Erholung erst mittelfristig zu erwarten

Deutsches Rindfleisch hat im internationalen Wettbewerb und im Vergleich zum deutlich günstigeren Schweine- und Geflügelfleisch in diesem Jahr einen schweren Stand. Seit Februar sind die Erzeugerpreise für Jungbullen niedriger als im Vorjahr. Für Tiere der Klasse R3 wurden Mitte Juni durchschnittlich 2,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht gezahlt, 40 Cent weniger als 2006. Die erwartungsgemäß rückläufige Nachfrage während der Sommerzeit lässt eine Kurserholung nicht erwarten.

Erholung erst mittelfristig zu erwarten

Deutsches Rindfleisch hat im internationalen Wettbewerb und im Vergleich zum deutlich günstigeren Schweine- und Geflügelfleisch in diesem Jahr einen schweren Stand. Seit Februar sind die Erzeugerpreise für Jungbullen niedriger als im Vorjahr. Für Tiere der Klasse R3 wurden Mitte Juni durchschnittlich 2,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht gezahlt, 40 Cent weniger als 2006. Die erwartungsgemäß rückläufige Nachfrage während der Sommerzeit lässt eine Kurserholung nicht erwarten.

Jungbullen billiger als Schlachtkühe

In weiten Teilen Deutschlands liegen die Erlöse für Jungbullen in mittlerer Qualität unter den Kursen für Schlachtkühe. Auch französische Mäster klagen über Tiefstpreise: Die dort normalerweise deutlich höheren Auszahlungspreise sind inzwischen unter das deutsche Niveau gerutscht. Für Schlachtkühe in mittlerer Qualität erzielen die Landwirte in Frankreich schon seit Ende März des aktuellen Jahres mehr Geld als für Jungbullen. Die Preise für Jungbullen lagen zuletzt um 60 Cent oder 18 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Überraschend großes Angebot

Die Preiseuphorie am deutschen Rindermarkt im vergangenen Jahr hat offenbar etliche Landwirte ermuntert, wieder in die Mast einzusteigen. Der Abbau der Bestände setzte sich nicht fort. Im ersten Halbjahr 2007 wurden genauso viele Jungbullen geschlachtet wie im Vorjahreszeitraum. Zudem erhöhte sich die Fleischmenge ab April gegenüber dem Vorjahr, da die Tiere oft deutlich schwerer als zuvor – im Mittel um zehn Kilogramm Schlachtgewicht - vermarktet wurden. Aufgrund der niedrigen Preise hatten die Mäster die Tiere oft zurückgehalten.

Auch in Frankreich, Litauen, Polen und Rumänien wurden wieder mehr Kälber zur Jungbullenmast eingestallt. Allein in Frankreich erhöhte sich die Fleischmenge aus den Jungbullenschlachtungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent. Auf dem nationalen und europäischen Markt aber stagniert die Nachfrage nach Rindfleisch, teils hat sie infolge des sich normalisierenden Geflügelfleischverzehrs auch abgenommen.

Harter Wettbewerb im Export

Preisdruck am deutschen Markt ging ferner von den gestiegenen Schlachtrindereinfuhren aus Polen, Dänemark und den Niederlanden aus, außerdem haben sich die Handelsströme verändert. In Italien, dem Hauptabnehmer von deutschem Rindfleisch im Premiumbereich, konnte günstigeres Rindfleisch aus Polen zu Lasten deutscher Vermarkter Marktanteile hinzugewinnen. Von Januar bis März wurden aus Deutschland laut den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes 37 Prozent weniger Rindfleisch nach Italien geliefert als im Vorjahreszeitraum; allein im März verringerte sich der Versand um die Hälfte. Weitere Marktanteile verloren hiesige Vermarkter an brasilianische Anbieter.

Mittelfristig dürften sich die europäischen Rindermärkte jedoch wieder erholen, da die Kuhzahlen überall schrumpfen und folglich weniger Kälber zur Verfügung stehen.

Quelle: Bonn [ zmp ]

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