IFFA 2007 mit „Gründungsoffensive Fleischerhandwerk“

2007 verspricht für das Fleischerhandwerk ein erfolgreiches Jahr zu werden – und das nicht nur, weil unsere Betriebe von der Mehrwertsteuererhöhung nur in Teilbereichen betroffen ist.

IFFA 2007 mit „Gründungsoffensive Fleischerhandwerk“

2007 verspricht für das Fleischerhandwerk ein erfolgreiches Jahr zu werden – und das nicht nur, weil unsere Betriebe von der Mehrwertsteuererhöhung nur in Teilbereichen betroffen ist.

Wir sind, nach einem erfolgreichen 4. Quartal 2006, mit Schwung in das neue Jahr gestartet. Obwohl der Konzentrationsprozess im Fleischerhandwerk noch nicht zu Ende gekommen ist, deuten einige Indikatoren darauf hin, dass die seit Anfang 2005 zunehmende Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation sich auch in diesem Jahr fortsetzen wird.

Strukturdaten 2006

Insgesamt war das Fleischerhandwerk Mitte 2006 mit 28.188 Verkaufsstellen am Markt präsent. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 17.308 eigenständigen Meisterbetrieben und 10.880 Filialen.

Mit seinen 160.000 Beschäftigten ist das Fleischerhandwerk somit weiterhin die zahlenmäßig stärkste Anbietergruppe von Fleisch und selbst produzierten Fleischerzeugnissen.

Es hat sich so deutlich wie lange nicht gezeigt, dass das Fleischerhandwerk mit seinen traditionell gepflegten Tugenden und seiner Fähigkeit, auf neue Trends dynamisch zu reagieren, absolut zukunftsfähig ist.

Noch mehr sogar: Konkurrenten der Fleischer-Fachgeschäfte sind derzeit besonders stark bemüht, unsere Qualitäten nachzuahmen und den Verbrauchern mit großem Werbeaufwand näher zu bringen.

Trend zu großen, leistungsfähigen Einheiten

Trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung ist es nicht wegzudiskutieren, dass der seit Jahren im Fleischerhandwerk bestehende Konzentrationsprozess noch nicht an seinem Ende angelangt ist.

Auf lange Sicht werden nur leistungsfähige, profilierte und aktiv am Markt agierende Unternehmen unter den herrschenden Wettbewerbsbedingungen bestehen können.

Dies wird besonders deutlich, wenn man auf die Strukturen der Filialisierung blickt.

Während der Grad bei den stark filialisierten Unternehmen weitgehend konstant bleibt, geht er bei den Unternehmen mit nur einer bis fünf Filialen leicht zurück.

Auch gewinnen bei den auf Filialisierung spezialisierten Unternehmen Franchise-Systeme an Bedeutung. Daneben gibt es aber auch fleischerhandwerkliche Großfilialisten, die ihre Niederlassungen ausschließlich in Eigenregie betreiben. Der Trend geht hier eindeutig zu größeren, leistungsfähigen Einheiten.

Ein weiteres Zeichen für die dynamische Entwicklung des Fleischerhandwerks sind die neueröffneten Betriebe. Eine bedeutende Anzahl der Neugründungen waren ehemalige Filialen, die nun selbständig weiter geführt werden.

Aus diesem Grund hat der Deutsche Fleischer-Verband für diese IFFA die "Gründungsoffensive Fleischerhandwerk" ins Leben gerufen. Experten zeigen bei dieser Sonderschau während der Messe, wie Unternehmensgründungen sowie unterschiedliche Formen von Geschäftsübergaben oder Filialisierungen vorbereitet und realisiert werden können.

Ein weiterer Trend im Fleischerhandwerk ist die zunehmende Spezialisierung auf bestimmte Geschäftsbereiche.

Eine besondere Stellung nimmt hier der Party- und Plattenservice ein. Er ist neben dem Thekenverkauf der wichtigste Umsatzträger im Fleischerhandwerk.

63 Prozent aller Betriebe sehen für die Zukunft auf diesem Weg noch gute Wachstumschancen. In diesem Zusammenhang werden vor allem dem Menüservice Zukunftspotenziale bescheinigt.

Aufgrund der großen Angebotshäufigkeit ist der Party- und Plattenservice bereits heute schon eine Domäne des Fleischerhandwerks im Wettbewerb zu anderen Anbietern.

Mit der Intensivierung dieses Bereichs haben auch Feinkostartikel, Spezialitäten und Convenience-Produkte verstärkt Einzug in die Sortimente gehalten.

Zum einen wird damit die Hochwertigkeit des traditionellen Warenangebots aus eigener Herstellung sinnvoll unterstrichen und ergänzt, zum anderen liegt es nahe, im Party- und Plattenservice verwendete Artikel auch im Laden anzubieten.

Delikatessen aus dem Bereich der Fleischerzeugnisse kommen dementsprechend auch aus anderen Regionen Deutschlands oder dem benachbarten Ausland.

IFFA 2007: Sonderschau „Spezialitäten aus der Region“

Auf der IFFA tragen wir dieser Entwicklung mit der Sonderschau "Spezialitäten aus der Region – Vom Handwerk für das Fleischer-Fachgeschäft" Rechnung.

Sie zeigt, wie Fleischer-Fachgeschäfte davon profitieren können, handwerkliche Spezialitäten von Kollegen aus anderen Regionen anzubieten.

Stärkstes Standbein des Fleischerhandwerks jedoch ist und bleibt das – von qualifizierter Beratung begleitete – Geschäft an der Bedientheke.

Die Angebotshäufigkeit des Thekenverkaufs im Fleischerhandwerk liegt seit Jahren unverändert hoch bei 97 Prozent aller Betriebe. Mit einem Anteil von genau zwei Drittel vom Gesamtumsatz der Branche ist der Thekenverkauf der mit Abstand wichtigste Absatzweg im Fleischerhandwerk.

Fast die Hälfte aller Betriebe räumen diesem traditionellen Absatzweg je nach Standort – bei entsprechendem Einkaufsambiente und einer weiteren Professionalisierung der Sortimente – gute Wachstumschancen ein.

Insgesamt gesehen also eine gute Ausgangslage für das Fleischerhandwerk und für unsere Betriebe eine Reihe von guten Gründen, die IFFA zu besuchen!

IFFA 2007: Bedeutung

Die IFFA als unbestrittene Leitmesse der Fleischwirtschaft ist der ideale Ort, sich über Innovationen, neue Entwicklungen und Trends zu informieren, Kontakte zu knüpfen und um neue Investitionen zu tätigen.

Mit ihrem dreijährigen Rhythmus ist die IFFA genau an den Innovationszyklus der Zulieferindustrie angepasst. Deswegen werden technische und technologische Neuerungen immer zuerst auf der IFFA vorgestellt.

Dies eröffnet in diesem Jahr mehr noch als bei den vorangegangenen IFFAs große Möglichkeiten. Laut einer Befragung, die zu Jahresbeginn in der Fachpresse veröffentlich wurde, wollen über zwei Drittel der befragten Fleischer in diesem Jahr in ihren Betrieb investieren.

Über die Hälfte davon wird Geld für Neuinvestitionen in die Hand nehmen!

Die IFFA 2007 fällt somit – zumindest, was das Fleischerhandwerk angeht – in ein investitionsfreundliches Klima wie lange nicht mehr, und wir erwarten, dass sich dies auch in den getätigten Abschlüssen niederschlagen wird!

Mit Produktinnovationen gehen oft auch neue Trends einher, zum Beispiel die Wellnesswelle oder Functional Food – für Fleischer, die immer auf dem neuesten Stand sein wollen, ist ein Messerundgang ein Muss.

Am besten zusammen mit Kollegen.

Innungsfahrten

Aus diesem Grunde unterstützt die Messe Frankfurt auch in diesem Jahr wieder die schon 2004 so erfolgreichen Innungsfahrten.

Mit ihnen können ganze Innungen bequem mit dem Reisebus zur Messe fahren, werden dort empfangen und betreut.

Für das anschließende Gespräch mit den Kollegen steht den Besuchern wieder unser „Marktplatz des Fleischerhandwerks“ in Halle 6.1 offen.

Er liegt zwischen Wettbewerbsareal und dem Messestand des DFV und bildet so den zentralen Anlaufpunkt für alle Besucher aus dem Fleischerhandwerk. Das Konzept des „Marktplatzes“ war bereits auf der vergangenen IFFA ein großer Erfolg, so dass wir uns dieses Jahr wieder eine große Resonanz erhoffen.

Von unserer Seite kann nur der Appell ergehen, das einmalige Angebot der IFFA zu nutzen.

Sei es, um das hochklassige Produktangebot in den Messehallen der IFFA in Augenschein zu nehmen, sich an der besonders auf das Fleischerhandwerk zugeschnittenen „Gründungsoffensive Fleischerhandwerk“ zu beteiligen oder die Sonderschau „Spezialitäten aus der Region“ zu besuchen.

Starke Wettbewerbe

Besonders attraktiv ist der IFFA-Besuch natürlich für diejenigen Fleischer-Fachgeschäfte, die sich aktiv an der IFFA beteiligen, indem sie an den Internationalen Leistungswettbewerben des Fleischerhandwerks teilnehmen.

Hier kann jedes beteiligte Fleischer-Fachgeschäft mit  der handwerklichen Vielfalt und der hervorragenden Qualität seiner Produkte in einen Vergleich eintreten, an dessen Ende zu Recht das Prädikat „Weltspitze“ vergeben wird.

Nur auf der IFFA bietet sich die Möglichkeit, den Vergleich mit Kollegen aus der ganzen Welt zu suchen, um die begehrten Pokale, Medaillen und Urkunden zu erlangen. Doch nicht nur diese Auszeichnungen sind es, die die Wettbewerbe attraktiv machen. Sie sind auch ein wichtiges Instrument, das die Betriebe gezielt zur Eigenkontrolle und Qualitätssteigerung nutzen.

Neben den kooperativ mit dem Internationalen Metzgermeisterverband ausgerichteten internationalen Leistungswettbewerben der europäischen Staaten stehen in der Wettbewerbswoche  wieder die Produktwettbewerbe unter internationaler Beteiligung im Zentrum des Interesses.

Als besonderen Höhepunkt vergibt der DFV in diesem Jahr erstmals den „1. Großen Preis der besten Würstchen“ für hervorragende Leistungen im Rahmen der „Internationale Qualitätsprüfung für Brat-, Brüh-, Roh- und Kochwürstchen“.

Das „Würstchen“ ist einer der ältesten bekannten Imbiss- und Convenienceartikel. Schon im alten Rom waren Formen von Knack- und Blutwürstchen bekannt und sogar antike Bratwurstroste sind aus dieser Zeit erhalten geblieben.

In Deutschlands Fleischerhandwerk hat das Würstchen eine herausragende Bedeutung, es gibt Hunderte klassischer Rezepturen, und jedes Jahr erfinden einfallsreiche Fleischermeister einige neue hinzu. Mit diesem Wettbewerb soll die handwerkliche Vielfalt und lange Tradition dieses weltweit bekannten und beliebten Fleischerzeugnisses gewürdigt werden.

Einer relativ neuen Weiterentwicklung der bekannten Dekorplatte widmet sich der „Europäische Wettbewerb für Platten, Snacks, Canapés und Fingerfood“. Er trägt ganz dem wichtigen Trend zum Convenience-Erzeugnis im Partyservice Rechnung. Hier konnten wir in den vergangenen Jahren viele kreative und originelle Neuerungen beobachten. Bei diesem Wettbewerb werden deswegen auch besonders ausgefallene und phantasievolle Erzeugnisse erwartet.

Daneben gibt es natürlich die „IFFA-Klassiker“ - die international begehrten Auszeichnungen für handwerkliche Wurst und Schinken.

Wir können es gar nicht genug betonen, aber die Teilnahme an den IFFA-Wettbewerben ist für das Fleischer-Fachgeschäft eine einmalige Gelegenheit, die besondere Qualität seiner Produkte auf internationalem Niveau bestätigen zu lassen und dies dann auch seinen Kunden zu zeigen.

Eine zunehmende Anzahl von Betrieben aus dem Europäischen Ausland, aus Asien, den ehemaligen GUS-Staaten und den USA nutzen diese Gelegenheit und vermarkten zu Hause ihre Wettbewerbserfolge auf der bedeutendsten Messe ihrer Art, im „Mutterland der Wurst“, in Deutschland.

Neben den internationalen Produktwettbewerben ist der Internationale Leistungswettbewerb der Fleischerjugend ein weiterer Höhepunkt der IFFA. Hier treffen Europas beste Nachwuchsfleischerinnen und -fleischer in mehreren fleischerhandwerklichen Disziplinen aufeinander.

Die Teilnehmer haben sich vorher in nationalen Leistungswettbewerben qualifiziert und zeigen am Samstag ihr Können auf dem Wettbewerbsgelände des DFV. Wir erwarten zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung – aber auch zu den vielen anderen Höhepunkten der IFFA-Woche – eine außergewöhnliche Medienpräsenz.

IMV auf der IFFA

Die große Bedeutung der IFFA für das europäische Fleischerhandwerk wird nicht nur durch die Austragung der internationalen Produktwettbewerbe und des Internationalen Leistungswettbewerbs der Fleischerjugend deutlich.

Die wichtigsten Vertreter des europäischen Fleischerhandwerks treffen sich im Rahmen der IFFA zur Frühjahrstagung des Internationalen Metzgermeister-Verbandes IMV. Der IMV vertritt in den Ländern der Europäischen Union und der EFTA über 150.000 handwerkliche Fleischerbetriebe mit mehr als 1 Millionen Beschäftigten.

Auf dem Programm der Frühjahrstagung steht selbstverständlich ein umfassender Rundgang durch die IFFA-Hallen sowie ein Besuch des DFV-Wettbewerbsareals.

Fazit

Mit all diesen attraktiven und informativen Veranstaltungen rund um das Fleischerhandwerk, mit den bedeutenden Wettbewerben und mit den vielen Weiterentwicklungen und Innovationen im technischen und technologischen Bereich wird die IFFA 2007 auch in diesem Jahr wieder ihren Anspruch als Weltleitmesse der gesamten Fleischwirtschaft untermauern.

Auch im Fleischerhandwerk stehen die Zeichen günstig.  Viele Fleischer werden die Gelegenheit zu neuen Investitionen nutzen. Aber jeder Betrieb sollte jetzt die Gelegenheit wahrnehmen und sich mit einem Besuch auf der IFFA die wichtigen Impulse für die eigenen Zukunft zu holen.

Quelle: Frankfurt am Main [ Manfred Rycken* ]

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