Verpassen deutsche Erzeuger den Anschluss?
Zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2000, geschätzte viereinhalb Milliarden im Jahr 2006. Diese Zahlen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) belegen eindrücklich das Wachstum des Markts mit Bio-Produkten in Deutschland. Doch hält dieser Trend an? Und wie sieht die Entwicklung in Niedersachsen aus? Antwort auf diese Fragen suchten Experten während einer Veranstaltung des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums und der Landesvereinigung Ökologischer Landbau Niedersachsen.
Verpassen deutsche Erzeuger den Anschluss?
Zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2000, geschätzte viereinhalb Milliarden im Jahr 2006. Diese Zahlen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) belegen eindrücklich das Wachstum des Markts mit Bio-Produkten in Deutschland. Doch hält dieser Trend an? Und wie sieht die Entwicklung in Niedersachsen aus? Antwort auf diese Fragen suchten Experten während einer Veranstaltung des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums und der Landesvereinigung Ökologischer Landbau Niedersachsen.
Derzeit produzieren in Niedersachsen rund 440 Lebensmittelhersteller und 250 Hofverarbeiter Bio-Produkte. In weit über 1 000 Verkaufstellen werden Bio-Lebensmittel angeboten. Zu den Käufern gehören vor allem Menschen aus der Ober- und Mittelschicht, so Professor Achim Spiller von der Universität Göttingen. Rund 40 Prozent der Deutschen stünden Bio-Lebensmitteln aufgeschlossen gegenüber. Die verstärkte Nachfrage wird allerdings zunehmend durch Importe gedeckt. In Deutschland hinkt die Erzeugung von Bio-Rohstoffen der Nachfrage hinterher. Einen Grund hierfür sieht Wilfried Dreyer vom Ökoring Niedersachsen in der hohen Spezialisierung der konventionellen Landwirtschaftsbetriebe, die eine Umstellung auf den Biolandbau erschweren. Auch die Konkurrenz zwischen Energiepflanzen- und Nahrungsmittelproduktion um die Anbaufläche würden das Wachstum hemmen. Nicht zuletzt stellten immer weniger Landwirte aufgrund sinkender staatlicher Förderung ihren Betrieb um. Dennoch werde die biologisch bewirtschaftete Fläche in Niedersachsen zunehmen.
Ob die Erzeugerpreise allerdings auf ihrem derzeitigen Niveau bleiben, ist fraglich. Nach Aussage von Markus Rippin (ZMP) verlangen bereits jetzt Lebensmittelhändler Preiszugeständnisse von ihren Lieferanten. Eine zusätzliche Chance für deutsche Bio-Produkte könnte da der Export bieten. Ulrich Prolingheuer vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) sieht zum Beispiel in den USA einen guten Absatzmarkt. Dort könne die Nachfrage nicht durch heimische Produkte gedeckt werden. Der Bio-Markt wird also weiter wachsen, darüber waren sich alle Teilnehmer der Tagung einig, allerdings langsamer als in den zurückliegenden Jahren.
Quelle: Bonn [ aid - Dr. Eckhard Lorenz ]