Zum ersten Mal seit zwölf Jahren ist der Pro Kopf-Verbrauch von Bier in Deutschland wieder gestiegen. So tranken die Deutschen 2006 im Schnitt 116 Liter Gerstensaft - einen Liter mehr als im Vorjahr. Die Brauereien hierzulande sehen darin aber keine Trendwende und sind überwiegend pessimistisch, was ihren künftigen Bierabsatz betrifft. 90 Prozent gehen davon aus, dass dieser in den kommenden fünf Jahren weiter zurückgehen oder stagnieren wird. Als Ursachen hierfür sehen sie den zunehmenden Verdrängungswettbewerb, einhergehend mit einem Verlust von Marktanteilen. Das sind zentrale Ergebnisse einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG unter 231 Brauereien mit einem Bierausstoß von über 50.000 Hektolitern.
Zum ersten Mal seit zwölf Jahren ist der Pro Kopf-Verbrauch von Bier in Deutschland wieder gestiegen. So tranken die Deutschen 2006 im Schnitt 116 Liter Gerstensaft - einen Liter mehr als im Vorjahr. Die Brauereien hierzulande sehen darin aber keine Trendwende und sind überwiegend pessimistisch, was ihren künftigen Bierabsatz betrifft. 90 Prozent gehen davon aus, dass dieser in den kommenden fünf Jahren weiter zurückgehen oder stagnieren wird. Als Ursachen hierfür sehen sie den zunehmenden Verdrängungswettbewerb, einhergehend mit einem Verlust von Marktanteilen. Das sind zentrale Ergebnisse einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG unter 231 Brauereien mit einem Bierausstoß von über 50.000 Hektolitern.
Bier-Mischgetränke immer beliebter
Die Kunden bevorzugen zunehmend Randsorten und Spezialitäten. Die befragten Brauereien sehen in den kommenden fünf Jahren steigende Absätze bei Biermischgetränken (plus sechs Prozent), Weizenbier und alkoholfreien oder -reduzierten Bieren (jeweils plus drei Prozent). Nahezu die gesamte Branche erwartet zudem ein Wachstum bei Bio-Produkten. Beim "Klassiker" Pils erwarten die Brauereien dagegen bis 2012 einen Absatzrückgang um rund vier Prozent. Die Zahlen machen deutlich, dass Innovationen und neue Absatzwege gefragt sind. Reiner Klinz Brauerei-Fachmann bei KPMG: "Nur wenigen starken Marken gelingt es, dem erheblichen Preisdruck zu widerstehen, der sich aus Überkapazitäten und der Verhandlungsmacht des Lebensmitteleinzelhandels ergibt. Wer auf Dauer überleben will, sollte nicht nur sein Markenprofil schärfen, sondern auch echte Getränkeinnovationen entwickeln. Hier ist noch mehr Phantasie gefragt."
Export soll sinkenden Inlandsabsatz kompensieren
Hoffnung setzen die deutschen Brauereien vor allem auf den Export. So gehen die Befragten davon aus, in den kommenden fünf Jahren ihren Bierabsatz im Ausland um insgesamt rund fünf Prozent steigern zu können. Demgegenüber steht für Deutschland im selben Zeitraum ein erwarteter Absatzrückgang von rund zwei Prozent.
Marktkonzentration nimmt zu
Nach Einschätzung der Brauereien nimmt die Marktkonzentration in Deutschland weiter zu - und das Brauereisterben setzt sich fort. Fast 80 Prozent der Befragten wollen ihren Marktanteil aus eigener Kraft erhöhen. Johannes Siemes, Leiter Consumer Markets & Retail bei KPMG: "Aufgrund des stagnierenden beziehungsweise leicht rückläufigen Marktes kann dies nur zu Lasten der übrigen Marktteilnehmer geschehen." Die überwiegende Mehrzahl der Brauereien geht entsprechend davon aus, dass die Konsolidierung der Branche voranschreitet. Jede vierte (24 Prozent) zieht in Betracht, eine andere Brauerei oder Marke zu kaufen. 77 Prozent sind der Überzeugung, dass internationale Braukonzerne weiterhin deutsche Brauereien kaufen werden. Ebenso viele befürchten, dass die Zahl der Brauereien in Deutschland in den kommenden fünf Jahren infolge des verschärften Wettbewerbs um mindestens 25 Prozent sinken wird. Reiner Klinz: "Umso erstaunlicher, dass häufig weiterhin in die Erweiterung der eigenen Anlagen investiert wird. Hier sollten eher mögliche Kooperationen geprüft werden - dann könnte unter Umständen auch eine bessere Kapitalverzinsung erreicht werden, auch das ist eine der Schlussfolgerungen der Studie."
Quelle: Hamburg [ KPMG ]