Zu konsumfreundlichen Preisen angeboten

Nicht nur die Dialekte unterscheiden sich in Deutschland je nach Region, auch die Geschmäcker sind nicht überall gleich: Während die süddeutsche Küche kaum auf Chinakohl verzichtet, greifen die Bewohner der nordwestdeutschen Bundesländer lieber zu Rosenkohl, und im Osten des Landes gibt man Rotkohl den Vorzug.

Zu konsumfreundlichen Preisen angeboten

Nicht nur die Dialekte unterscheiden sich in Deutschland je nach Region, auch die Geschmäcker sind nicht überall gleich: Während die süddeutsche Küche kaum auf Chinakohl verzichtet, greifen die Bewohner der nordwestdeutschen Bundesländer lieber zu Rosenkohl, und im Osten des Landes gibt man Rotkohl den Vorzug.

Bei Chinakohl ging 2005 fast die Hälfte der von Privathaushalten gekauften Menge in Bayern und Baden-Württemberg über den Ladentisch, obgleich hier nur 27 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland leben. Das Herz der kühlen Norddeutschen schlägt da eher für den Rosenkohl.

Auf die Haushalte im Nordwesten der Republik entfielen bei einem Bevölkerungsanteil von 16 Prozent etwas über 19 Prozent der bundesweiten Rosenkohlkäufe, so die Daten der ZMP/CMA-Marktforschung auf Basis des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg.

Der Chinakohlverbrauch hingegen lag dort mit neun Prozent der Einkaufsmengen deutlich unter dem Schnitt.

In den östlichen Bundesländern ist frischer Rotkohl gut gefragt. Hier entfielen auf 17 Prozent der Bevölkerung in Deutschland rund 29 Prozent der Privatnachfrage nach Rotkohl. Auch Blumenkohl und Weißkohl stoßen im Osten Deutschlands auf überdurchschnittliche Gegenliebe: Mit knapp 25 beziehungsweise gut 23 Prozent griffen die Einwohner der östlichen Bundesländer auch bei diesen beiden Kohlarten häufiger zu als die Verbraucher in anderen Regionen.

Preishits Weiß- und Rotkohl

Kohl ist eine sehr günstige Gemüseart. Mit 1,10 Euro je Kilogramm lag der Durchschnittpreis über alle Kohlarten hinweg 2005 im Einzelhandel – vom Discounter bis zum Fachgeschäft – deutlich unter dem der meisten anderen Gemüsearten. Für ein Kilogramm Fruchtgemüse wie Gurken, Tomaten, Paprika oder Zucchini mussten im Schnitt 1,85 Euro bezahlt werden, Salat- und Blattgemüse schlug mit 2,05 Euro je Kilogramm zu Buche. Nur Wurzel- und Zwiebelgemüse war für die Verbraucher günstiger als Kohlgemüse zu bekommen.

Am wenigsten bezahlten die Konsumenten im vergangenen Jahr für Weiß- und Rotkohl mit durchschnittlich jeweils 64 Cent je Kilogramm. Teuerster Vertreter der häufig gekauften Kohlarten war Broccoli mit 1,76 Euro je Kilogramm, dicht gefolgt von Kohlrabi, der im Schnitt 1,63 Euro je Kilogramm kostete.

Frischgemüse wird häufig im Discounter gekauft

Die Discounter haben bei den Frischgemüsekäufen der privaten Haus-halte in Deutschland eine starke Position: 2005 betrug ihr Marktanteil gut 51 Prozent. Auch für Kohlgemüse bildeten sie die Haupteinkaufsstätte, denn rund 48 Prozent der Kohlkäufe liefen über Discounter.

Die einzelnen Kohlarten getrennt betrachtet, gibt es jedoch Unterschiede bei der Präferenz der Einkaufsstätten. Während die Discounter bei den Rosenkohlkäufen im vorigen Jahr auf einen Anteil von 57 Prozent kamen, und Blumenkohl und Chinakohl zu jeweils 54 Prozent dort gekauft wurden, zogen die Rotkohlkonsumenten andere Einkaufsstätten vor. So hatten SB-Warenhäuser 2005 einen Marktanteil von rund 30 Prozent an den Rotkohlkäufen der privaten Haushalte, während in den Discountern lediglich 22 Prozent der Einkaufsmenge über den Ladentisch liefen.

Rotkohl wird in den Discountern nicht in großem Maße angeboten, da er aufgrund seiner Größe viel Platz einnimmt, gleichzeitig aber geringere Erlöse als andere Gemüsearten bringt. Der Kauf auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Erzeuger spielt bei Rotkohl eine vergleichsweise wichtige Rolle: Während diese Einkaufsstätten bei Frischgemüse insgesamt nur einen Marktanteil von rund sieben Prozent an den Frischgemüsekäufen der Verbraucher hatten, waren es bei Rotkohl elf Prozent.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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