Hoher Preisaufschlag auch in Discountern
Absatz und Umsatz mit Bio-Brot im deutschen Lebensmitteleinzelhandel steigen: 2006 kauften die privaten Haushalte knapp 15 Prozent mehr Bio-Brot als im Vorjahr, der Umsatz erhöhte sich um zwölf Prozent. Die Käufe von konventionellem Brot gingen demgegenüber um drei Prozent zurück.
Hoher Preisaufschlag auch in Discountern
Absatz und Umsatz mit Bio-Brot im deutschen Lebensmitteleinzelhandel steigen: 2006 kauften die privaten Haushalte knapp 15 Prozent mehr Bio-Brot als im Vorjahr, der Umsatz erhöhte sich um zwölf Prozent. Die Käufe von konventionellem Brot gingen demgegenüber um drei Prozent zurück.
Der Umsatz-Anteil von Bio-Brot am gesamten Brotmarkt wuchs damit von zuvor 5,4 auf 6,2 Prozent im vorigen Jahr, der Absatzanteil legte von 3,1 auf 3,6 Prozent zu, so die Daten der ZMP/CMA-Markt-forschung auf Basis des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg. Da sich gezeigt hat, dass ein Haushaltspanel den Bio-Umsatz und -Absatz um etwa ein Drittel unterschätzt, dürfte der tatsächliche Umsatzanteil von Bio-Brot im Jahr 2006 bei 8,2 Prozent, der Absatzanteil bei 4,8 Prozent gelegen haben.
Bio-Brot fand im vorigen Jahr auch neue Kunden, die Käuferreichweite erhöhte sich von 29,3 Prozent in 2005 auf 34,3 Prozent in 2006. Dies liegt am wachsenden Angebot und erweiterten Sortiment an Bio-Brot: Die Zahl der Bio-Bäckereien ist 2006 weiter gestiegen, große konventionelle Verarbeiter nahmen Bio-Linien in ihr Sortiment auf. 2005 gab es in Deutschland rund 1.300 Bäckerhandwerksbetriebe mit Bio-Zertifikat, das waren rund neun Prozent aller Bäckereibetriebe. Die Zahl der konventionellen Betriebe nimmt dagegen seit Jahren ab: 1994 waren es noch 25.000 Betriebe, 2005 weniger als 15.000.
Der Lebensmitteleinzelhandel gewinnt an Bedeutung
Die Bäckereien, einschließlich der Backshops in den Vorkassenzone der Geschäfte, ) sind mit 40 Prozent Mengenanteil der bedeutendste Absatzkanal für Bio-Brot, sie haben aber Marktanteile verloren. Rang zwei nehmen mit 23 Prozent Marktanteil die Discounter ein. Hier sind es besonders die abgepackten Brote, die das Marktwachstum ausmachen.
Da Bio-Produkte in der Regel mit höherer Spanne vermarktet werden, bieten sie den Discountern einen Ausgleich für das preisaggressive Angebot an Standardware. Im Jahr 2006 lagen die Preise im Discounter laut ZMP-Verbraucherpreisspiegel bei 0,49 Euro für 500 Gramm konventionelles, geschnittenes Roggenmischbrot in Selbstbedienung und bei 0,94 Euro für die biologisch erzeugte Ware. Der Preisaufschlag lag somit bei 90 Prozent. Über alle Brotsorten und alle Geschäftstypen gemittelt lag der Preisaufschlag für Bio-Brot im Jahr 2006 bei durchschnittlich 77 Prozent. Im Schnitt ist der Preisaufschlag bei Selbstbedienungsware höher als bei Bedienungsware.
Der übrige Lebensmitteleinzelhandel (ohne Discounter) steigerte seinen Marktanteil von 15 auf 17 Prozent. Der Naturkostfachhandel hat dagegen Anteile verloren. Hier wurden 2006 nur noch zwölf Prozent der Bio-Brote verkauft im Vergleich zu 14 Prozent im Vorjahr. Da allerdings der Naturkostfachhandel im Haushaltspanel in der Regel unterschätzt wird, dürfte der Marktanteil des Naturkostfachhandels bei Bio-Brot in 2006 etwa bei 15 Prozent gelegen haben.
Angebot an Selbstbedienungsware wächst
Die wachsende Bedeutung der Discounter hat sich auch bei Angebotsformen von Bio-Brot ausgewirkt. Der Absatzanteil von lose verkaufter Ware sank 2006 um vier Prozentpunkte auf 65 Prozent, für die Selbstbedienung abgepacktes Brot legte entsprechend auf 35 Prozent zu.
Im Vergleich zu konventionellem Brot wird Bio-Brot stärker von kaufkräftigen Haushalten konsumiert, die sich bei Lebensmitteln nicht einschränken müssen und wollen. Die bedeutendste Gruppe ist die der Mittelschicht-Familien. Sie haben in der Bevölkerung einen Anteil von 30 Prozent, stehen aber für 42 Prozent der privaten Einkäufe von Bio-Brot. Auf Arbeiter-Familien entfallen 24 Prozent der Nachfrage nach Bio-Brot.
Quelle: Bonn [ zmp ]