DBV für eine Deckung der boomenden Nachfrage aus heimischer Erzeugung
Bioprodukte werden derzeit knapp. Ursachen hierfür sind eine deutlich gestiegene Nachfrage sowie witterungsbedingt geringere Erntemengen 2006. Die Zunahme der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland bleibt hinter dem Nachfragewachstum zurück. Darauf verwies der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born. Getragen werde dieser Nachfrageboom vor allem vom Einstieg der Discounter in die Biovermarktung, von der Sortimentsverbreiterung im Lebensmitteleinzelhandel und vom anhaltenden Gründungsboom der Bio-Supermärkte.
DBV für eine Deckung der boomenden Nachfrage aus heimischer Erzeugung
Bioprodukte werden derzeit knapp. Ursachen hierfür sind eine deutlich gestiegene Nachfrage sowie witterungsbedingt geringere Erntemengen 2006. Die Zunahme der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland bleibt hinter dem Nachfragewachstum zurück. Darauf verwies der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born. Getragen werde dieser Nachfrageboom vor allem vom Einstieg der Discounter in die Biovermarktung, von der Sortimentsverbreiterung im Lebensmitteleinzelhandel und vom anhaltenden Gründungsboom der Bio-Supermärkte.
Mit diesem erfreulichen Marktwachstum könne die heimische Bioerzeugung jedoch nicht mithalten, räumte Born ein. „Wer den deutschen Bauern vorwirft, dass sie den Biotrend verschlafen hätten, verkennt die Tatsache, dass sich die Erzeugung nach den strengen gesetzlichen Richtlinien des ökologischen Landbaus – anders als die Einlistung im Supermarkt – nicht beliebig von jetzt auf gleich ausdehnen lässt“, sagte Born. Er wies auf die zwei- bis dreijährige Umstellungszeit hin, die eine rasche Marktanpassung verhindere und das finanzielle Risiko für umstellungsinteressierte Landwirte erhöhe. Ein Landwirt, der mit seinen Produkten heute neu in den Biomarkt einsteigen wolle, hätte sich bereits vor drei Jahren für die Umstellung seines Betriebes auf die ökologische Wirtschaftsweise entscheiden müssen. Damals sei die Marktsituation jedoch noch ganz anders gewesen, die Preise für Bioprodukte seien nach BSE und Nitrofen im Keller gewesen und erhebliche Mengen Biomilch mussten konventionell vermarktet werden.
Zwar hätten sich im Jahr 2005 die Erzeugerpreise für Bioprodukte endlich wieder langsam erholt. Gleichzeitig hätten aber die Bundesländer mit Blick auf die neue Förderperiode ab 2007 nach und nach die Förderung von Neu-Umstellern im Rahmen der Agrarumweltprogramme ausgesetzt. Durch den Einstieg in die Förderung nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien hätten sich für die Landwirte zudem auch andere Optionen zur Weiterentwicklung ihrer Betriebe aufgetan. Dies erklärt nach Ansicht von Born die vergleichsweise geringen Umstellungsraten der letzten Jahre. Die Bauern hätten sich damit wirtschaftlich richtig verhalten.
Wenn das Angebot an heimisch oder regional erzeugten Bioprodukten entsprechend der Nachfrage der Verbraucher ausgedehnt werden soll, müssten sich Verarbeiter und Handel auch über die Ernte 2007 hinaus auf die derzeit für viele pflanzliche Produkte zu erzielenden Erzeugerpreise einstellen, so Born. Parallel dazu müssten aber auch EU, Bund und Länder für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen. Dass ab diesem Jahr wieder alle Bundesländer (mit Ausnahme des Saarlandes) eine Förderung von Neu-Umstellern anbieten wollen, sei dabei ein wesentliches Element. Die vorgesehene Reduzierung der Umstellungs- und Beibehaltungsprämien sei jedoch das falsche Signal. Auch der jüngst mit Zustimmung der Bundesregierung beschlossene und vom DBV scharf kritisierte Kompromisstext für eine neue EU-Öko-Verordnung bringe für die heimische Biobranche eher neue Probleme, als dass er die Rahmenbedingungen weiter verbessere, so Born.
Quelle: Berlin [ DBV ]