Internationale Agrarmärkte – auf dem Weg zu neuen Rekorden? Dieser Frage ging Dr. Olaf Zinke, Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft GmbH (ZMP), auf der ersten Sitzung des BVE-Arbeitskreises Rohstoffversorgung in Berlin nach. Gerade im Bereich der pflanzlichen Produkte sei ein nach wie vor steigendes Preisniveau zu beobachten, so der Marktexperte. Aktuell befänden sich die weltweiten Getreidebestände auf dem niedrigsten Niveau seit Ende der 70er Jahre. Für den Bereich Ölsaaten sei seit Anfang des Jahrtausends ein enormer Aufschwung in Bezug auf Anbaufläche, Produktionsmenge und Preisentwicklung zu beobachten. Als Grund für den Preisanstieg bei pflanzlichen Agrarrohstoffen wies Dr. Olaf Zinke u. a. auf den verstärkten Einsatz als Energieträger hin.

Internationale Agrarmärkte – auf dem Weg zu neuen Rekorden? Dieser Frage ging Dr. Olaf Zinke, Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft GmbH (ZMP), auf der ersten Sitzung des BVE-Arbeitskreises Rohstoffversorgung in Berlin nach. Gerade im Bereich der pflanzlichen Produkte sei ein nach wie vor steigendes Preisniveau zu beobachten, so der Marktexperte. Aktuell befänden sich die weltweiten Getreidebestände auf dem niedrigsten Niveau seit Ende der 70er Jahre. Für den Bereich Ölsaaten sei seit Anfang des Jahrtausends ein enormer Aufschwung in Bezug auf Anbaufläche, Produktionsmenge und Preisentwicklung zu beobachten. Als Grund für den Preisanstieg bei pflanzlichen Agrarrohstoffen wies Dr. Olaf Zinke u. a. auf den verstärkten Einsatz als Energieträger hin.

Dr. Jürgen Ohlhoff, Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), stellte die klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesregierung und der EU dar, insbesondere die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und verwies in diesem Zusammenhang auf die Vorteile der Bioenergie (kontinuierliche Erzeugung, dezentrale Produktion in ländlichen Räumen, Vermeidung des CO2-Ausstosses).

In den vergangen Jahren sei der Ausbau nachwachsender Rohstoffe in Deutschland weit vorangeschritten, von 1993 bis 2006 sei der Anbau nachwachsender Rohstoffe von rund 200.000 ha Anbaufläche auf rund 1.600.000 ha gestiegen. Die Biodieselproduktion in Deutschland sei seit 1998 (50.000 t) auf über 3.000.000 t ausgedehnt worden.

Die Ansätze des BMELV zur Entschärfung der Nutzungskonkurrenz zwischen der Verwendung von Pflanzen, nämlich die stärkere Nutzung von biogenen Rest- und Abfallstoffen (bspw. Gülle, Stroh), die Ausweitung der Flächennutzung durch den Wegfall der Flächenstilllegung sowie die Steigerung der Flächenerträge sowohl in der Nahrungsmittelproduktion als auch bei der Produktion von Energiepflanzen werden von der Ernährungsindustrie mitgetragen.

Dr. Jürgen Ohlhoff betonte, dass aus der Sicht des BMELV für ein zukunftsfähiges Deutschland nicht Nahrungsmittel ODER nachwachsende Rohstoffe benötigt werden, sondern Nahrungsmittel UND nachwachsende Rohstoffe.

Dr. Jochum, Bundesministerium für Umwelt, gab einen Überblick über die politischen Instrumente zur Bioenergie-Förderung. Die jeweiligen Instrumente würden auf einen bestimmten Bereich zugeschnitten, so regelt das Erneuerbare Energie-Gesetz (EEG) die Förderung für den Bereich Strom, das Marktanreizprogramm (MAP) die Förderung für den Wärmebereich und das Biokraftstoffquotengesetz für den Kraftstoffbereich.

Das EEG sei das bislang erfolgreichste Markteinführungsprogramm für Strom aus erneuerbaren Energien, so Dr. Jochum und sehe eine Vorrangregelung für Strom aus erneuerbaren Energiequellen vor. Bezüglich des MAP verwies Dr. Jochum auf die 2007 in Kraft tretende neue Förderrichtlinie und das vereinfachte Antragsverfahren für Investitionszuschüsse. In diesem Jahr wurde der Förderetat nochmals aufgestockt und beträgt aktuell 213 Mio. Euro.

Der BVE-Arbeitskreis Rohstoffversorgung schafft ein Forum für die Meinungsbildung innerhalb der Branche, damit die BVE als wirtschaftspolitischer Spitzenverband der Ernährungsindustrie die Position der Unternehmen zu Rohstofffragen gegenüber Politik und Verwaltung aktiv vertreten kann. Den BVE-Mitgliedern bietet das Gremium ein Forum, um sich über das Thema detailliert zu informieren und sowohl untereinander wie auch mit Vertretern aus Forschung, Politik und Verwaltung zu diskutieren.

Die Ernährungsindustrie unterstützt die Erschließung alternativer, preisgünstiger Energieträger, jedoch darf deren Ausbau nicht zu Lasten der Rohstoffversorgung der Ernährungsindustrie erfolgen. Die Rohstoffkosten machen je nach Be- und Weiterbearbeitungsgrad einen erheblichen Anteil an den gesamten Produktionskosten aus, so dass Preissteigerungen an den Handel weiterzugeben sind.

Quelle: Berlin [ bve ]

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