenzt ausfallen. Daher wird wohl auch im August mit etwas höheren Preisen für Schlachtkühe als im Vorjahr zu rechnen sein. Der Preisabstand ist aber im Vergleich zum Frühsommer kräftig geschmolzen.
Kälberpreise kommen aus der Talsohle
Der Handel mit Kalbfleisch und Schlachtkälbern unterliegt einem deutlichen Saisonverlauf, und im Sommer ist das Interesse stets sehr ruhig. Im August ist daher noch nicht mit einer nennenswerten Erholung der Kalbfleischnachfrage nach dem Sommerloch zu rechnen. Dennoch dürften die Erzeugerpreise für Schlachtkälber das jahreszeitliche Preistief durchschritten haben, die Preise könnten sich zum Monatsende sogar wieder leicht festigen. Der Preisvorsprung gegenüber dem Vorjahr sollte deshalb erhalten bleiben, er wird im August aber deutlich bescheidener ausfallen als in den Vormonaten.
Rückschlag für Schweinepreise?
Am Schlachtschweinemarkt verhalfen in den vergangenen Wochen die WM und das sonnige Wetter den Notierungen zu einem Fünf-Jahreshoch. Doch wer hoch steigt, kann tief fallen – sagt ein Sprichwort. Die Möglichkeit eines saisonalen Preisrückgangs ist im August durchaus gegeben. Denn zumindest in der ersten Augusthälfte dürfte die Schweinefleischnachfrage noch relativ verhalten ausfallen. Ein Großteil der Bevölkerung befindet sich noch im Urlaub, und viele fleischverarbeitende Betriebe fahren ihre Produktion zurück. Dies kehrt sich erst in der zweiten Monatshälfte mehr und mehr um. Andererseits ist bis zum Ferienende in den südeuropäischen Urlaubshochburgen mit festen Preisen zu rechnen, was unseren Markt stützen könnte.
Zudem dürften Exporte in den Osten weitere Entlastung bringen, solange der Marktzugang Brasiliens in Russland beschränkt bleibt, und Dänemark kann wahrscheinlich weiter nach Japan liefern. Das Angebot an Schlachtschweinen in NRW könnte zudem kleiner als normal ausfallen, da durch die Schweinepest weniger Ferkel zur Mast gebracht wurden. Insgesamt gesehen spricht mehr dafür als dagegen, dass das relativ hohe Preisniveau den August übersteht und sich die Schweinepreise im Bundesmittel in Deutschland weiterhin über 1,50 Euro je Kilogramm bewegen könnten.
Weiter lebhafte Nachfrage nach Geflügel erwartet
Die Hähnchen- und Putenproduktion in Deutschland und der EU wird im August die Vorjahreslinie unterschreiten. Das Angebot dürfte aber dennoch ausreichen. Der Umfang der jetzt wieder zollbegünstigten Einfuhren gesalzener Ware, vornehmlich aus Brasilien, ist nicht abschätzbar. Die Nachfrage nach Hähnchen- und Putenfleisch bleibt trotz Urlaubszeit voraussichtlich lebhaft, insbesondere grillfähige Teilstücke werden bevorzugt. Während die Erzeugerpreise noch unter Vorjahr liegen werden, sollten sich die Großhandelspreise wieder in Vorjahresnähe bewegen.
Quelle: Bonn [ zmp ]