Am 22. März fand in Frankfurt das DFV-Seminar „EU-Zulassung in der Praxis“ mit mehr als 50 Teilnehmern aus ganz Deutschland statt. Ziel des Seminars war es, über den aktuellen Stand des Zulassungsverfahrens zu informieren und praxisorientierte und bereits erprobte Lösungen zur Umsetzung der neuen Vorschriften aufzuzeigen.

Am 22. März fand in Frankfurt das DFV-Seminar „EU-Zulassung in der Praxis“ mit mehr als 50 Teilnehmern aus ganz Deutschland statt. Ziel des Seminars war es, über den aktuellen Stand des Zulassungsverfahrens zu informieren und praxisorientierte und bereits erprobte Lösungen zur Umsetzung der neuen Vorschriften aufzuzeigen.

Hierzu beleuchteten acht Referenten das Thema Zulassung von unterschiedlicher Seite. Dr. Wolfgang Lutz vom DFV gab eingangs einen Überblick über die gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Stand der Zulassungsverfahren in Deutschland und berichtete von den Knackpunkten, die bei den bisherigen Zulassungsverfahren aufgetreten sind. Dr. Petra Zechel vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, die in ihrer Doktorarbeit die Möglichkeiten der Umsetzung des neuen Hygienerechts in handwerklichen Betrieben untersucht hatte, stellte in ihrem Referat klar, dass der bauliche Zustand bei den meisten Betrieben für eine Zulassung durchaus geeignet sei. Notwendig sei allerdings eine verbesserte Schulung der Mitarbeiter in Sachen Hygiene und Änderungen bei den Betriebsabläufen. Starken Nachholbedarf gebe es, so Dr. Zechel, im Bereich Eigenkontrollen. Axel Nolden, Betriebsberater beim DFV, machte deutlich, dass diese Eigenkontrollen nicht notwendigerweise mit viel Papier und Zeitaufwand einhergehen müssen. Gerade die Dokumentation müsse sich, so Nolden, auf die wesentlichen Punkte konzentrieren. Um hier Klarheit zu schaffen, stellte er ein pragmatisches Konzept für die Eigenkontrollen vor.

Nach der Pause berichtete Dr. Gabriele Wagner, Veterinäramt Zollern-Alb-Kreis in Baden-Württemberg von ihren Erfahrungen mit der Zulassung handwerklicher Betriebe. Sie machte deutlich, dass mit gutem Willen von allen Seiten und einer guten Beratung durch das Veterinäramt und die Verbände die Zulassungsverfahren zügig und konstruktiv durchgeführt werden könnten. Die vielen interessierten Nachfragen zeigten, dass die Erfahrungen der Betriebe durchaus unterschiedlich sind. Nach Auffassung der Fleischer zeigten die Behörden immer noch starke Zurückhaltung. Manchmal würden Vorschriften komplizierter gehandhabt, als sie in Brüssel beschlossen wurden.

Im Anschluss daran schilderten zwei Fleischermeister, die das Zulassungsverfahren bereits durchlaufen haben, von ihren Erfahrungen. Gerade diese Berichte aus erster Hand mit Hilfe anschaulicher Bilder und Plänen machten klar, dass die Behörden größtenteils durchaus die Flexibilität in der Praxis anwenden und pragmatische Lösungen anstreben. Manche Teilnehmern berichteten dagegen über weitreichende Auflagen und überzogenes bürokratisches Vorgehen der Veterinäre. Dies konnten die Referenten Josef Berghammer und Volker Luckhardt für ihre Betriebe nicht bestätigen. Zum Abschluß berichteten Rolf Anger vom Landesinnungsverband Bayern und Thomas Sieweke vom Landesinnungsverband NRW von ihrer Beratungspraxis. Auch Sie machten klar, das Lösungen machbar seien. Entscheidend sei, dass alle Beteiligten, also Betrieb, Behörde und ggf. Berater konstruktiv zusammenarbeiten müssten.

Die vielen Fragen und die lebhafte Diskussion machten deutlich, dass insgesamt noch großer Informationsbedarf besteht. Ganz klar wurde auch, dass die Umsetzung von Bundesland zu Bundesland, aber auch von Veterinäramt zu Veterinäramt, äußerst unterschiedlich ist.

Im Ergebnis wurde von den Teilnehmern übereinstimmend festgestellt, dass die Zulassung von den Betrieben offensiv und selbstbewusst betrieben werden soll. Klar sei, dass die Zulassungskriterien weitgehend Anforderungen entsprechen, die bereits bisher für die registrierten Betriebe gegolten haben. Die Zulassung sollte daher keine zusätzliche Belastung darstellen, wenn die Betriebe auch bisher nicht beanstandet wurden. Ängstliche Zurückhaltung durch die Betriebe sei fehl am Platz. Die Teilnehmer forderten die fleischerhandwerklichen Verbände auf, die Betriebe weiter engagiert und nach einheitlichen Standards zu beraten und zu unterstützten. Von Teilnehmern wurde festgestellt, dass Alleingänge dazu führen könnten, dass Lösungen, die anderswo Eingang in die Praxis gefunden hätten, in diesen Bereichen nicht zum Tragen kommen könnten.

Quelle: Frankfurt am Main [ dfv ]

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