Nachfrage erhält Impulse
In den meisten Regionen Deutschlands gehen im September die Sommerferien zu Ende, und die Nachfrage nach Fleisch und anderen Produkten dürfte Impulse erhalten. Auf der Erzeugerseite werden sich die Preise für Schlachtvieh wohl uneinheitlich entwickeln: Festere Preise werden für Jungbullen und Schlachtkälber erwartet; Schlachtkühe dagegen dürften mit dem Beginn des Weideabtriebs reichlicher zur Verfügung stehen und niedrigere Preise bringen. Auch bei Schlachtschweinen sind die Spitzenpreisen des Sommers voraussichtlich nicht mehr zu halten. Wegen des EU-weit kleineren Angebotes wird bei Eiern mit festen Preisen gerechnet. Geflügelfleisch dürfte in bedarfsdeckenden Mengen verfügbar sein.
Nachfrage erhält Impulse
In den meisten Regionen Deutschlands gehen im September die Sommerferien zu Ende, und die Nachfrage nach Fleisch und anderen Produkten dürfte Impulse erhalten. Auf der Erzeugerseite werden sich die Preise für Schlachtvieh wohl uneinheitlich entwickeln: Festere Preise werden für Jungbullen und Schlachtkälber erwartet; Schlachtkühe dagegen dürften mit dem Beginn des Weideabtriebs reichlicher zur Verfügung stehen und niedrigere Preise bringen. Auch bei Schlachtschweinen sind die Spitzenpreisen des Sommers voraussichtlich nicht mehr zu halten. Wegen des EU-weit kleineren Angebotes wird bei Eiern mit festen Preisen gerechnet. Geflügelfleisch dürfte in bedarfsdeckenden Mengen verfügbar sein.
Höhere Preise für Jungbullen möglich
Das außergewöhnlich heiße Wetter im Juli hat in ganz Europa zu einer sehr verhaltenen Rindfleischnachfrage geführt. Entsprechend bescheiden fiel die Nachfrage der Schlachtunternehmen nach Jungbullen aus, und die Auszahlungspreise wurden zurückgesetzt. Im September dürften die Schlachtungen von Jungbullen gegenüber dem Vormonat wieder steigen. Denn die Nachfrage nach Rindfleisch wird voraussichtlich zunehmen, da die Urlaubszeit in fast allen Regionen Deutschlands endet und viele Konsumenten aus dem Ausland zurückkehren. Einhergehend mit dieser vermehrten Nachfrage dürften sich die Erzeugerpreise für Jungbullen nach oben bewegen.
Ob die 3-Euro-Grenze für Jungbullen der Klasse R3 bereits im September überschritten wird, bleibt abzuwarten. Teurer als im Vorjahr dürften Jungbullen aber aller Wahrscheinlichkeit nach allemal sein.
Preisschwächen für Schlachtkühe nicht ausgeschlossen
Anders als für Jungbullen dürften die Erzeugerpreise für weibliche Schlachtrinder im September langsam zur Schwäche neigen. Mit dem Beginn des Weideabtriebs werden insbesondere Schlachtkühe wieder reichlicher verfügbar sein als zuletzt. Aufgrund des zunehmenden Angebotes könnten die Erzeugerpreise für Schlachtkühe etwas nachgeben. Der äußerst heiße und trockene Sommer hat zudem zu einer knappen Futterversorgung bereits in den Sommermonaten geführt. Dies könnte den einen oder anderen Landwirt dazu bewegen, seine Kühe früher zu verkaufen als üblich.
Auf der anderen Seite wird jedoch die Nachfrage im Kuhfleischbereich mit dem Ferienende und den wieder kühleren Temperaturen Impulse erhalten. Dennoch wird mit schwächeren Schlachtkuhpreisen als im Vormonat gerechnet. Diese könnten sich im September nach vorsichtigen Schätzungen zwischen 2,20 und 2,30 Euro je Kilogramm für Tiere der Klasse O3 bewegen, das wären noch einige Cent mehr als ein Jahr zuvor.
Begrenztes Schlachtkälberangebot
Die Erzeugerpreise für Schlachtkälber erreichten im Sommermonat Juli eine Linie von knapp unter vier Euro je Kilogramm. Damit sollte das jahreszeitliche Preistief für Schlachtkälber erreicht sein. In den Folgemonaten wird das Schlachtkälberangebot voraussichtlich begrenzt ausfallen. Die Mastställe werden belegt sein, und die Produktion ist nach und nach auf das lukrative Geschäft zum Jahreswechsel ausgerichtet.
Die Erzeugerpreise für pauschal abgerechnete Schlachtkälber dürften im September aus derzeitiger Sicht die 4-Euro-Linie mehr oder weniger deutlich überschreiten. Ein Jahr zuvor waren pauschal vermarktete Kälber mit 4,29 Euro je Kilogramm im Septembermittel abgerechnet worden.
Weniger Lämmer aus deutscher Erzeugung
Ähnlich wie im Schlachtkälberbereich unterliegen die Lämmerpreise einer ausgeprägten saisonalen Entwicklung. Nach einer Hochphase im zeitigen Frühjahr geben die Lämmerpreise zum Sommer hin üblicherweise nach. Diese Entwicklung war auch 2006 zu beobachten. Im Juli kosteten pauschal abgerechnete Lämmer im Bundesmittel 4,03 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Im August dürfte der Preis für diese Tiere zwischen 3,80 und 4,00 Euro je Kilogramm liegen, also nochmals etwas schwächer ausfallen. Im September könnten sich die Lämmerpreise aber wieder leicht befestigen. Denn das Angebot an Lämmern aus deutscher Produktion dürfte kleiner ausfallen als ein Jahr zuvor.
Saisonale Preisschwächen für Schlachtschweine
Der sehr heiße und trockene Sommer hinterließ auch in der Schweineproduktion seine Spuren. Im Juli führten die hohen Temperaturen zu stärkeren Verlusten in der Schweineproduktion und merklich geringeren Tageszunahmen in der Mast mit der Folge eines merklich eingeschränkten Schlachtschweineangebotes. Schlachtunternehmen in Deutschland konkurrierten um das knappe Schweineangebot und zahlten gut 1,71 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Im September werden diese Höchstpreise wohl nicht mehr Bestand haben. Kräftige Abschläge sind jedoch nicht zu erwarten.
Mit dem Ende der Ferienzeit wird die Schweinefleischnachfrage Impulse erhalten, und das Schweineangebot wird zumindest nicht drängend ausfallen. Zudem
dürften lebende Schweine vor dem Hintergrund der Expansionsbestrebungen der Schlachtbranche nach wie vor gefragt sein. Der saisonale Rückgang der Schlachtschweinepreise wird daher im September aus heutiger Sicht wohl nicht allzu kräftig ausfallen.
Eierangebot kleiner als im Vorjahr
Das Angebot an Eiern fällt im September EU-weit kleiner aus als im Vorjahr. Angebotsüberhänge werden daher nicht erwartet. Während die Nachfrage der Verbraucher nach dem Ferienende recht lebhaft ausfallen dürfte, deckt die Eiproduktenindustrie bei höheren Preisen ihren Bedarf verhaltener. Es wird daher mit festen Preisen auf erhöhtem Niveau gerechnet, das im Discountbereich eventuell etwas über Vorjahr, für gehobene Markenware wohl weiter unter dem von 2005 liegen wird.
Bedarfsdeckendes Geflügelfleischangebot
Das Angebot an Hähnchen und Puten dürfte im September in etwa ausreichen, um den Bedarf zu decken. Gravierende Engpässe sind nicht zu erwarten. Rotfleisch von der Pute wird vergleichsweise reichlich verfügbar sein. Der Höhepunkt der Grillsaison ist zwar überschritten, dennoch wird die Nachfrage der Verbraucher nach Geflügelfleisch recht lebhaft bleiben. Die Preise können sich voraussichtlich auf erhöhtem Niveau stabilisieren. Dabei liegen die Erzeugerpreise wohl noch unter Vorjahr, die Großhandelspreise teils wieder darüber.
Quelle: Bonn [ zmp ]